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2020-05-06T14:22:21+0000

40 Jahre Mirka: „Der Fokus bei den Betrieben liegt auf effizienten Schleifprozessen“

Der Schleifmittelspezialist Mirka feiert in diesem Jahr sein 40. Jubiläum. Und wie hat sich die Unterstützung der Betriebe durch Mirka in dieser Zeit verändert? Was waren Meilensteine des Unternehmens? Im schaden.news-Interview blickt Mirka Geschäftsführer Thomas Marniok auf vier Jahrzehnte Unternehmensgeschichte zurück. __Herr Marniok, 40 Jahre Mirka – was bedeutet dieses Jubiläum für Sie persönlich?__ __Thomas Marniok: __Ein Jubiläum ist immer ein Grund zu feiern. In unserem Fall wäre das zum Beispiel, dass wir uns zu einem Unternehmen entwickelt haben, das von sich behaupten kann, Marktführer im Bereich Schleifen und Polieren in Deutschland zu sein. Ich denke, dass wir mit Mirka eine Marke haben, die einen exzellenten Ruf in der deutschen Karosserie- und Fahrzeugbranche genießt. Auch die anhaltende Beliebtheit unseres Mirka DEROS Exzenterschleifers oder Mirka Abranet als erstes Netzschleifmittel macht uns stolz. Einige meiner Kollegen sind bereits mehr als 20, ja fast 30 Jahre an dieser Erfolgsgeschichte beteiligt. Dabei bin ich erst der dritte Geschäftsführer von Mirka in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Das zeigt, wie unglaublich wichtig uns bei Mirka Verlässlichkeit und Beständigkeit sind. __Wie hat sich Ihrer Meinung nach in den vergangenen 40 Jahren der Unfallschadenmarkt verändert?__ __Thomas Marniok: __1980 war das Thema Unfallreparatur inklusive Fahrzeuglackierung noch eine andere Welt. Hier spielte das Thema Schadensteuerung über Versicherungen noch eine komplett nachgelagerte Rolle. Schadensteuerer gab es damals noch überhaupt keine. Damit stand die Lackierung als Qualitätsarbeit an sich im Fokus des Betriebes. Heute, wo viele Betriebe einen hohen Anteil an schadengesteuertem Geschäft betreiben, spielt die Arbeitszeit eine deutlich stärkere Rolle, um eine gute Reparatur durchzuführen. Durch die deutlich gestiegene Gewichtung des Zeitfaktors in der Reparatur wächst auch der Bedarf an effizienten schlanken Arbeitsprozessen. Der effiziente Reparaturvorgang ist mittlerweile in einem Großteil der Betriebe unserer Erfahrung nach deutlich wichtiger als die Frage des Materialeinsatzes. __Was waren die größten Meilensteine bei Mirka in den vergangenen vier Jahrzehnten?__ __Thomas Marniok: __Im Schleifmittelbereich mit Sicherheit die Umstellung von selbstklebenden Schleifmitteln zu Kletthaftung. Außerdem der Trend zum Trockenschliff und damit weg vom Nass-Schliff. Weiterhin der anhaltende Trend nach möglichst staubfreiem Schleifen. Im Maschinenbereich beobachten wir zwei große Trends: Zum einen weg von energieintensiven Druckluftmaschinen hin zu energieeffizienten Elektromaschinen. Zum anderen ist gerade in den vergangenen Jahren die Nachfrage nach leichten, ergonomischen batteriebetriebenen Maschinen deutlich gestiegen.
__Wie hat sich die Unterstützung der Betriebe durch Mirka in den vergangenen Jahren verändert?__ __Thomas Marniok: __Zunächst einmal stieg die Bedeutung der Lackiervorbereitung für die qualitativ hochwertige Lackieroberfläche. Die Verbraucher legten den Fokus damit weniger auf den Preis und stattdessen auf effizientere Schleifprozesse. Mirka hat sich aufgrund innovativer Produkte wie Abranet – dem ersten Netzschleifmittel weltweit – und der Kombination aus Elektro-Exzenter und hochwertigen Schleifmitteln zu einem sehr kompetenten System-Lieferanten entwickelt. Unserer Erfahrung nach schätzen die Betriebe besonders unseren Mirka Außendienst. Dieser bietet inzwischen mit rund 30 Mitarbeitern für die Autoreparaturbranche in Deutschland, Österreich und der Schweiz umfassende technische Beratung an. __Blicken wir in die Zukunft. Wie wird insbesondere die Digitalisierung den Unfallreparaturmarkt verändern? __ __Thomas Marniok: __Wir sehen mehr und mehr eine Notwendigkeit, dass die Industrie – und somit auch wir als Ausrüster – den individuellen Bedarf des Karosserie- und Lackierbetriebs erfasst und eine passgenaue Prozess- und Verbrauchsanalyse erstellt. Mirka untersucht mit der von uns entwickelten Schleif-Prozess-Analyse den individuellen Bedarf von bis zu 300 Betrieben pro Jahr. Diese Analyse bieten wir für alle Betriebsgrößen an. Hier können uns die Inhaber direkt oder über unser Händlernetzwerk sehr gerne kontaktieren. Haben wir erst einmal gemeinsam die Prozesse analysiert und damit regelmäßige Verbräuche ermittelt, vertrauen mittlerweile 600 Betriebe unserer automatischen Lagerbevorratung. Durch dieses Instrument lässt sich die vorher ermittelte Menge kontrollieren und flexibel anpassen. Hier sind Verbräuche pro Produkt und Artikel leicht analysierbar und die Verbrauchskosten damit sehr transparent uns kontrollierbar. Für eine solche Zusammenarbeit zwischen Industrie und Werkstatt sehen wir heute und in Zukunft großes Potential und sogenannte „Win-win-Situationen“ für die Parteien. __Wo sehen Sie Chancen für die Schleifmittelindustrie, bezogen auf den Unfallschadenmarkt? __ __Thomas Marniok: __Entscheidend für den Unfallschadenmarkt ist und bleibt ein Partner mit einer zahlenmäßig starken und sehr kompetenten Außendienstmannschaft. Diese werden wir auch in Zeiten der Digitalisierung weiter verstärken und in allen drei Ländern ausbauen. Damit kann Mirka auch in Zukunft als starker Partner für alle Fragen rund um den Schleif- und Polierprozess angesehen werden. __Wie werden Sie das Jubiläum – gerade auch vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie – begehen? __ __Thomas Marniok:__ Wir würden uns wünschen, ein etwas sorgenfreieres 40-jähriges Jubiläumsjahr 2020 feiern zu dürfen. Unser herzlicher Wunsch ist es, dass alle Karosserie- und Lackierbetriebe möglichst schnell und schadlos durch diese Pandemie gelangen. Wir bei Mirka freuen uns, alle unsere Kunden und Partner sehr bald gesund und produktiv wieder zu treffen und freuen uns darauf, diese auch in den nächsten Jahrzehnten mit Herz und Kompetenz beraten zu dürfen. __Herzlichen Dank für das Interview!__