2019-09-25T11:40:44+0000

600 Betriebe an das SPN-Portal angeschlossen

Immer mehr Partnerwerkstätten werden vom Service Partner Netzwerk (SPN) an das neue Web-Portal und den neuen Cloud-Prozess des Schadensteuerers angeschlossen. Über diesen Weg werden vor allem Reparaturaufträge der Allianz Versicherung geroutet. [Waren es Anfang des Jahres noch 40 SPN-Partner im Testbetrieb, so sind es heute nach Angaben von SPN rund 600 von etwa 1.000 Partnerwerkstätten.](https://www.schaden.news/de/article/link/40943/allianz-spn-schadenrouting-webportal) Bereits im vergangenen Jahr hatte SPN damit begonnen, das SPN-Portal bei seinen Partnerbetrieben zu etablieren. Kurz nach dem Start sorgte vor allem die Kostenstruktur des SPN-Moduls von Audatex für heftige Kritik vom Bundesverband der Partnerwerkstätten (BVdP). [Daraufhin signalisierte das Service Partner Netzwerk Entgegenkommen und verhandelte das Preismodell mit Audatex AUTOonline neu.](https://www.schaden.news/de/article/link/41103/spn-signalisiert-partnerwerkstaetten-entgegenkommen) ## SPN-Portal als Standard etablieren Was anfangs umstritten war, scheint jetzt in ruhigeren Bahnen zu laufen. Gerade die Allianz Versicherung will das SPN-Portal nun als Standard innerhalb des SPN-Netzwerkes etablieren. „Künftig sollen alle Aufträge über das Portal abgewickelt werden“, erklärte Geschäftsführer Dominik Hertel im Pressegespräch am 20. September. Auf der webbasierten Plattform werden Auftragsannahme, technische Freigabe und Rechnungsstellung der Partnerwerkstatt online abgewickelt. Das Portal ist direkt an die Webversionen der Schadenkalkulationsysteme von Audatex und DAT über Schnittstellen angeschlossen, in denen auch die Kostenvoranschlagsprüfung erfolgt.
## „Vertrauen statt Kontrolle“ Gerrit Grothues und Marko Linser, Trainer von Audatex AUTOonline, stellten im Gespräch mit schaden.news und weiteren Fachmedien in einem Webinar den genauen Ablauf des Schadenprozesses dar. Demnach sind die Auftragsannahme im SPN-Werkstattportal und der Export in die Audatex-Systemwelt „problemlos möglich“. Zum konkreten Ablauf erklärten sie: Nach der Auftragsannahme im SPN-Portal und dem Export in das Schadenkalkulationsprogramm Carisma werde der Kostenvoranschlag erstellt und versendet. Anschließend prüfe bei einem Auftrag der Allianz Versicherung dann der technische Innendienst des Versicherers bei Auffälligkeiten die Kalkulation. „Wir setzen bei dem Prüfprozess des Kostenvoranschlages auf Vertrauen statt Kontrolle“, erklärte SPN-Geschäftsführer Dominik Hertel. Nach Angaben von SPN trete man bei etwaigen Korrekturen direkt mit der Partnerwerkstatt in Verbindung und kläre mögliche Veränderungen in der Kalkulation einvernehmlich. Was genau korrigiert wurde, kann der Betrieb im Kalkulationssystem nachvollziehen. Nach der Abstimmung zwischen Versicherer und Partnerwerkstatt wird der freigegebene Kostenvoranschlag im Kalkulationssystem vom Betrieb angenommen, erst dann erfolgt die technische Freigabe über das SPN-Portal. Bei Reparaturerweiterung oder Nachkalkulation muss sich die Partnerwerkstatt mit dem Versicherer erneut abstimmen. „85 Prozent der Reparaturfälle sollen ohne Beanstandung freigegeben werden“, so lautet das Ziel von Allianz und SPN. Beim jetzigen Stand des Rollouts sei man von dieser Quote jedoch noch entfernt. ## Keine Beteiligung von Prüfdienstleistern Die Zeiten der Rechnungskürzungen scheinen zumindest bei SPN-Aufträgen der Allianz
Versicherung vorbei. Aufgrund der Prüfung, Abstimmung und Freigabe des Kostenvoranschlags im Vorfeld entfällt offenbar die Kürzung der Werkstattrechnung. Eine Beteiligung am SPN-Portal durch Prüfdienstleister wie Control Expert gibt es nicht mehr. Icamsystems oder EUCON sind jedoch an der Bereitstellung der Systeme und einzelner Prüfungen beteiligt. Allerdings kann bei der Eingabe des Rechnungsbetrages im SPN-Portal, der für den Versand der Rechnung notwendig ist, abgesehen von einer gewissen Toleranz nur der freigegebene Kalkulationsbeitrag eingegeben werden. Hier wird dann laut SPN gegebenenfalls noch ein vereinbarter Nachlass für den Versicherer abgezogen. Je nach Vertragsvereinbarung kann diese Vermittlungsprovision unterschiedlich ausfallen und bis zu zehn Prozent betragen. Die Zahlung soll anschließend, auch bei geringfügigen Abweichungen, automatisch erfolgen, heißt es in München.