2022-05-24T09:50:39+0000

Naturgefahren: So teuer waren die Extremwetterereignisse 2021

Immer neue Unwetter verdrängen selbst Katastrophen wie die Sturzflut „Bernd“ aus der öffentlichen Wahrnehmung. Die nun durch den Gesamtverband der deutschen Versicherer (GDV) veröffentlichte Naturgefahrenbilanz 2021 führt nun noch einmal das wahre Ausmaß der durch Sturm, Hagel, Überschwemmung und Starkregen verursachten Schäden vor Augen. ## 2021 war bislang teuerstes Naturgefahrenjahr für Versicherer Eine Schadensumme von 12,7 Milliarden Euro ermittelte der Gesamtverband für das zurückliegende Naturgefahrenjahr, das damit zugleich das bislang teuerste ist. Die durch die Sachversicherung abgedeckten Schäden beliefen sich auf 11 Milliarden Euro, allein 1,7 Milliarden Euro betrafen die Kfz-Versicherung. Als Hotspot erwies sich Nordrhein-Westfalen, das mit 5,5 Milliarden Euro von allen Bundesländern mit Abstand die höchste Schadensumme erzielte. Rheinland-Pfalz folgt in der jetzt veröffentlichten regionalen GDV-Naturgefahrenbilanz mit 3 Milliarden Euro. ## Unwetterfront „Bernd“ verursachte Großteil der Schäden Die Juli-Sturzflut in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz, aber auch in Bayern und Sachsen richtete dabei die größten Schäden an (8,2 Milliarden Euro). „Allein im Ahrtal summierten sich die Schäden auf rund 2 Milliarden EUR“, wird GDV Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen in der Pressemitteilung des Gesamtverbands zitiert. Von Sturm und Hagel waren vor allem Kraftfahrzeuge im Süden Deutschlands betroffen. Allein auf die Unwetterserie im Juni 2021 entfielen Kfz-Schäden von rund 700 Millionen Euro. Es handele sich bei der Unwetterserie somit um den viertgrößten Hagelschaden seit Beginn der Statistik. ## Zahlreiche Kfz-Schäden durch Tornados in Paderborn Dass auch im laufenden Jahr mit Unwetterschäden zu rechnen ist, zeigen die jüngsten Ereignisse. Erneut hat am vergangenen Freitag (20. Mai 2022) ein Unwetter in zahlreichen Regionen Deutschlands für Schäden an zahlreichen Fahrzeugen gesorgt. Durch Paderborn in Nordrhein-Westfalen fegte ein Tornado und hinterließ eine Schneise der Verwüstung. „Wir hatten großes Glück“, berichtet Mona Niggemeyer-Hollmann im Gespräch mit schaden.news. Während umliegende Gebäude stark zerstört wurden, konnte das Team auf dem Betriebsgelände bisher nur zwei kaputte Fensterscheiben durch herumfliegende Fassadenteile vom Nachbargrundstück feststellen. „Dafür steht unser Telefon aber seit Sonnabend nicht mehr still“, erklärte die Geschäftsführende Gesellschafterin. Allein von einem Händler wurden bereits rund 370 Fahrzeuge angekündigt, an denen die Niggemeyer GmbH Lackierarbeiten durchführen wird – Stand Montagvormittag. Der Hof des 60 Mitarbeiter starken Betriebs wird sich sicher in den kommenden Tagen noch weiter füllen.