2019-05-22T13:48:19+0000

Wie rentabel sind Allianz-Aufträge?

In der vergangenen Woche sprachen wir offen und ausführlich mit SPN-Chef Dominik Hertel über die Kritik am Umgang mit Partnerwerkstätten durch das Service Partner Netzwerk. [In unserem heute veröffentlichten Beitrag signalisiert er Entgegenkommen bei der Einführung des neuen SPN-Schadenportals.](https://schaden.news/de/article/link/41103/spn-signalisiert-partnerwerkstaetten-entgegenkommen) Ob das Einlenken in der Werkstattwelt auch ankommt, wird sich erst noch zeigen. Klar ist aber schon jetzt: Das Service Partner Netzwerk will sein neues Schadenportal künftig als den Standard-Prozess für das Routing von gesteuerten Reparaturaufträgen der Allianz-Versicherung etablieren. Die Prüfung von Rechnungen durch Control Expert soll dann entfallen und durch den Check von Kostenvoranschlägen über das Portal ersetzt werden. Eine positive Entwicklung, die aber gleichzeitig auch das Problem offenbart. Zu lange hat die Allianz-Versicherung durch den Prüfdienstleister Control Expert Werkstattrechnungen knallhart kürzen lassen – auch im gesteuerten Unfallschaden. Vertrauen wurde dadurch massiv verspielt. Der neue Prozess über das SPN-Portal setzt jetzt allerdings voraus, dass Betriebe und Allianz miteinander kooperieren. Für die Münchener wird es sehr schwer werden, das verloren gegangene Vertrauen wieder herzustellen. Viele SPN-Partner im Nordosten der Republik haben in den letzten Wochen dennoch den neuen Prozess akzeptiert, weil sie weiterhin Aufträge von der Allianz-Versicherung erhalten wollen. Doch wäre es nicht an der Zeit zumindest einmal nachzurechnen, was bei diesen Aufträgen tatsächlich an Rendite übrig bleibt? Am Ende des Tages ist gerade das gesteuerte Schadenbusiness ein Geschäft. Die Betriebe sollten wissen, wie rentabel Allianz-Aufträge wirklich sind und vor diesem Hintergrund ihren Stundensatz prüfen. SPN-Chef Dominik Hertel betonte in unserem Interview: „Die Steuerungskriterien lassen sich auch bei uns eben nicht nur an einem Preis festmachen.“ Diese Aussage sollten Betriebe beim Wort nehmen, um zumindest über die Anpassung von Stundensätzen zu sprechen. Dafür sollten sie allerdings ihre Zahlen kennen und gute Argumente haben. Mit besten Grüßen Christian Simmert
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