2020-07-01T10:57:29+0000

Axalta sortiert Lackmarken

Die bereits Anfang dieses Jahres begonnene Umstrukturierung bei Axalta Coating Systems wird weiter vorangetrieben. [Schon im Januar hatte Georg Tautz die Geschäftsleitung von Axalta als Business Director Refinish Systems in Deutschland übernommen.](https://schaden.news/de/article/link/41448/umstrukturierung-beim-lackhersteller-axalta) Dann folgten die ersten Schritte der Zusammenlegung des Direktgeschäftes von Spies Hecker und Standox. [Der frühere Spies Hecker Vertriebsleiter Michael Wellnitz wurde im Februar von Frank Forst abgelöst, der auch die Verantwortung für den Direktvertrieb von Standox übernahm.](https://schaden.news/de/article/link/41465/axalta-umstrukturierung-direktvertrieb-spies-hecker-standox) Erstmals änderte Axalta damit die strikte Trennung seiner Lackmarken. ## Wettbewerbsfähigkeit steigern Jetzt integriert der Lackkonzern den Direktvertrieb von Standox vollständig in die bisherige Struktur der Spies Hecker Regionalverkaufsleitung. In einer [Pressemeldung](https://schaden.news/download/link/jGPZ ) heißt es dazu, dass die Kölner ihre Verkaufsregionen für den Direktvertrieb neu ordnen würden. „Die nun von sieben auf vier gestrafften Gebiete ermöglichen eine effektivere Kundenbetreuung.“ Damit will der Lackkonzern auf Marktveränderungen schneller reagieren und auch wettbewerbsfähiger werden, kündigte Georg Tautz in einem Gespräch mit der Fachpresse in dieser Woche (30. Juni) an. Er hält nun selbst als Vorsitzender der Geschäftsführung der deutschen Axalta Gesellschaften alle Fäden in der Hand. ## Werkstattketten rücken stärker in den Blick Über die Anpassung der Vertriebsstrukturen hinaus stehen nun weitere personelle Veränderungen ins Haus. Frank Forst übernimmt neben der Leitung des Direktvertriebes nun auch die Aufgabenbereiche Großkunden und Technik. Nach eigenen Angaben will sich Axalta künftig stärker gegenüber Werkstattketten aufstellen und spezielle technische Lösungen für Franchise- oder Filialsysteme mit mehreren Standorten anbieten. Der Lackhersteller räumte aber ein, bisher keine Rolle als Lacklieferant bei Werkstattketten wie Fix Auto oder IRS zu spielen. Dies könne sich allerdings auch ändern, wenn weitere Werkstattketten in den deutschen Markt eintreten oder bei künftigen Ausschreibungen der vorhandenen Systeme. ## Teile des Handelsgeschäftes stehen ebenfalls vor Umstrukturierung Für die Bereiche Handel, Business Development, OEM Aftersales sowie Marketing wird künftig Key Account Manager Thomas Melzer für alle Lackmarken zuständig sein. „Wir werden auch die Betreuung des Handels neu aufstellen“, erklärte Georg Tautz auf Nachfrage von schaden.news, in Bezug auf die Zukunft der Lackmarke Cromax. Dazu soll es kurzfristig noch weitere Informationen und ein Treffen mit Händlern geben. Kaum bekannt ist in Deutschland die[ Axalta Lackmarke Syrox](https://www.axalta.com/syrox_de/de_DE/what-is-syrox.html), die zurzeit mit dem neuen [Smart-Repair Franchisekonzept „Rep2go“](https://www.rep2go.com/) vermarktet wird. „Syrox ist ein Produkt, das in vielen Märkten sehr erfolgreich läuft“, stellte Georg Tautz im Pressegespräch klar. Inwiefern die Entwicklung von Axalta Coating Systems im deutschen Markt künftig eine Rolle spielt, blieb allerdings offen. Das Hauptaugenmerk des Lackherstellers liege momentan auf den Lackmarken Spies Hecker, Standox und Cromax, hieß es. ## Corona-Krise: Axalta spricht „fast von Normalität“ Mit Blick auf die Pandemie sieht Georg Tautz derzeit eine deutliche Erholung in nahezu allen Geschäftsbereichen. Bis auf die Autoserie seien bei Axalta alle Geschäftsfelder „wieder zurück“, darunter auch die Autoreparatur. „Wenn ich mir die Zahlen anschaue bin ich positiv überrascht“, berichtete Georg Tautz. „Wenn man sich Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern sieht kann man fast von Normalität sprechen.“ Im
Gespräch mit der Fachpresse wollte er aber keine Auskunft darüber geben auf welchem Niveau sich die Erholung im Vergleich zum Zeitpunkt vor der Corona-Krise befindet. Welche Auswirkungen diese positive Entwicklung auf Axalta Coating Systems selbst hat, ist fraglich. Der Lackhersteller hatte als einer der wenigen Konzerne der Branche auf die Einführung von Kurzarbeit verzichtet, die Mitarbeiter mussten ihre Arbeitsstunden ohne Gehaltsausgleich reduzieren. [Einem Bericht der Westdeutschen Zeitung zufolge hätte dieses Vorgehen zu Kritik in der Belegschaft geführt.](https://www.wz.de/nrw/wuppertal/axalta-reduziert-gehaelter-und-arbeitsstunden_aid-51888055) „Wir werden mit Sicherheit auch hier zur Normalität zurückkommen“, zeigte sich Georg Tautz abschließend zuversichtlich. Was diese Normalität jedoch vor dem Hintergrund der Umstrukturierung bei Axalta genau bedeutet, bleibt abzuwarten. Für Mitarbeiter und vor allem Kunden.
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