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2020-12-02T12:19:43+0000

Achtung, Hochspannung!

Bereits vor der offiziellen Eröffnung des neuen Tesla Werkes in Deutschland schlägt der Automobilhersteller Wellen. 12.000 Arbeitsplätze sollen im brandenburgischen Grünheide perspektivisch entstehen. Doch woher soll das Personal für die Gigafabrik in Zeiten des Fachkräftemangels kommen? Die Betriebe in der Region sind in Sorge. [In einem in dieser Woche veröffentlichten Fernsehbeitrag des rbb äußerte jedenfalls ein Inhaber eines Autoglasbetriebes in der Region Bedenken, dass Tesla ihnen die Fachkräfte abwerben werde. ](https://schaden.news/de/article/link/42024/tesla-fabrik-setzt-branche-in-ostdeutschland-unter-druck) Zweifelsohne sind diese Bedenken nicht unbegründet. Hinsichtlich der Fachkräfte wird die Inbetriebnahme des Tesla-Werkes Auswirkungen auf die Branche im gesamten Osten Deutschlands haben, weit über die Grenzen Berlins und Brandenburgs hinaus. Denn es besteht nicht nur die Gefahr, dass die Fachkräfte aus den mittelständischen Betrieben zum US-Riesen abwandern. Auch die Lohnspirale in der Region wird Tesla beeinflussen. Denn bereits für ungelernte Mitarbeiter lockt Elon Musk mit Einstiegslöhnen ab 2.700 Euro aufwärts. Sollten sich diese Versprechen bestätigen, geraten Fachbetriebe unter Zugzwang: Um Personal zu halten und auch zukünftig Fachkräfte zu gewinnen, müssten sie ihre Löhne an jene von Tesla anpassen. Zwar hätte Brandenburg dadurch seinen Ruf als Billiglohn-Bundesland los – allerdings ginge das zu Lasten der K&L-Betriebe. So oder so würde sich der Fachkräftemangel weiter verschärfen, das zeigen Beispiele von K&L-Unternehmen rund um große Automobil-Produktionsstandorte wie Sindelfingen oder Leipzig. Andererseits zielt Tesla auf ungelernte Fließband-Arbeiter ab. Bleibt zu hoffen, dass das familiäre Klima in K&L-Betrieben und die anspruchsvollere Arbeit bei den Fachkräften stärker wiegen als die Bezahlung. Die Entwicklungen in Brandenburg sind in jedem Fall hochspannend – und wir bleiben für Sie dran!
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