2020-09-16T12:13:08+0000

„Eine einzige Plattform zu bedienen, bringt dem Betrieb nichts“

KSR-Geschäftsführer Peter Ringhut befürwortet klar die schrittweise Digitalisierung aller Prozesse im Schadenbearbeitungsprozess. Mit Blick auf umfassende Online-Plattformen wie etwa die beim Schadentalk vorgestellte und diskutierte Lösung „Gateway“ der Innovation Group, mahnt er allerdings eine strikte Abgrenzung innerhalb der Betriebe von der Plattform hin zu den Steuerern an. „Zumindest im geschäftlichen Umfeld sehe ich diese als getrennte Bereiche – läuft alles über eine Plattform würden die Betriebe ansonsten Gefahr laufen, sich vollständig zu entblößen“, warnt der IT-Experte. ## Komplexität der Vernetzung wird teils unterschätzt Viele der Beteiligten unterschätzten zudem die Komplexität der Vernetzung und der für den Betrieb damit verbundenen Herausforderungen. "Beim Schadentalk hatten wir eine unerhört große Bandbreite an Darstellungen, bei denen dieser Prozess zumindest von den Steueren als besonders einfach beschrieben wurde", fasst Peter Ringhut seine Eindrücke der Diskussion zusammen. In der Diskussion habe er teilweise die Ehrlichkeit im Umgang mit der Digitalisierungsthematik und den tatsächlich für die Betriebe damit verbundenen Herausforderungen vermisst. Zwar höre sich ein Vorgang, für den man außer einem Tablet-Computer nichts weiter benötige und wie von selbst laufe, erst einmal gut an. Aus Sicht der Betriebe sei dies aber illusorisch und kaum erstrebenswert: "Um weiterhin als unabhängiger Unternehmer agieren zu können, nützt dem Betrieb eine einzige Lösung nichts, er muss verschiedenste bedienen", betont der Experte. Dass das Thema die Branche auch weiter beschäftigen wird, steht für Peter Ringhut außer Frage. Er sieht zudem die Gefahr, dass sich in Zukunft – ähnlich wie bei den Partnerbetrieben – alle einzelnen Parteien mit ihren Forderungen an die Betriebe wenden könnten: "Letztlich muss ein Betrieb dann doch fünf oder sieben Plattformen bedienen", gibt er zu bedenken.
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