2022-11-23T11:16:32+0000

Alles normal?

Seit genau einem Jahr stellen wir auf schaden.news [„Frauen im Handwerk“](https://schaden.news/de/article/link/42642/spezial-frauen-im-handwerk) vor. Darunter sind Fahrzeuglackiererinnen, Karosseriebauerinnen, Geschäftsführerinnen, Anwendungstechnikerinnen. „Was ist das Besondere daran“, mag sich der eine oder andere fragen. „Frauen in unserem Handwerk – das ist doch inzwischen absolut normal.“ Sollte es sein. Ist es aber nicht. Zumindest nicht überall. Neben all den positiven, bestärkenden Erlebnissen, von denen uns Frauen im Handwerk in den vergangenen zwölf Monaten berichtet haben, hören wir auch immer wieder negative Erfahrungen. Von Frauen, die zu hören bekommen, sie seien „nicht hart genug“ für diesen Job und hätten deshalb nichts in der Werkstatt verloren. Und uns liegen Erfahrungen von Frauen vor, die mit negativen Erfahrungen zu kämpfen haben, wie Mobbing oder noch Schlimmerem. Selten gehen diese Frauen an die Öffentlichkeit, viele bleiben anonym. Zu groß ist die Angst vor Repressalien oder Ausgrenzung. Häufig heißt es nur: „Als Frau muss man damit umgehen können“. Zudem bestätigten viele der von uns interviewten Frauen, mehr Leistung bringen zu müssen, um in den männerdominierten Berufen Anerkennung zu erhalten. Und ja, in vielen Betrieben ist es bereits gang und gäbe, dass es neben Karosseriebauern, Lackierern und Polierern eben auch Karosseriebauerinnen, Lackiererinnen oder Poliererinnen gibt. Aber längst nicht in allen. Genau deshalb war es uns so wichtig, [die Serie „Frauen im Handwerk“](https://schaden.news/de/article/link/42642/spezial-frauen-im-handwerk) zu starten und ebenso wichtig ist es uns, diese nun fortzuführen. Denn sie zeigt: Noch immer müssen sich Frauen gegen Vorurteile behaupten, obwohl sie ihren männlichen Kollegen in nichts nachstehen. Sie brauchen sich nicht verstecken, sondern haben ebenso viel Respekt für ihre Arbeit verdient – vielleicht sogar mehr, weil sie sich eben jeden Tag aufs Neue behaupten müssen. Beste Grüße aus der Redaktion Carina Hedderich und Ina Otto
Lesens Wert

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