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2021-09-29T13:46:06+0000

Prognose statt Sachverstand?

Automatische Schadenerkennung per Bild, Künstliche Intelligenz nicht nur bei der Kalkulation, sondern im vollständigen Regulierungsprozess: Beim 14. Messekongress für Schadenmanagement und Assistance wurden in den vergangen beiden Tagen zahlreiche Trends für die nächsten Jahre im digitalen Kfz-Schadenmanagement aufgezeigt und diskutiert. Fraglich ist, wie praxistauglich diese überhaupt sind. Glaubt Control Expert allen Ernstes , dass es in fünf Jahren keine Schadenabteilung bei Kfz-Versicherungen mehr gibt? Wohl kaum. Nicolas Witte wollte in Leipzig einfach nur provozieren. Deutlich wurde: Wunsch und Wirklichkeit klaffen wohl eher auseinander. Denn auch die automatisierte Schadenbilderkennung ist noch längst nicht in der Schadenregulierung angekommen und wird von einigen Schadenchefs auch kritisch gesehen. Hinzu kommt, dass die Unfallschadenreparatur aufgrund der Weiterentwicklung der Fahrzeugtechnik immer aufwändiger und komplexer wird. Das wurde am vergangenen Wochenende beim ColorMotion Unternehmerevent von Glasurit deutlich. Kaum zu glauben, dass KI mit einer Prognose auf Datenbasis den tatsächlichen Schadenaufwand vollständig erfassen kann. Deshalb brauchen wir in Zukunft eher noch mehr Sachverstand als Bits und Bytes. Das Know-how ausgebildeter Kfz-Sachverständiger, die auf die Begutachtung hoch technologisierter Fahrzeuge geschult sind, wird in den kommenden Jahren noch wichtiger sein, als sie es heute eh schon ist. Richtet man den Blick auf die Werkstattwelt, sind die Betriebe schon jetzt genervt von automatisierten Rechnungskürzungen aus Langenfeld und verschiedenen digitalen Systemen, die derzeit von HUK-Coburg und Innovation Group in die Werkstätten gedrückt werden und die den administrativen Aufwand eher erhöhen als verringern.
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