2021-02-24T13:24:34+0000

Caravan-Instandsetzung: Lukrativ, aber schwer planbar

Entgegen der branchenweiten pandemiebedingten Auftragsflaute floriert das Geschäft mit Caravan, Camper und Co. stärker denn je. Der Lackhersteller AkzoNobel konnte diese Entwicklung zwar schwerlich voraussehen, hat aber bereits vor einigen Jahren das Potenzial der Caravan-Branche erkannt und in den letzten Jahren gemeinsam mit dem Schadenmanagementspezialisten carSN ein auf die Instandsetzung von Freizeitmobilen spezialisiertes Netzwerk aufgebaut: caravanSN. Im Pressegespräch vergangene Woche sprachen die Verantwortlichen nun über den Status Quo des Netzwerkes, Herausforderungen für die Betriebe und den geplanten Ausbau in den nächsten Jahren. ## Lukrative Nische Das Marktpotenzial schlüsselte carSN-Geschäftsführer Klaus Lindner auf. Demnach ergebe sich bei der von caravanSN festgestellten Schadenfrequenz, den rund 1,72 Millionen vorhandenen Freizeitfahrzeugen in Deutschland und einer durchschnittlichen Schadenhöhe von 4.000 Euro ein Gesamtschadenvolumen von über 500 Millionen Euro. Gemeinsam mit Acoat Selected hat der Schadenmanagementspezialist in den letzten Jahren ein standardisiertes Netzwerk aufgebaut, dass es Versicherern und Werkstätten gleichermaßen ermöglichen soll, an diesem Marktsegment zu partizipieren. ## „Wilder Westen“ trotz einheitlicher Prozesse „Wir haben ein Kalkulationssystem zuzüglich einem Qualitätsmanagement installiert, mit dem alle Partner arbeiten, standardisierte Reparaturprozesse geschaffen, die in Schulungen vermittelt werden und die Ersatzteilbestellung zentralisiert“, fasst carSN-Geschäftsführer Klaus Lindner die Meilensteine der Partnerschaft mit Acoat Selected zusammen. Die Herausforderungen für Betriebe, die in dieser Branche Fuß fassen wollen, seien dennoch nicht zu unterschätzen, erklärt Kai Gräper: „Es handelt sich hier nicht um einen stringent durchgetakteten Prozess wie in der Pkw-Instandsetzung. Der Caravan-Markt ist wie der Wilde Westen – schwer planbar.“ Das bestätigten auch die Beiräte des Schadennetzwerkes, Thorsten Stütting, Geschäftsführer der Bollwinkel GmbH, und Heinz Heymann, Inhaber der Gebrüder Heymann GmbH. Beide Betriebe sind seit vielen Jahren in der Caravan-Instandsetzung tätig, Teil des Acoat Selected Caravan Netzwerkes & Partnerbetrieb von caravanSN. Fahrzeuge, die über mehrere Monate einen Arbeitsplatz in der Werkstatt blockieren, weil Ersatzteile nicht geliefert werden können, seien dabei zwar ärgerlich, aber nicht ungewöhnlich. ## Ziel bis Ende 2021: 100 Partnerbetriebe Insgesamt 52 Betriebe aus dem Acoat Selected Caravan Repair Network partizipieren bereits von der Schadenmanagementlösung caravanSN. „Weitere 20 befinden sich im
Zertifizierungsprozess“, ergänzte Kai Gräper. [Welche Voraussetzungen Betriebe erfüllen müssen, um Teil des Spezialnetzwerkes zu werden, erklärte der Acoat Selected Manager in einem exklusiven Interview im vergangenen Jahr.](https://schaden.news/de/article/link/41575/doppelinterview-kai-graeper-klaus-lindner-caravan-repair-network) Bis Jahresende solle das Netzwerk auf insgesamt 100 Betriebe anwachsen. Ziel sei es, ein noch flächendeckenderes Reparaturnetzwerk in Deutschland zu schaffen, wobei Klaus Lindner betonte: „Entgegen der Pkw-Reparatur nehmen die Kunden in diesem Segment einen weiteren Anfahrtsweg in Kauf. Ein Radius zwischen 50 und 75 Kilometern für eine Caravan-Reparatur ist nicht ungewöhnlich.“ ## Zertifizierung und Ausbau Schulungsprogramm geplant Im Zuge der weiteren Flächendeckung soll auch die Signalisation an die Endkunden verstärkt werden, hieß es im Pressegespräch. Und zwar durch ein einheitliches Qualitätssiegel, wie Klaus Lindner verriet: „Wir sind mit Zertifizierungsunternehmen im Gespräch“. AkzoNobel und caravanSN arbeiten zudem intensiv daran, das Schulungsprogramm für Partnerbetriebe weiter auszubauen, betonten die Verantwortlichen.
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