2019-10-23T14:50:04+0000

2018: Weniger Sturm- und Hagelschäden im Kfz-Bereich

Naturgewalten haben im vergangenen Jahr zu Versicherungsschäden in Höhe von insgesamt 3,1 Milliarden Euro geführt – ein Anstieg um 200 Millionen Euro gegenüber 2017. Zu diesem Ergebnis gelangt der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft in seiner im Oktober veröffentlichten Schadenbilanz für das Jahr 2018. Obwohl die durch Sturm und Hagel verursachten Aufwände bei Sach- und Kfz-Versicherung mit 2,6 Milliarden Euro auf Vorjahresniveau blieben, sank der in diesem Wert enthaltene Anteil der KFZ-Schäden um fast ein Drittel. ## Deutlich weniger Sturm- und Hagelschäden Während sich 2017 die Schäden durch Sturm und Hagel noch auf 850 Millionen Euro beliefen, verzeichneten die Kfz-Versicherungen (Voll- und Teilkasko) für das zurückliegende Jahr lediglich eine Summe von 500 Millionen Euro. Die Zahl der 2018 in dieser Kategorie registrierten Schadensfälle (215.000) hat sich gegenüber 2017 (405.000) nahezu halbiert. Stark gewachsen ist hingegen der Anteil der Versicherungsschäden für Wohngebäude, Hausrat, Industrie, Gewerbe und Landwirtschaft. Sturm-, Hagel- sowie weitere Elementarschäden verursachten dort im letzten Jahr Mehrkosten von 600 Millionen Euro. Bezogen auf den langjährigen Vergleich bleibt 2018 – nicht zuletzt aufgrund der Zahlen im Pkw-Bereich – damit aus Sicht des GDV ein unterdurchschnittliches Jahr. Der langjährige Durchschnitt der Statistik liegt hier bei 900 Millionen Euro. [Den gesamten Naturgefahrenreport 2019 können Sie hier einsehen.](https://www.gdv.de/resource/blob/51710/e5eaa53a9ec21fb9241120c1d1850483/ngr19-print-data.pdf)
## 2018 als Jahr der Extreme Grund zur Entwarnung gibt es allerdings trotz dieses Rückgangs nicht. Tatsächlich gehöre 2018 „zu den vier schwersten Sturmjahren der letzten 20 Jahre“, erklärte GDV-Präsident Wolfgang Weiler bei der Vorstellung des Naturgefahrenreports. Zusammen mit der großen Hitze und starken lokalen Überschwemmungen sei das zurückliegende Jahr damit ein „Sinnbild für Extremwetter auch in Deutschland“, so Weiler. Meteorologen interpretieren die teils drastischen Ereignisse des zurückliegenden Jahres als Zeichen des Klimawandels. So lässt sich etwa die Hälfte (250.000 Euro) der gesamten Kfz-Schadenbilanz auf gerade einmal drei Unwetter im Sommer und Winter zurückführen. Besonders hart traf es im Juni 2018 das ostbayerische Cham, wo jedes 25. kaskoversicherte Fahrzeug Schäden durch Hagel, Aquaplaning oder herabstürzende Äste und Bäume davontrug. ## Laufendes Jahr mit normaler Entwicklung im Schadensegment Auch für das laufende Jahr liegen bereits erste Zahlen vor. [In ihrer Halbjahresbilanz errechneten die deutschen Versicherer rund 1,3 Milliarden Euro Schäden, die Sturm, Hagel, Blitz und Starkregen an Wohngebäuden und Fahrzeugen verursacht haben.](https://schaden.news/de/article/link/41248/gdv-naturgefahren-halbjahr-1-2019) Trotz einer großen Anzahl an [Hagelschäden im Juni dieses Jahres](https://schaden.news/de/article/link/41151/versicherungsleistungen-fuer-hagelschaeden-im-juni) geht man beim GDV derzeit von einem normalen Schadenjahr 2019 aus.
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