2022-09-21T11:02:40+0000

Die Branche muss zusammenstehen!

Endlich hatten wir die Gelegenheit, wieder persönlich miteinander zu diskutieren. Mehr als 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen zum Schadentalk auf die Automechanika. Herzlichen Dank, dass Sie mit dabei waren. [Für diejenigen, die nicht nach Frankfurt kommen konnten, haben wir heute die TV-Aufzeichnung des Talks auf unserem YouTube-Channel in voller Länge veröffentlicht.](https://youtu.be/yMnMZFuoTVE) Damit die ganze Branche weiß, was wir in Frankfurt diskutiert haben. Egal, ob Kfz-Versicherer, Schadensteuerer, Werkstattgruppen, Betriebe oder Verbände – der Schadentalk in Frankfurt hat gezeigt, dass der gesamten Branche sehr bewusst ist, dass man in der Krise des Schadenmarktes jetzt zusammenstehen muss. Allerdings gibt es deutliche Unterschiede. Während sich LVM Versicherung, Provinzial Rheinland und der Schadensteuerer Riparo offen für Gespräche über die Erhöhung von Stundensätzen angesichts des rasant steigenden Kostendrucks in den K&L-Betrieben zeigten, war die HUK-Coburg zurückhaltender. Das Signal hätte stärker sein müssen. Coburg bleibt dabei: Die Partnerwerkstätten können auch weiterhin kein Lackmaterial abrechnen und ob es zu einer weiteren notwendigen Stundensatzerhöhung kommt, ist ebenfalls unklar. Klar ist hingegen, dass die Stundensätze wohl kräftiger steigen müssen als nur um einen oder drei Euro. [Beim Talk wurden Preissteigerungen von 10 bis 15 Euro genannt. Diese Richtung zeigt auch eine aktuelle Umfrage der ETL-Kanzlei Voigt, die wir heute veröffentlichen.](https://schaden.news/de/article/link/43084/etl-kanzlei-voigt-umfrage-ergebnisse-stundensatzerhoehung) Natürlich ist die Lage der Betriebe sehr unterschiedlich. Deshalb müssen auch die Betriebsinhaber ihre Hausaufgaben machen. Unser Talkgast Hans-Joachim Pankel hat einen eindrucksvollen Appell an die Unternehmer gerichtet, gerade jetzt in der Krise die betrieblichen Kennzahlen permanent zu checken, selbstbewusster zu verhandeln und sich nicht gegenseitig in ein Preisdumping zu treiben. LVM Versicherung, Provinzial Rheinland und riparo führen permanent Gespräche mit den Betrieben. Die HUK-Coburg muss nachziehen. Das Modell der Jahresverträge taugt nicht mehr. Thomas Geck hat zwar angedeutet, dass man ein neues Paket zur Unterstützung der Partnerwerkstätten auf den Weg bringen will. Viel wichtiger ist jedoch, dass die Coburger häufiger mit den Betrieben sprechen und individuelle Lösungen finden. Sicher ist aber auch, dass die Kfz-Versicherer nicht die Aufgabe haben, angeschlagene Betriebe zu retten. Wie die Verbände BVdP, ZKF und auch der BFL deutlich gemacht haben, müssen die Unternehmer selbst handeln. Für einige Betriebe wird es da schwerer. Der Deutschland-Chef von Fix Auto, Roy de Lange, schätzt, dass gerade Unternehmen mit einem Umsatz zwischen 500.000 bis 1 Mio. Euro besonders stark von der Konsolidierungswelle in der Branche betroffen sein werden. Welche Betriebe in der Krise des Schadenmarktes gewinnen und welche verlieren, wird die Zeit zeigen. Wichtig ist jetzt zusammenzuhalten, im Gespräch zu bleiben und zu handeln.
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