2023-12-06T12:01:52+0000

Erfahrungsbericht: „Mit BOOST für mehr Effizienz, gegen Personalnotstand und Auftragsstau“

Stefan Schubert kämpft im wahrsten Sinne des Wortes um jeden Mitarbeiter. Immer wieder werden dem Betriebsinhaber von Schubert Karosserie + Lack in Coburg qualifizierte Fachkräfte abgeworben – und das trotz sehr guter Bezahlung und 4-Tage-Woche. Konstant hingegen ist die Auftragslage. Damit der Familienbetrieb diese auch zukünftig abarbeiten kann, will der Unternehmer nun seine Prozesse optimieren. „Nach einiger Überlegung habe ich mich für das Audit BOOST von unserem Lackpartner Glasurit entschieden, im Sommer sind wir gestartet“, so Stefan Schubert. Auch im Lack- und Karosseriezentrum der Sternauto-Gruppe Ostsee in Upahl ist der Fachkräftemangel spürbar. Zudem berichtet Serviceleiter Niels Bogen im Gespräch mit schaden.news von vollen Auftragsbüchern und einem hohen Reparaturmix mit teils großem Aufwand. Der Standort in Upahl hat deshalb schon Anfang letzten Jahres seine Prozesse mithilfe des BOOST-Programms umstrukturiert und kürzlich die letzte Phase des Audits abgeschlossen. ## „Optimierungsbedarf gibt es in jedem Betrieb“ Fakt ist – und das bestätigen sowohl der Betriebsinhaber Stefan Schubert als auch der Serviceleiter Niels Bogen: „Die umfassende Analyse aller Prozesse lohnt sich auf jeden Fall. Optimierungsbedarf gibt es immer, egal in welchem Betrieb.“ Sowohl in Coburg als auch in Upahl haben drei Betriebsexperten über zwei Tage die Prozesse von der Annahme bis zur Reparaturfertigstellung dokumentiert und analysiert. „Das fängt an bei Kleinigkeiten wie porösen Schläuchen, geht über die Kommunikation und Auftragsverteilung, bis hin zur Ermittlung der Durchlaufzeit eines Fahrzeuges inklusive Stand- und Kabinenzeiten“, erklärt Stefan Schubert. Daraus werden anschließend individuelle, auf den jeweiligen Betrieb angepasste Optimierungsmaßnahmen abgeleitet. Diese werden dann über mehrere Monate hinweg sukzessive umgesetzt und münden am Ende in eine Effizienz- und Produktivitätssteigerung. ## Bauliche und prozessuale Anpassungen in Upahl „An unserem Standort in Upahl hat sich beispielsweise gezeigt, dass die Arbeitsplatzsituation in der Karosserieabteilung nicht optimal war. Dieser Zustand ließ sich verhältnismäßig schnell beheben. Im Zuge des Audits haben wir aber auch in neues Equipment und einen Umbau der Lackiervorbereitung investiert“, schildert Niels Bogen die mit BOOST einhergehenden Optimierungsmaßnahmen. Im Zuge des Umbaus
wurde auch der Prozess innerhalb der Lackierung neu definiert: Individuell eingerichtete Arbeitsplätze und fest definierte Stationen sorgen für eine neue Arbeitsverteilung und einen reibungslosen Durchlauf. Der wohl wichtigste Punkt war aus Sicht von Serviceleiter Niels Bogen jedoch die organisatorische Neuverteilung. „Unsere produktiven Mitarbeiter arbeiten heute ausschließlich am Fahrzeug und sind nicht mehr mit Verwaltungsaufgaben beschäftigt. Alles Organisatorische, wie z.B. die Teilebestellung oder ähnliches, übernimmt jetzt ein Dispo-Team, bestehend aus Meister und Servicekräften. Sie planen und steuern den gesamten Durchlauf in Karosserie und Lack“, erklärt er. Die Erstellung des Arbeitsplans sei zwar aufwendig, sorgt jedoch für einen effizienten Durchlauf ohne Leerlaufzeiten. Insgesamt zeigt sich der Serviceleiter mehr als zufrieden mit den Ergebnissen des BOOST-Audits: „Wir konnten den Durchlauf der Fahrzeuge auf jeden Fall erhöhen und auch unsere Mitarbeiter sind zufrieden mit den neuen Gegebenheiten. Die Steigerung lässt sich aktuell aber noch nicht konkret beziffern, da die Implementierung des neuen Prozesses erst im September stattfand.“ ## „Ich will eine Marke aufbauen. Bewerber sollen künftig allein an die Tür klopfen“ In Coburg steht Stefan Schubert hingegen noch am Anfang des Auditprogrammes. Alle Optimierungsmaßnahmen wurden nach der Analyse im Sommer in einer App dokumentiert und sind für den Betriebsinhaber jederzeit einsehbar. Die Betreuung durch die BOOST-Experten von Glasurit sei dabei sehr engmaschig. „In monatlichen Meetings besprechen wir den aktuellen Stand und welche Dinge als nächstes angegangen werden“, so Stefan Schubert. Das waren zunächst Kleinigkeiten, wie die Erneuerung von Schläuchen, Geräten oder Werkzeugen. Folgen sollen später aber auch bauliche Veränderungen, erzählt er: „Geplant sind eine neue Lackierkabine sowie Multifunktionsarbeitsplätze“. Der Unternehmer investiert damit ganz bewusst in seinen Betrieb und die Arbeitgeberattraktivität. „Der Kampf um die Fachkräfte hat in Coburg ein neues Level erreicht. Trotz sehr guter Bezahlung und 4-Tage-Woche verliere ich immer noch Mitarbeiter, weil große Versicherer oder Markenautohäuser mit noch höheren Löhnen bei weniger Wochenstunden locken. Deshalb will ich mit Schubert Karosserie + Lack eine Marke aufbauen, die für modernste Arbeitsbedingungen steht. Das soll sich rumsprechen, damit die Bewerber künftig von allein an die Tür klopfen.“ Da es jedoch faktisch in Zukunft weniger Fachkräfte geben wird, will der Inhaber mit BOOST auch seine Produktivität steigern. Bereits jetzt verzeichnet er laut eigener Aussage einen Umsatzanstieg um 10 Prozent, bei gleichbleibender Mitarbeiteranzahl. Mit dem Audit soll sich der Prozentwert noch weiter steigern. Bis dahin gibt es in Coburg noch einiges zu tun, aber sowohl der Inhaber als auch seine insgesamt elf Mitarbeiter sind sich sicher: „Es wird sich lohnen“.
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