2021-02-03T14:03:31+0000

Erwartungen herunterschrauben

Die Stimmung in der Branche scheint vielerorts etwas zu kippen. Nicht nur mental, sondern auch ganz real. Denn durch den nun schon seit zwei Monaten anhaltenden Lockdown wird deutlich weniger Auto gefahren, damit geht auch das Unfallgeschehen zurück – vor allem in der Schadensteuerung und im Flottengeschäft fehlt Reparaturvolumen. Der Januar war für viele Betriebe offenbar ein schlechter Monat. Das Schadengeschäft läuft jedoch nach wie vor von Region zu Region sehr unterschiedlich. Doch einzelne Gespräche, die wir in dieser Woche geführt haben, lassen aufhorchen. Erstmals ist die Rede davon, dass Mitarbeiter entlassen werden und Betriebe im Februar gleich ganz schließen. Unternehmensberater Herbert Prigge geht momentan zwar nicht davon aus, dass K&L-Werkstätten so schwer von der Pandemie betroffen sind wie andere Branchen. Dennoch geraten nach seiner Erfahrung vor allem die Betriebe in Schieflage, die schon vor der Corona-Krise angezählt waren. Die HUK-Coburg geht derweil davon aus, dass die Schadenhäufigkeit im Jahr 2020 tatsächlich um bis zu 15 Prozent rückläufig war. [Schaden-Chef Thomas Geck wollte in unserem Exklusiv-Interview zwar keine konkreten Zahlen für das gesteuerte Schadengeschäft nennen, sieht aber in Zukunft grundsätzliche Änderungen im Mobilitätsverhalten.](https://schaden.news/de/article/link/42133/interview-thomas-geck-huk-coburg-januar-2021) Stehen wir also vor einem dauerhaft anhaltenden Rückgang des Schadenniveaus? Der größte deutsche Kfz-Versicherer will die Umsatzziele für seine Partnerwerkstätten in diesem Jahr schon einmal deutlich runter schrauben. Das ist eine Ansage. Sein Versprechen, einen Ausgleich für entgangenen Jahresumsatz 2020 zu zahlen, will Thomas Geck einhalten. Es liegt jetzt an den Partnerwerkstätten, gut sortiert in die Jahresgespräche mit den Coburgern zu gehen. Einige Betriebe kennen ihre Ausgangslage schon recht gut. Sie verfehlten ihre Zielvereinbarungen mit der HUK-Coburg nach eigenen Angaben um bis zu 20 Prozent.
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