2023-02-15T10:51:10+0000

Die Branche ist robust

Spricht man in diesen Tagen mit K&L-Betrieben, dann beschreiben Inhaber und Mitarbeiter ihre Lage nahezu immer mit ähnlichen Worten: Wir sind voll, die Kapazitätsgrenze ist längst erreicht. Oftmals haben viele Werkstätten bereits wieder einen Auftragsvorlauf von mehreren Wochen – so wie vor der Pandemie. Also, alles im grünen Bereich? Wohl kaum. Denn auch in diesem Jahr steigen die Kosten für Lackmaterial weiter, suchen Betriebe nach wie vor händeringend nach Fachkräften und auch die anhaltenden Lieferschwierigkeiten bei Ersatzteilen erschweren die Unfallreparatur. Auch einige Kfz-Versicherer scheinen aus dem Tritt zu sein und kämpfen in der Schadenbearbeitung mit einem Berg an Rückständen. Natürlich ist die Situation derzeit alles andere als leicht. Doch wenn wir auf die Diskussionen im vergangenen Jahr zurückblicken, dann müssen wir feststellen: So schlimm, wie zunächst befürchtet ist es mit der Krise nicht gekommen. Eine Insolvenzwelle blieb bis jetzt aus. Drastische Kostensteigerungen wurden durch drastische Erhöhungen der Stundensätze zumindest teilweise aufgefangen. Und auch die Corona-Delle beim Schadenvolumen scheint nun langsam überwunden. Fakt ist: Nach der Pandemie und in der Energiekrise hat sich die Branche schon als sehr robust erwiesen. Denn viele Unternehmer haben zügig reagiert, in der Schadensteuerung wurden höhere Werkstattpreise akzeptiert und anders als noch vor Jahren ist das Verständnis füreinander zwischen Kfz-Versicherern und Reparaturfachbetrieben gewachsen. Natürlich erleben wir dennoch eine Markkonsolidierung, die allerdings auf leisen Sohlen daher kommt und nicht mit dem großen Knall. Denn Kostendruck, Fachkräftemangel und Lieferengpässe werden zum „neuen Normal“ in unserer Branche. Jeder Betrieb, aber auch jeder Kfz-Versicherer, muss künftig schneller auf zahlreiche Herausforderungen reagieren, flexibler sein als je zuvor und man wird sich daran gewöhnen müssen: die Kapazitäten bleiben begrenzt.
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