2022-06-08T08:46:12+0000

Glasurit verstärkt Produktoffensive

Die Reparaturlackmarke Glasurit setzt in der Marktpositionierung weiterhin konsequent auf die Themen Nachhaltigkeit und Digitalisierung. In Münster stellte das Glasurit-Team vergangene Woche Betriebsinhaberinnen und -inhabern aus ganz Deutschland neue Produkte vor und zeigte, wie Werkstätten mit nachhaltigen Lösungen Energie und Kosten einsparen können. Florian Schäfer, Geschäftsführer Glasurit für den deutschen Markt, betonte gleich zu Beginn: „Die uns in der Welt zur Verfügung stehenden Ressourcen sind endlich. Es hat eine neue Ära begonnen, in der weniger mehr ist – das gilt auch für die Autoreparaturlackierung.“ Mit der im September 2020 im Markt eingeführten Reihe 100 trage der Lackhersteller dem Rechnung. „Die Reihe 100 ist die produktivste und nachhaltigste Basislackreihe im Automobilmarkt. Sie sorgt für mehr Effizienz im Lackierprozess bei gleichzeitig weniger Material- und Energieverbrauch und reduzierter Applikationszeit“, unterstrich Florian Schäfer. ## Schneller Applikationsprozess auch bei Mehrschichtlackierungen und lange Lagerkapazitäten als Antwort auf Materialengpässe Eigenschaften, die K&L-Betrieben gerade jetzt zugutekämen. Denn auch in Münster war die aktuelle Verunsicherung der Betriebe aufgrund steigender Material- und Energiepreise sowie Lieferengpässe spürbar. „Die Auswirkungen des Ukraine-Krieges beschäftigen uns ebenso, wie die gesamte Branche. Mit unserer Nachhaltigkeitsstrategie und im Speziellen mit dem Wasserbasislack Reihe 100 geben wir Betrieben eine Lösung an die Hand“, erklärte der Deutschland-Chef in diesem Zusammenhang. Im Münsteraner Refinish Competence Center zeigte Glasurit dann auch ein neues Anwendungsfenster der Reihe 100: die Mehrschichtlackierung des Mazda Farbtons 46V, der bisher im Dreischichtverfahren appliziert werden musste. „Wir haben den Applikationsprozess jetzt deutlich verkürzt, sodass das Mazda Rot aber auch andere rote Dreischichtfarbtöne jetzt in einer Zwei-Schicht-Lackierung aufgetragen werden können“, betonte Hendrik Franke, Technischer Leiter Training Autoreparaturlacke bei BASF. „Statt wie üblich drei Spritzgängen mit je einer nachgelagerten Ablüftzeit, besteht der Nass-in-Nass-Prozess der neuen Reihe 100 aus zwei Spritzgängen, die direkt hintereinander folgen.“ Erst danach ist laut Glasurit ein Ablüftvorgang erforderlich. Im Gesamtprozess sorge dieses Verfahren für eine Zeitersparnis von bis zu 35 Prozent und eine Materialersparnis von rund 20 Prozent. Mit Blick auf teils bereits bestehende Material- und Lieferengpässe dürfte zudem ein weiterer Punkt bei den anwesenden Betriebsinhabern besonderes Interesse hervorgerufen haben: Laut Hersteller verfügen die Materialien der Reihe 100 über eine Lagerstabilität von vier Jahren. ## „Wir sind der erste Lackhersteller mit einem kompletten UV-Produktsystem“ Neben der Basislackreihe zeigte Glasurit außerdem einen neuen 1K UV-Klarlack und erweitert damit die im letzten Jahr eingeführte Klarlackgeneration. „Wir haben unser UV-
Produktsortiment in den letzten Jahren Stück für Stück ausgebaut. Mit dem neuen Klarlack sind wir nun der einzige Lackhersteller, der ein komplettes UV-Portfolio bestehend aus Spachtel, Füllerportfolio und Klarlack anbieten kann“, betonten Hendrik Franke und Florian Schäfer bei der Praxisvorführung. Der Vorteil der UV-Technologie liegt dabei laut dem Technischen Leiter ganz klar in der Prozesseffizienz. Betriebe, die mit steigenden Energiekosten kämpfen, können auf das UV Portfolio zurückgreifen und damit 50 Prozent Energie einsparen. „Der Reparaturprozess mit den UV-Komponenten ist rasend schnell“, so der Lackexperte. Heißt konkret: Laut Glasurit reduziert sich die Prozesszeit im direkten Vergleich mit einer Infrarottrocknung – vom Spachtel bis Finish – um 50 Prozent. „Das bedeutet eine enorme Zeiteinsparung. Geht man davon aus, dass der Zeitaufwand für einen klassischen Spot-Repair bei circa einer Stunde liegt, dann liegen wir im UV-Bereich bei maximal 30 Minuten“, resümierte Hendrik Franke abschließend. ## „Wir wollen Digitalisierung und Nachhaltigkeit vorantreiben“ In Münster unterstreicht das Team von Glasurit mehrfach, dass man die K&L-Betriebe durch innovative Produkte und Lösungen sowie ein starkes Netzwerk unterstützen will. Das Werkstattnetz ColorMotion, [das sich im letzten Jahr neu ausgerichtet hat](https://schaden.news/de/article/link/42508/colormotion-unternehmerevent-2021-zusammenfassung), ermöglicht Betrieben zum Beispiel den Einstieg in die Segmente Classic, Caravan oder Fleet. Mit Refinity hat die Reparaturlackmarke zudem eine eigene digitale Plattform geschaffen, mit der sich sowohl Betriebskennzahlen auswerten als auch ein Mischvorgang anstoßen lassen. „Wir verstehen uns als Treiber der Digitalisierung und Nachhaltigkeit in der Autoreparaturlackierung“, erklärt Florian Schäfer die Ziele von Glasurit. Marketingleiterin Tina Allhoff konkretisierte die Strategie der Münsteraner und hob die Bedeutung der Öko-Effizienz für K&L-Betriebe hervor. Als einziger Lackhersteller würde Glasurit derzeit ein Zertifikat anbieten, das nachhaltige Arbeitsweisen im Betrieb nachprüfbar dokumentiere. Das Audit ist TÜV zertifiziert und wird von einem BASF Berater durchgeführt. ## Besichtigung des neuen Farbtonlabors Neben der Vorführung der einzelnen Produkte in der Praxis informierten sich die Teilnehmer in Münster zudem über den Herstellungsprozess selbst. Bei einer Besichtigung des erst im März dieses Jahres eröffneten neuen Laborgebäudes erhielten sie Einblicke in die Komplexität der Farbtonentwicklung. Dort werden unter anderem von Anwenderbetrieben der Reihe 100 angefragte Farbtonformeln innerhalb kürzester Zeit entwickelt und per Expresslieferung zum Kunden geschickt.
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