2023-06-14T11:01:12+0000

Frauen im Handwerk: „Ich komme jeden Tag gern zur Arbeit“

Autos lackieren – das war immer schon der Traum von Jessica Großmann. „Ich komme aus einer Künstlerfamilie, da lag das irgendwie nahe“, erzählt die 33-Jährige im Videoporträt. Und die Familie hat sie immer dabei unterstützt und ermutigt, ihren Traumberuf zu ergreifen. Ihre Ausbildung absolvierte sie schließlich in der Lackiererei eines Autohauses in Görlitz, wo sie nach dem erfolgreichen Abschluss 2009 als Gesellin noch fünf weitere Jahre arbeitete. Anschließend wechselte sie in einen größeren Betrieb, ebenfalls in Sachsen. „Im letzten Jahr bin ich zum Familienbetrieb Wünsche gewechselt. Das war eine ganz bewusste Entscheidung, denn ein familiengeführter Betrieb hat aus meiner Sicht viele Vorteile im Vergleich zu einem großen Betrieb“, erzählt Jessica Großmann gegenüber schaden.news. ## Weiterbildung im Oldtimer-Segment Bei der Autolackiererei Wünsche & Sohn in Weinböhla erfährt die junge Mutter von Beginn an Wertschätzung, Verständnis und familiären Zusammenhalt, wie sie erzählt. Der fünf Mitarbeiter große Betrieb repariert ausschließlich Unfallschäden von Privatkunden und verzichtet bewusst auf gesteuerte Schäden. Außerdem hat Betriebsjunior Michael Wünsche mit der Oldtimer-Lackierung und der Felgenaufbereitung das Unternehmen auf breite Füße gestellt. „Noch während meiner Probezeit durfte ich an einer Weiterbildung im Bereich Oldtimer-Lackierung bei Glasurit teilnehmen. Das war für mich ein riesiges Lob und ich bin meinem Chef sehr dankbar für diese Möglichkeit“, berichtet die junge Frau. In dem von Jürgen Book geführten Seminar „Classic Technik“ ging es vorrangig um Lackierverfahren, Qualitäts-Lackaufbauten mit chromatfreien Produkten, Farbtonfindung und die schonende Behandlung von Altlackierungen. Die Lackierung von Classic Cars ist für Jessica eine willkommene Abwechslung zum Tagesgeschäft in der Unfallreparaturlackierung: „An solchen Fahrzeugen sieht man erst, was Handwerk wirklich bedeutet und was man selbst schaffen kann.“ ## „Mädels, traut euch!“ Während ihrer 15-jährigen Berufszeit als Fahrzeuglackiererin hat Jessica Großmann bereits viele Mädchen und junge Frauen betreut, die den Job ebenfalls erlernen wollten oder sich bereits in Ausbildung befanden. Ihnen rät sie: „Traut Euch, wer ins Handwerk möchte. Es gibt nichts, was ihr nicht schaffen könnt! Das Wichtigste ist: Interesse zeigen!“
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