2021-01-06T15:30:57+0000

Wohin entwickelt sich der Lackmarkt 2021?

Die Corona-Krise bleibt auch im neuen Jahr das vorherrschende Thema in der Branche – darüber sind sich auch Entscheider der führenden Lackhersteller einig. Bereits 2020 gab die Lackindustrie für schaden.news eine Einschätzung der aktuellen Marktentwicklung. Die damals im Fokus stehenden Themen wie Prozesseffizienz, Digitalisierung und Fachkräftemangel wurden von der Corona-Krise eher beschleunigt als ausgebremst – darin sind sich die Vertreter von Akzo Nobel, Glasurit und PPG Nexa Autocolor einig – und werden nun mehr denn je zum Erfolgsschlüssel. ## „Digitalisierungsansätze weiterverfolgen“ [Insgesamt habe sich der Instandsetzungsmarkt im Krisenjahr 2020 „als sehr robuster Markt“ erwiesen, betont Jochen Kleemann, Geschäftsführer Refinish PPG Deutschland.](https://schaden.news/de/article/link/42078/umfrage-lackhersteller-2021-statement-jochen-kleemann) Zwar wurde „dem Markt unumkehrbar ein hohes Potenzial an Instandsetzungsarbeiten durch die Pandemie entzogen“, dennoch werde die Mobilität seiner Ansicht nach wieder zunehmen. Die Herausforderungen für K&L-Betriebe lägen laut Jochen Kleemann nun darin, „die eigene Position weiter zu reflektieren, Digitalisierungsansätze weiterzuverfolgen, Prozesse zukunftsorientiert auszurichten und die eigenen Fachkräfte auf diesen ambitionierten Weg zu fördern und zu unterstützen.“ PPG stehe den Partnerbetrieben auch weiterhin mit Verlässlichkeit und Kontinuität zur Seite. Unterstützen will der Lackhersteller seine Betriebe vor allem mit dem Ausbau digitaler Servicebausteine, als deren Beispiel der Refinishbereich-Geschäftsführer Lösungen wie MoonWalk, ProcessManager oder das Lagersystem easyStore nannte. ## „Prozessoptimierung, um krisenfest zu bleiben“ [Tobias Brefeld, Regional Business Manager Germany bei BASF, sieht in der Prozessoptimierung die richtige Erfolgsstrategie für Unternehmer, um sicher durch die Krise zu manövrieren. ](https://schaden.news/de/article/link/42065/umfrage-lackhersteller-2021-statement-glasurit) „Durch den ‚harten‘ Lockdown wird sich der Markt mit großer Wahrscheinlichkeit in den nächsten Wochen wieder nach unten orientieren. Wichtiger Stellhebel, um hier krisenfest zu bleiben, sind unter anderem optimierte Prozesse in der Werkstatt. Digitaler, schneller, weniger fehleranfällig.“ Der Lackhersteller stehe seinen Partnerbetrieben dabei mit auf die Bedürfnisse zugeschnittenen Lösungen wie der Reihe 100, der Online-Plattform ‚Glasurit Know-how“ und weiteren digitalen Tools strategisch zur Seite. Als weitere wichtige Stellschraube in der Corona-Krise hob Tobias Brefeld zudem die Mitarbeitermotivation hervor. Um die Krise zu meistern, sei „ein professionelles, motiviertes und gut ausgebildetes Team“ unerlässlich. Weiterbildungsangebote in digitaler Form sowie ein neues Schulungsprogramm für Partnerbetriebe des Werkstattnetzes Color Motion sollen hierfür die Grundlage bilden. ## „Investition in neue Technologien und Weiterbildung sind elementar“ [Nach Einschätzung von Kai Gräper, Manager Acoat Selected für Deutschland, Österreich und die Schweiz bei AkzoNobel, wird es für K&L-Werkstätten elementar,](https://schaden.news/de/article/link/42068/umfrage-lackhersteller-2021-statement-akzonobel) „die Produktivität permanent zu optimieren und die
Rentabilität nachhaltig zu sichern, um die notwendigen Investitionen in neue Technologien und Weiterbildung seines Personals auch stemmen zu können.“ Denn, so der Netzwerk-Manager weiter: „Die steigende Komplexität in der Reparatur mit all ihren Investitionserfordernissen macht keine Corona-Pause.“ Um den Anschluss nicht zu verlieren, setze der Lackhersteller den Fokus schon seit Längerem auf die Elektromobilität und bietet Partnerbetrieben unter anderem ein Hochvolt-Schulungsprogramm an. Mit dem Applikationssystem Paint PerformAir oder dem Konzept Process Centered Environment helfe AkzoNobel Betrieben dabei, ihre Profitabilität zu steigern, um sich auch weiterhin „in einem konsolidierenden Markt zu behaupten.“ ## Lackindustrie äußert sich zu Preissteigerungen Neben einer aktuellen Markteinschätzung bat schaden.news die Vertreter der Lackhersteller auch um eine Stellungnahme zu den bereits vorgenommenen oder angekündigten Preissteigerungen für Lackmaterialien. [Vor allem die erhöhte Nachfrage sowie „Panikkäufe“ in Europa und Asien haben nach Angaben des Verbandes der deutschen Lackindustrie (VdL) zu einer Erhöhung der Grundmaterialpreise geführt.](https://schaden.news/de/article/link/42069/preissteigerung-bei-lackgrundmaterialien) Mit der zunehmenden Verbreitung des Corona-Virus „gab und gibt es teils signifikanten Mehraufwand in Produktion und Logistik, um der Nachfrage entsprechend aber vor allem sicher den Markt bedienen zu können“, erklärt Tobias Brefeld von BASF. „Angebotsverknappungen und Preissteigerungen auf den Rohstoffmärkten“ führten zu zusätzlichen Herausforderungen für die Münsteraner. Ein Großteil der Preissteigerung würde jedoch „nachhaltige, digitale und effiziente Innovationen“ verwendet, die letztlich die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe zum Ziel habe. Der Lackhersteller PPG habe, so Jochen Kleemann, „Kostenexplosionen Dank unserem ‚Continual Improvement Process CIP‘ und der ständigen Optimierung unserer Beschaffungs- und Herstellprozesse weitestgehend auffangen“ können. Demnach wurde „nur ein geringer Teil der Kosten weitergegeben.“
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