2023-08-30T08:01:44+0000

Renault Kangoo: Geänderter Lieferzustand der Heckklappe verursacht Mehraufwand

Geänderte Lieferzustände bei Ersatzteilen sind keine Seltenheit mehr, wie die Interessengemeinschaft für Fahrzeugtechnik und Lackierung e.V. (IFL) bereits in ihrer [Technischen Mitteilung 14-2023](https://schaden.news/de/article/link/43576/ifl_temi_anlieferungszustaende_ersatzteile) feststellte. In ihrer aktuellen TeMi weist die IFL nun auf ein weiteres Beispiel mit dieser Problematik und den damit verbundenen Mehraufwand hin. Konkret geht es um den Tausch der Heckklappe beim Renault Kangoo III (ab Mai 2021). Hier kann es durch geänderte Anlieferungszustände seitens des Teilelieferanten zu einem zusätzlichen, nicht einkalkulierten Aufwand kommen. ## Öffnungen und Aussparungen zur Befestigung fehlen Laut IFL handelt es sich dabei um nicht vorhandene Öffnungen, die für die Befestigung der Innenverkleidung an der Heckklappe notwendig sind. Im vorliegenden Beispiel seien es insgesamt elf Aussparungen, zum Teil mit einer viereckigen Form, die beim gelieferten Neuteil fehlen. Im Original-Reparaturleitfaden finde man jedoch unter dem Punkt „Heckklappe erneuern“ keinen Hinweis dazu, dass hier mit Mehraufwand zu rechnen ist. Das Anfertigen genauer Schablonen und anschließende Bohren entsprechender Löcher erfordere deutlich mehr Arbeitszeit, die seitens des Herstellers unberücksichtigt bleibt. Im Anschluss müsse laut IFL zusätzlich noch entgratet und versiegelt werden, um einen ausreichenden Korrosionsschutz herzustellen. Einpasszeiten für die Innenverkleidung kämen außerdem noch hinzu, da die Heckklappe inklusive Verkleidung dem Originalzustand entsprechen muss. ## „Reparaturleitfäden entsprechen nicht den Anlieferungszuständen“ Als problematisch bezeichnet die Interessengemeinschaft für Fahrzeugtechnik und Lackierung e.V., dass fahrzeugspezifische Reparaturleitfäden nicht den aktuellen Anlieferungszuständen der Ersatzteile entsprächen. Seitens der Hersteller und Importeure würde zum Teil Unklarheit darüber herrschen, in welchem Zustand genau die Teile vom Lieferanten ausgeliefert werden. Dieser könne sich mitunter über einen Produktionszeitraum hinweg ändern. Als Folge würden K&L-Betriebe die Ersatzteile zeitaufwändig zurückschicken, in der Hoffnung, dass das neue Karosserieteil den Anforderungen entspricht. Dies verzögere den Reparaturablauf unnötig und verursache Zusatzkosten. Auch mit Blick auf die Kalkulation müsse die Problematik kritisch betrachtet werden, denn die vorab ermittelten Arbeitszeitrichtwerte würden teilweise erheblich vom tatsächlich erforderlichen Aufwand abweichen. ## „Es ist wichtig, die Herstellerinformationen zu prüfen“ In der aktuellen TeMi wird abschließend empfohlen, Herstellerinformationen auf ihre Aktualität und Vollständigkeit zu prüfen. Unterschiede in den Anlieferungszuständen von Ersatzteilen führten zu einem höheren Mehraufwand und somit zu Abweichungen der Kalkulationsergebnisse. Alle notwendigen Arbeiten müssten deshalb dokumentiert und in einer zusätzlich erstellten Zeiterfassung aufgeführt werden. Alle, die am Reparaturprozess beteiligt sind, sollten möglichst noch während des Reparaturverlaufs über eventuelle Mehrkosten informiert werden, um spätere Diskussionen zu vermeiden. [Die vollständige aktuelle TeMi können Sie hier exklusiv herunterladen.](https://schaden.news/download/link/p0aL)
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