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2021-08-18T10:50:58+0000

Ausbildung: „Ich will meinen Betrieb dauerhaft erhalten“

Tim Gehnen ist Azubi-Reporter. Die Absauganlage, den Mischraum, den Mischprozess und die Lackierkabine: In kurzen Videoclips stellt er den Zuschauern alle Stationen vor, die in seinem Arbeitsalltag als Fahrzeuglackierer bei Karosserie + Lack Beckl in Langenselbold notwendig sind. Dabei berichtet er vom Reparaturprozess, den Herausforderungen im Handwerk und modernen Technologien. Tim ist einer von mehreren Azubis aus dem K&L-Betrieb Beckl in Langenselbold, die am Azubi-Projekt „Von A zu B“ teilgenommen haben. Dieses wird vom hessischen Wirtschaftsministerium gefördert. Das Ziel: Junge Leute zur dualen Berufsausbildung informieren und für einzelne Ausbildungsberufe begeistern. [Auf dem Video-Kanal der Initiative ](https://www.dualeausbildung-hessen.de/videos)berichten neben Tim Gehnen auch die Karosseriebau-Lehrlinge Jakob und Alex sowie die angehende Bürokauffrau Jana von ihrem Ausbildungsberuf. Für die kurzen Clips haben sich die vier Azubis gegenseitig unterstützt und zum Teil auch gegenseitig selbst gefilmt. ## Acht Meister als „Eigengewächse“ Betriebsinhaber Harald Beckl begrüßt und unterstützt das Engagement seiner Lehrlinge: „Ich halte es für außerordentlich wichtig, dass die jungen Leute mit Spaß an ihre Ausbildung gehen. Denn nur dann lässt sich auch anderen Schulabgängern authentisch vermitteln, worauf es bei der Ausbildung im K&L-Betrieb konkret ankommt“, erklärt der Unternehmer, der das Handwerk selbst im Karosseriebetrieb seines Vaters erlernt hat. Der Plan geht in seinem Betrieb Beckl Karosserie + Lack mit drei Standorten und mehr als 50 Mitarbeitern offensichtlich auf: „Ich hatte noch nie so viele Azubis, die noch dazu so motiviert sind, wie jetzt“, betont der Inhaber. Neun Lehrlinge bildet der Betrieb momentan in den Berufen Fahrzeuglackierer, Karosseriebauer sowie kaufmännische Angestellte aus. Das Ziel ist für Harald Beckl nach wie vor eines: „Ich möchte die Nachwuchskräfte langfristig an den Betrieb binden. Schließlich will ich mein Unternehmen ja auch in Zukunft erhalten.“ Durch diese Philosophie habe sich inzwischen ein Unternehmen mit einer laut Harald Beckl ausgewogenen Alterspyramide entwickelt. „Mittlerweile arbeiten bei uns im Betrieb acht Meister – und nahezu alle haben bei uns gelernt“, berichtet Harald Beckl. ## „Die Jungen lernen von den Älteren und umgekehrt“ Von diesen unterschiedlichen Generationen, die im Unternehmen arbeiten, profitieren laut Harald Beckl beide Seiten: „Die Jungen lernen von den Älteren, die Älteren wiederum aber auch von den Jungen“, berichtet der Betriebsinhaber. Beispielsweise können die Azubis andere Mitarbeiter bei der Einrichtung und Bedienung der Arbeitstablets unterstützen, die alle Mitarbeiter kürzlich erhalten haben. Denn auch in den Betriebsabläufen setzt der Betrieb Beckl auf moderne Technologien. Und auch bei der Akquise neuer Azubis: „Wir versuchen, den direkten Kontakt zu Schulen zu halten. Zudem präsentieren wir uns auf Social Media-Kanälen“, berichtet er. Den Instagram-Kanal hat einer seiner Mitarbeiter ins Leben gerufen. „Er hat dort anfangs einfach verschiedene Reparaturprozesse dokumentiert und auf einmal hatten wir zahlreiche Follower“, erinnert sich Harald Beckl. Dadurch habe sich auch das Interesse der Schulabgänger in der Region für seinen Ausbildungsbetrieb deutlich erhöht. Tim Gehnen hat inzwischen ausgelernt. Auch er ist seinem Ausbildungsunternehmen treu geblieben und plant nun auch noch die Meisterschule. Auf sein Engagement als Azubi-Reporter erinnert er sich gern zurück. „Die Kameratechnik, das Sprechen vor der Kamera – all das war für uns auch neu. Aber es hat riesigen Spaß gemacht. Und ich hoffe, dass ich durch die Videoclips ebenfalls Schulabgänger für den Lehrberuf Fahrzeuglackeirer begeistern kann“, betont der 20-Jährige abschließend gegenüber schaden.news.
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