2020-04-01T18:03:14+0000

HUK-Coburg: Wie kommt das Werkstattnetz durch die Corona-Krise?

Auch in Coburg hat der Kfz-Versicherer in den vergangenen Wochen schnell und konsequent auf Homeoffice umgestellt. Fast alle Mitarbeiter führen die Schadenbearbeitung nun von Zuhause aus durch, die Schadenaußenstellen laufen im Notbetrieb und die neuen Netzwerkentwickler führen ihre Jahresgespräche mit den Partnerwerkstätten telefonisch. „Der Betrieb läuft weitestgehend störungsfrei weiter“, erklärt Thomas Geck im Interview mit schaden.news. „Wir sind sehr stolz darauf, dass alle Mitarbeiter unter diesen schwierigen Bedingungen ihr Bestes geben.“ ## Noch keine genauen Angaben zum Rückgang der gesteuerten Schäden Trotz der schnellen Reaktion auf die grundlegend veränderte Situation sei es in der vergangenen Woche aufgrund der Umstellung zu einer Delle in der operativen Schadenbearbeitung und damit zu einer geringen Anzahl vermittelter Reparaturaufträge gekommen, räumte Thomas Geck jedoch ein. „Dieser Rückgang war in den Partnerwerkstätten spürbar.“ Gefragt nach den konkreten Auswirkungen der Corona-Krise auf die vermittelten Reparaturaufträge in das Werkstattnetz konnte der Leiter Schadenprozessmanagement noch keine Auskunft geben: „Die genauen Zahlen liegen uns erst in den nächsten Tagen vor. Das es einen Rückgang geben wird ist allerdings klar.“ ## „Wir steuern was wir können“ Thomas Geck bekräftigte das Versprechen der HUK-Coburg aus der vergangenen Woche, so viel Unfallschäden wie möglich zu steuern. „Wir haben dazu intern auch noch einmal klar gemacht, dass wir alles mobilisieren, um Reparaturvolumen in unsere Partnerwerkstätten zu lenken.“ Auch sei man auf der Suche nach neuen Möglichkeiten, um das Steuerungspotential noch einmal zu steigern. ## Bisher keine Hinweise auf Betriebsschließungen Momentan sieht der Kfz-Versicherer keine Anzeichen dafür, dass sich die Corona-Krise auf die zur Verfügung stehende Reparaturkapazitäten auswirkt. „Wir erfassen zwar keine Betriebsschließungen aufgrund der Corona-Krise, der Stand der Abmeldungen von Betrieben in unserem Werkstattnetz ist jedoch gering“, erklärte Thomas Geck. Lediglich ein Prozent der Partnerwerkstätten wären derzeit „offline“. Dabei handele es sich nach Angaben aus Coburg vornehmlich um Markenwerkstätten, die im Zuge der behördlichen Auflagen schließen mussten. ## Wie steht die HUK-Coburg zu den Forderungen des BVdP? In der vergangenen Woche (24.3.) [hatte die HUK-Coburg Soforthilfen für Partnerwerkstätten angekündigt](https://schaden.news/de/article/link/41558/corona-krise-schadenbranche-startet-hilfsmassnahmen). Dazu zählten neben dem Reparaturkostenvorschuss auch die Übernahme des Kostenrisikos für den Ersatzwagen. K&L-Betriebe äußerten sich gegenüber schaden.news positiv über den Reparaturkostenvorschuss, der offenbar bereits ausgezahlt wurde. [Auf die Forderung des Bundesverbandes der Partnerwerkstätten (BVdP) nach Abrechnung der gesteuerten Unfallschäden nach DEKRA-Stundensatz](https://schaden.news/de/article/link/41572/bvdp-fordert-ab-sofort-dekra-stundensatz) antwortete Thomas Geck: „Partnerschaft bedeutet Forderungen zu stellen, die fair und realistisch seien.“ Auf Nachfrage von schaden.news, ob denn nicht angesichts des Überschusses aus dem Jahr 2019 von 453 Millionen Euro genügend Spielraum da sei, um die Partnerwerkstätten noch mehr zu unterstützten, hieß es: „Wir werden die Situation weiter intensiv beobachten.“ Thomas Geck fügte hinzu: „Aber glauben Sie mir, wir haben ein elementares Interesse daran in einem Jahr weiterhin mit 1.600 Betrieben zusammenzuarbeiten.“ Klar sei aber auch, dass die HUK-Coburg nicht das Überleben des gesamten Mittelstandes sichern können. Dafür kämen staatliche Hilfen in Frage.
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