Deutsche Meisterschaft der Fahrzeuglackierer: Lenina holt den Titel nach Bremen

Nach zwei intensiven Wettbewerbstagen stand am Dienstag kurz nach 16 Uhr das Ergebnis fest: Lenina Gruis aus Bremen ist Deutschlands beste Fahrzeuglackiererin. In dem in diesem Jahr erstmals als Deutsche Meisterschaft der Fahrzeuglackierer ausgetragenen Wettbewerb, der im Refinish Competence Center von Glasurit in Münster stattfand, überzeugte ihr Entwurf die Jury. Damit setzte sie sich gegen 14 Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch. Und obwohl die jungen Frauen zahlenmäßig unterlegen waren, schaffte es eine weitere Fahrzeuglackiererin aufs Siegertreppchen: Pauline Rosenetzki aus Thüringen holte sich den zweiten Platz vor Jason Scherer aus dem Saarland auf Platz 3. „Ihr seid alle Gewinner und habt hier eine tolle Leistung gezeigt", lobte Jurymitglied und BFL-Vizepräsident Kay Dähn das Engagement der Teilnehmenden. ## Individuelle Designs und viel Team-Spirit Erstmals seit über 20 Jahren hatten sich aus allen 16 Bundesländern junge Talente für die Deutsche Meisterschaft qualifiziert und angemeldet. Das freute auch den Veranstalter, die Bundesfachgruppe Fahrzeuglackierer (BFL) im Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz. Krankheitsbedingt gingen in Münster schließlich 15 Teilnehmende an den Start. Traditionell galt es für die frischgebackenen Gesellinnen und Gesellen eine Fahrzeugtür, eine Werbetafel sowie ein Car-Shape zu gestalten. Das Motto in diesem Jahr: „Lackheroes – Lebe deinen Traum“. Schriftzug und QR-Code waren dabei für alle Kandidaten Pflicht, ebenso wie eine 3-Schicht-Lackierung. In der Gestaltung waren ihnen jedoch keine Grenzen gesetzt. Ob Traumfänger, Marvel-Superhelden, geometrische Formen – insgesamt sind ganz individuelle Entwürfe entstanden. Der Drittplatzierte Jason Scherer aus dem Saarland entschied sich beispielsweise für eine Unterwasserwelt. „Die Arme einer Krake lackieren den QR-Code und als Dank an Glasurit, dass wir hier arbeiten durften, habe ich den Papagei mit eingearbeitet", erklärt er während einer kurzen Wettkampfpause gegenüber schaden.news. Jan Köppe, der für Schleswig-Holstein an den Start ging, wählte hingegen ein schlichtes Design mit Mosaik-Elementen, einem Farbdreiklang und einem harmonischen Farbverlauf. Nach dem Wettbewerb erzählte er: „Es hat einfach Spaß gemacht und war toll, dabei zu sein. Der Teamspirit war toll." Das

bestätigte auch der Kandidat aus Sachsen, Fredderik: „Mir fällt jetzt ein großer Stein vom Herzen. Ich bin froh, dass ich fertig geworden bin. Die Zeit war sportlich, aber wir haben es alle geschafft." Die Siegerin Lenina ergänzte: „Es hat so viel Spaß gemacht." ## „Sie können alle stolz auf Ihre Leistung sein“ Während einige Kandidaten bereits deutlich vor der Zeit ihre Arbeit beendeten, arbeiteten andere bis zur letzten Minute. Um 12:32 Uhr ertönte schließlich die Schlusssirene. Anschließend präsentierten alle Kandidaten und Kandidatinnen ihre Arbeiten vor einer dreiköpfigen Jury – bestehend aus den erfahrenen Betriebsinhabern und Fahrzeuglackierermeistern Arno Knöpfle, Kay Dähn und Rainer Lennartz. Danach galt es für die Jury, die Arbeiten gemäß Kreativität, Interpretation des Mottos und vor allem nach der technischen Umsetzung sowie der Qualität der Lackierung zu bewerten. „Es war richtig knapp und selbst der größte Abstand war noch verdammt gering. Danke für Euren Enthusiasmus. Solange es junge und motivierte Menschen wie hier gibt, die unser Handwerk mit so viel Herzblut vertreten, mache ich mir keine Sorgen um unseren Beruf“, erklärt Kay Dähn, Vize-Präsident der BFL und Mitglied der Jury kurz vor der Entscheidungsverkündung. Tobias Brefeld, Regional Business Manager DACH und Zentraleuropa bei Glasurit, zeigte sich ebenfalls von den Nachwuchstalenten begeistert: „Sie alle können als Landessieger und -siegerinnen bereits jetzt schon stolz auf Ihre Leistung sein. Sie sind die Zukunft des Fahrzeuglackierer-Handwerks.“ ## Gründung Fahrzeuglackierer-Nationalteam Torsten Schmidt, Leiter des Geschäftsbereichs Fahrzeuglackierung im Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz, verkündete nach der Siegerehrung zudem noch eine Neuigkeit: die Gründung eines eigenen Fahrzeuglackierer-Nationalteams. Unter der Leitung von WorldSkills-Trainer Mariusz Dechnig, der den Wettbewerb in Münster bereits zur Sichtung nutzte, werden ab dem kommenden Jahr voraussichtlich drei der anwesenden Nachwuchstalente in den Kader aufgenommen. „Ich freue mich darauf, einige von Euch demnächst im Nationalteam wieder zu sehen", betonte Mariusz Dechnig. Unterstützt wurde die Deutsche Meisterschaft der Fahrzeuglackierer auch in diesem Jahr wieder von namhaften Ausrüstern: 3M, SATA, Mirka sponserten nicht nur Hauptpreise für die drei Gewinner, sondern auch Preise für alle Teilnehmenden. Hauptsponsor Glasurit überraschte zudem alle Talente mit einer Einladung zu einem Lacktechnik-Seminar in 2024.

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