2020-04-15T18:57:56+0000

Es wird eng!

Nach der Entscheidung der Bundesregierung, den Shutdown in der Corona-Krise nur leicht zu lockern, wird sich die Situation für Karosserie- und Lackierbetriebe wohl kaum verändern. Im Gegenteil. Je länger die Mobilität in Deutschland ausgebremst bleibt, desto brenzliger wird die Lage. [Nach Angaben von Apple Maps ist der Straßenverkehr in Deutschland aufgrund der COVID-19 Pandemie in den vergangenen Wochen nahezu um die Hälfte zurückgegangen.](https://schaden.news/de/article/link/41620/corona-so-ist-die-lage-nach-ostern) Innovation Group meldet nach wie vor deutlich weniger Reparaturvolumen, auch wenn der Rückgang niedriger ausfällt als in den Vorwochen. Wahrscheinlich ist dies keine Trendwende. Denn die aktuelle Entwicklung lässt sich vermutlich eher auf eine Normalisierung der Schadenbearbeitung zurückführen, als auf plötzlich vermehrt auftretende Unfallschäden. [In unserem Audiopodcast warnt der Vorstandsvorsitzende des BVdP Reinhard Beyer deshalb auch vor ersten Betriebsschließungen.](https://www.schaden.news/de/article/link/41622/audiopodcast-reinhard-beyer-auf-uns-kommen-harte-zeiten-zu) Noch halten sich die meisten Karosserie- und Lackierbetriebe zwar über Wasser, doch langsam wird es eng. Wie stark geht die Anzahl der Unfallschäden noch zurück? Wie lange werden Privatkunden Smart-Repair und andere Lackierarbeiten noch in Auftrag geben, wenn sich die wirtschaftliche Lage erst einmal gravierend verschlechtert? Mit fortschreitender Zeit und andauernder Corona-Krise wird es von entscheidender Bedeutung sein, wie sich die Verbände für ihre Betriebe gemeinsam in die Bresche schmeißen. Es wird auch davon abhängen, ob die Betriebe selbst zusammenhalten und vor allem, ob die Versicherungswirtschaft den Ernst der Lage tatsächlich erkennt. Maßnahmen wie die Zahlung von Reparaturkostenvorschüssen helfen, um kurzfristig Liquidität zu sichern. Sie werden aber nicht ausreichen, um Reparaturkapazitäten bei einer möglicherweise länger anhaltenden Pandemie zu retten.