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2024-01-17T10:42:14+0000

DRS: „Wir nutzen unser Gutachten-Volumen dazu, einen aktuellen „Marktspiegel“ anzubieten“

_Die Weitergabe stark gestiegener Kosten an die Kunden sowie teurere Reparaturen für E-Fahrzeuge – diese beiden Faktoren sieht Bernd Grüninger als Hauptursachen für die stark gestiegenenen DEKRA REparatur Stundensätze. Im schaden.news-Gastbeitrag ordnet der Bereichsleiter Gutachten und Mitglied der Geschäftsleitung der DEKRA Automobil die aktuellen Entwicklungen des DRS ein._ „Welche Stundensätze werden bei der Reparatur von Kfz-Schäden in Deutschland bezahlt? Diese Frage beantwortet seit Jahren der DEKRA Reparatur-Stundensatz (DRS). Er bildet die reale Situation am Markt ab, auf der Basis von Schadengutachten, bei denen der Reparaturauftrag erteilt ist. Die neuen Daten zeigen: Im Schnitt steigen die Preise deutlich – allerdings gibt es auch teils große regionale Unterschiede. Mehr als 13.000 Werkstätten in ganz Deutschland sind in diesem Jahr mit ihren Stundensätzen in die Auswertung eingeflossen. Dass die Stundensätze im Schnitt stark gestiegen sind, erklären wir uns im Wesentlichen mit zwei Entwicklungen. Zum einen geben Autohäuser, Karosserie- und Lackbetriebe offensichtlich ihre gestiegenen Kosten, zum Beispiel im Bereich Energie, teilweise über die Stundensätze weiter. Zum anderen stellen wir fest, dass manche Betriebe für Elektrofahrzeuge deutlich höhere Stundenverrechnungssätze verwenden. Hier sind die Aufwände für Qualifikation und Ausrüstung höher, was teilweise eben über die Stundensätze weitergegeben wird. Beide Effekte dürften zu den im Durchschnitt gestiegenen Sätzen beigetragen haben. Auffällig ist aber auch, dass der Anstieg in einzelnen Regionen sehr unterschiedlich stark ausfiel. Die DEKRA Reparatur-Stundensätze (DRS) geben Auskunft über die reale Situation am Markt – jeweils konkret für eine bestimmte Region, das aber flächendeckend für ganz Deutschland. Wir beantworten damit die Frage: Welche Stundensätze wurden im vorangegangenen Jahr in einem bestimmten PLZ-Gebiet tatsächlich abgerechnet – in Sachen Karosserie, in Sachen Lack und in Sachen Mechanik? Es handelt sich also um eine rückblickende Marktbeobachtung, die die tatsächlich angewendeten Stundensätze in aggregierter Form wiedergibt. Die DRS sind eine repräsentative, beobachtete Übersicht über das reale Marktgeschehen – nicht etwa eine Vorgabe von DEKRA. Jeweils zu Jahresbeginn stellen wir die frischen Daten auf unserer Website zum kostenlosen Einzelabruf bereit (https://www.dekra.de/de/stundenverrechnungssaetze/). Der DRS wird dort ausschließlich zur nicht- oder geringgewerblichen Nutzung zur Verfügung gestellt. Bei Verwendung setzen wir einen deutlichen Hinweis auf die Urheberschaft von DEKRA und den Stand der Daten voraus. Sowohl markengebundene als auch freie Fachwerkstätten werden bei der Berechnung berücksichtigt. Dabei spielt nicht nur der jeweilige Aushangstundensatz eine Rolle, sondern auch Stundensätze, die etwa als Bestandteil von Einzelvereinbarungen, zum Beispiel mit bestimmten Versicherern, angewendet werden. Ermittelt werden die DEKRA Reparatur-Stundensätze in einem zweistufigen Verfahren. Für jeden berücksichtigten Reparaturbetrieb wird zunächst ein Jahresdurchschnitt errechnet. Es folgt der zweite Schritt, in dem für jede Postleitregion – also das Gebiet, das jeweils die ersten zwei Ziffern der Postleitzahl gemeinsam hat – der Durchschnittswert ermittelt wird. Es liegt in der Natur der Sache, dass in einer Postleitregion sowohl Stundensätze über als auch Sätze unter dem Durchschnittswert des DRS abgerechnet werden. Wichtig ist außerdem zu wissen: Im DRS Lack sind die Stundensätze ohne Materialanteil angegeben. Grundsätzlich unterscheiden wir übrigens nicht nur zwischen den DRS Karosserie, Lack und Mechanik, sondern auch zwischen Pkw und Nutzfahrzeugen. So lässt sich der jeweils relevante DRS nicht nur regional, sondern auch inhaltlich passgenau auswählen. Unser Anliegen beim DEKRA Reparatur-Stundensatz ist in erster Linie, als Partner des Kfz-Gewerbes die Branche mit einer Orientierungshilfe zu unterstützen. Wir nutzen unsere führende Marktposition und das entsprechende Gutachten-Volumen sowie unsere Flächendeckung in Deutschland dazu, einen jeweils aktuellen „Marktspiegel“ anzubieten – neutral und unabhängig.“ _Bernd Grüninger, Leiter Schadengutachten, DEKRA_
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