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2021-08-25T12:31:44+0000

BVdP Best Practice Zirkel: „Die Nachfrage nach dem fachlichen Austausch ist stark gestiegen“

Rund 250 Unternehmen haben in den vergangenen Jahren die Möglichkeit genutzt, durch die Best Practice Zirkel des BVdP über den fachlichen Tellerrand zu schauen. Im Interview beschreiben Michael Pinto, Geschäftsführer des BVdP, und Projektmanager Marco Senger, wie sich die Zirkel weiterentwickelt haben und welche Ziele sich der Verband für die nächsten Runden gesteckt hat. __Herr Pinto, welche Ziele verfolgt der Verband mit den Best Practice Zirkeln?__ __Michael Pinto: __Wir als Verband wollen und müssen unsere Mitgliedsbetriebe dabei unterstützen, die Herausforderungen des Marktes, gerade wenn es um gesteuerte Schäden geht, aktiv anzunehmen und selbst die Initiative zu ergreifen. Das klappt in den BPZ hervorragend, denn die Teilnehmer erhalten voneinander wichtige Impulse zur Weiterentwicklung und zur Optimierung Ihrer Abläufe. Und das auf einer thematisch sehr breiten Basis in einer absolut konstruktiven Atmosphäre. __Herr Senger, wie sieht das konkret aus?__ __Marco Senger:__ Ein BPZ besteht aus rund zehn Teilnehmern und einem Moderator. Die Betriebe sind so ausgewählt, dass sie sich in der Struktur gleichen, aber landesweit gestreut sind und damit nicht miteinander im Wettbewerb stehen. Unsere Zirkel treffen sich zweimal im Jahr für eineinhalb Tage in einem der teilnehmenden Betriebe. Bei diesen Vorort-Terminen nehmen die Gäste alles unter die Lupe, von der Signalisation über Schadenerfassung, Service, EDV bis hin zu Lack- und Schleifpapierverbrauch. Da geht es darum, Arbeitsabläufe direkt in Augenschein zu nehmen und vor Ort Lösungen für die Optimierung der Prozesse zu liefern. Das mündet oft genug in einer Win-Win-Situation, denn der Gastgeber profitiert von der Erfahrung und dem Knowhow der Inhaber, die seinen Betrieb als Außenstehende ohne den Tunnelblick des Tagesgeschäftes betrachten. Und die Inhaber nehmen wertvolle Anregungen von den Terminen in den anderen Betrieben mit. Dabei sind im Lauf der Jahre übrigens schon echte Freundschaften entstanden, weil sich Kollegen und Kolleginnen auf Augenhöhe in vertrauensvoller und konstruktiver Diskussion miteinander auseinandersetzen. __Michael Pinto:__ Jeder Betrieb hat ja Luft nach oben, das weiß ich aus meiner Erfahrung als Geschäftsführer eines Karosserie-, Lackier- und Mechanikbetriebs in früheren Jahren und aus meiner Tätigkeit als Moderator mehrerer Zirkel. Und diese Potentiale heben wir beispielsweise mit einer detaillierten Checkliste über alle Abteilungen und sämtliche Prozesse hinweg, die von den Teilnehmern der Zirkel entwickelt wurde. Es ist immer wieder spannend, welche effektive Lösungen im offenen Austausch diskutiert, vermittelt oder erarbeitet werden, wenn wir im Nachgang der Betriebsbesichtigung über die Dinge sprechen, die den Praxisprofis aufgefallen sind. __Die Zirkel setzten also bewusst in der Betriebspraxis an?__ __Marco Senger:__ Genau, und da spielen zwei weitere Faktoren eine wesentliche Rolle. Denn wenn am zweiten Tag die Abläufe im besuchten Unternehmen abgearbeitet sind, bleibt noch genug Platz für weitere Branchenthemen, die den Teilnehmern auf den Nägeln brennen. Da reicht das Spektrum von Kennzahlen über Personalmanagement und Marketing bis hin zu social media und E-Mobilität. Diese Themen, das ist der zweite Faktor, kommen von den Teilnehmern selbst und werden je nach Bedarf mit Experten und Expertinnen aus dem Fachgebiet diskutiert. Und wir dürfen nicht vergessen, dass unsere Moderatoren absolute Profis für Beratung im K&L-Bereich sind. Das rundet unser
Konzept ab und macht den einmaligen Erfolg der Best Practice Zirkel in der Schadenwelt aus. __Herr Pinto, abschließende Frage, wie sehen Sie die Zukunft der Best Practice Zirkel?__ __Michael Pinto:__ Da geht noch viel. Denn wir können in unseren Feedbackgesprächen mit den teilnehmenden Betrieben keinerlei Abnutzungsentscheidungen feststellen, sondern vielmehr eine wachsende Nachfrage nach Unterstützung angesichts des großen Wandels in der Mobilität und der daraus resultierenden Folgen für unsere Mitgliedsbetriebe. Das heißt, unsere Zirkel leben, greifen aktuelle Themen auf und entwickeln sich selbst weiter. Das zeigt ja auch das kontinuierliche Wachstum der Teilnehmerzahlen seit 2013. Unsere Zirkel sind ein einfach ein Ansporn, das permanente Arbeiten am eigenen Betrieb nicht zu vernachlässigen. So werden Entwicklungen und Trends frühzeitig erkannt und in betriebliche Strategien umgesetzt. Am Ende profitieren sogar wir als Verband von dem Input und den Ideen, die in den Best Practice Zirkeln entwickelt werden.
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