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2022-05-18T10:33:36+0000

Betriebsportrait: „Schon mein Großvater hatte nachhaltiges Wachstum im Blick“

Wer die Linhart Kfz-Elektronik sucht, muss zwischen den einzelnen Abteilungen schon einen Fußweg einplanen. Die zum Betriebsgelände gehörenden Gebäude sind auf zwei sich kreuzende Nebenstraßen aufgeteilt. „Meine Mitarbeiter laufen hier an einem Tag mehrere Kilometer“, erklärt Marlyn Kropp schmunzelnd. Der 25-Jährige führt den Betrieb Linhart Kfz-Elektronik in dritter Generation. 1984 hat sein Großvater, Norbert Linhart, das Unternehmen gegründet, zwei Jahre später trat sein Vater Stephan Linhart in das Unternehmen ein. „Damals war es noch eine reine Elektronik-Firma, daher stammt auch der Name“, erklärt Marlyn Kropp. ## Von der Elektronik-Firma zum Full-Service-Betrieb Ursprünglich war Linhart Kfz Elektronik für die Nachrüstung von Fensterhebern sowie den Einbau von Klimaanlagen in die Fahrzeuge zuständig. Anfang der 90er-Jahre begannen die ersten Lackierarbeiten in einer Box, dann folgten Karosseriearbeiten. 2014 begann Marlyn Kropp im Betrieb seine Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker und führt inzwischen den Betrieb gemeinsam mit seinem Vater und dem Großvater. Rund ein Drittel der Aufträge bei Linhart Kfz-Elektronik stammen aus dem gesteuerten Geschäft, ein weiteres Drittel sind Firmenkunden, ein Drittel Privatkundengeschäft. Dass das Unternehmen weiter wachsen will, steht für den jungen Betriebsinhaber außer Frage. Allerdings gesund und planvoll. Sein Großvater und sein Vater haben bereits die Firmenphilosophie darauf ausgerichtet: „Die beiden waren immer schon sehr auf Nachhaltigkeit bedacht und haben mit Blick auf die Zukunft gebaut“, erklärt Marlyn Kropp. ## „Ein Umzug aufs Land hätte unsere Kundenstruktur verändert“ Doch auch Norbert und Stephan Linhart war schnell klar: Wenn der Betrieb wachsen soll, muss das Team – auch was den Platz angeht – komplett neue Wege gehen. Dabei war es den Inhaber wichtig, am etablierten Standort zu bleiben. „Wir wollten es unseren Kunden ermöglichen, uns auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Ein Umzug in die ländlichere Region hätte zwar mehr Platz bedeutet, jedoch hätten wir damit sowohl den Kundenstamm als auch die Kundenstruktur verändert“, erklärt Marlyn Kropp. So blieb nur, sich im näheren Umkreis nach geeigneten Flächen oder Hallen umzusehen, in denen einzelne Abteilungen ausgelagert werden könnten. ## Zur Diagnose die Treppe rauf Die farbenfrohe Außenfassade des K&L-Betriebs mit der Annahme wirkt eher wie ein Bürogebäude. In einer ruhigen Seitenstraße im Frankfurter Stadtteil Rödelheim gelegen, erstreckt es sich über mehrere Etagen. Wer dann in den Hof einbiegt, wird überrascht: In der hauseigenen Waschanlage erhält gerade ein Kundenfahrzeug Glanz. Daneben der Eingang zur Lackiererei: Eine helle, freundliche Halle mit mehreren Vorbereitungsplätzen,
neuer Kabinentechnik, zwei Mischräumen. Die Mechanikabteilung schließt gleich daneben an. Um zur Abteilung Fahrzeugelektronik und Diagnose zu gelangen, muss die Treppe nach oben nehmen – oder eben die Auffahrt zur daran angeschlossenen Parkebene. ## Neue Halle für Karosserie und Mechanik im Umbau Doch wer hier die Karosserieabteilung sucht, der sucht vergeblich. Die befindet sich nämlich am anderen Ende der Straße, ungefähr 200 Meter entfernt. Hier ist alles noch sehr beengt: Auf 800 Quadratmetern befindet sich ein Richtarbeitsplatz neben dem anderen, die Autos stapeln sich fast übereinander. Letztendlich führt Marlyn Kropp den Besucher noch zu einer neu ausgebauten Halle in der Nebenstraße, ein ehemaliges Fabrikgebäude, das die Firma 2018 gekauft hat. Dieses bildet mit den anderen beiden Gebäuden ein Dreieck. Hier soll künftig die neue Karosserie- und Mechanikabteilung untergebracht werden. Außerdem stehen einige historische Schätzchen in der geräumigen Halle. Und das Lager für die eingelagerten Reifen befindet sich ebenfalls in dem unterkellerten Bau. ## Investition als Wachstumsmotor Bei all dem Wachstum ist es auch dem jungen zukünftigen Betriebsinhaber wichtig, immer auch mit der Zeit zu gehen. Für ihn ist klar: „Wer nicht investiert, bleibt über kurz oder lang auf der Strecke.“ Und so setzt er auf moderne und nachhaltige Technik, die die Prozesse effizienter gestaltet. Allem voran auf die Reparatur von Elektrofahrzeugen, für das die Mitarbeiter schon vor mehreren Jahren die notwendige Hochvoltqualifizierung abgeschlossen haben. „Unsere Mitarbeiter sind begeistert und arbeiten gern mit der modernen Ausrüstung. Das wiederum trägt zur Zufriedenheit im Team bei“, erklärt Marlyn Kropp. Mittlerweile gehören rund 35 Mitarbeiter zur Belegschaft. Und diese ist ihm wichtig. „Ich möchte mein Team gern so halten, wie es ist“, erklärt der zukünftige Betriebsinhaber abschließend.
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