Hot Spot für Oldtimer-Enthusiasten in Essen gestartet

Kennen Sie den Hollywood-Film „Zurück in die Zukunft“? Marty McFly reist mit einer Zeitmaschine zurück in die 1950er Jahre. Und kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus. Ähnlich ergeht es Besuchern der Techno-Classica 2019 – eine automobile Weltausstellung in Essen, die vom 10. bis 14. April 2019 zum Oldtimer-Fans und Fachleute aus der ganzen Welt zu einer Reise durch mehrere Jahrzehnte Automobilgeschichte einlädt. ## Rolls-Royce Silver Ghost für rund 1,6 Millionen Euro Über 2.700 Fahrzeuge sind in den Messehallen aufgebaut. Darunter Exemplare, die auf der Straße nie zu sehen sein werden – etwa der Rolls-Royce Silver Ghost aus dem Jahr 1912, ein silberner offener Tourenwagen mit erhöhter hinterer Sitzbank, bekannt aus dem Film „Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten“. Sein Wert: rund 1,6 Millionen Euro. Beeindruckend auch ein Scheunenfund auf dem Stand von Volkswagen. Ausgestellt ist ein T1 Kombi, der von 1953 bis 1961 bei der Polizei in Hannover als Radarwagen zum Einsatz kam. Für die Verbrecherjagd war der Wagen allerdings weniger geeignet. Mit 25

PS erreichte er eine gemütliche Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h. Sportlicher geht es da auf dem Stand von BMW zu. Besucher bewundern dort den BMW V12 LMR – einen weißen, 900 kg leichten Rennwagen mit 580 PS, 1999 Sieger des 24-Stunden-Rennens von Le Mans. ## „Klassische Automobile erfreuen sich ungebrochener Beliebtheit“ Bei allem Glanz in den Messehallen: Es sind bewegte Zeiten für die Oldtimer-Branche. Stichwort Greta Thunberg. Die schwedische Klimaschutzaktivistin kämpft gemeinsam mit einer weltweiten Anhängerschaft für weniger CO2-Emissionen. Sie setzt Gesetzgeber unter Druck. Doch das scheint Oldtimer-Enthusiasten nicht abzuschrecken. „Klassische Automobile erfreuen sich ungebrochener Beliebtheit und sind stets eine sichere Wertanlage“, sagt Eduard Michel Franssen, Objektleiter der Techno-Classica. 2019 seien in Deutschland über 750.000 Pkw zugelassen, die älter als 30 Jahre sind – ein Zuwachs von über 12 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. ## Branche kämpft mit Fachkräftemangel Die Messe ist zudem ein Mekka für Restauratoren. Über 100 Dienstleister tauschen vor Ort Erfahrungen aus. Darunter René Große. Der Restaurator aus Wusterwitz bei Brandenburg präsentiert auf der Messe einen Bugatti Type 57 Van Vooren, der nach einer Restaurationszeit von eineinhalb Jahren in neuem Glanz erstrahlt. Der Wagen hat

einen Verkaufswert von 690.000 Euro. Fachleute wie Große, die Verständnis für die Technik alter Fahrzeuge haben, werden in Zukunft für die Branche immer wichtiger werden. Die Zahl der Reparaturwünsche steigt und Spezialisten sind stark gefragt. Das unterstreicht Jürgen Book, Oldtimer-Experte bei der BASF Coatings GmbH. „Die Reparatur von Oldtimern setzt einiges an Können voraus. Die Fahrzeuge haben keinen Diagnosestecker. Klassisches Handwerk ist gefragt – man muss hören, tasten und fühlen“, sagt Book. Für Lackier- und Karosseriebetriebe sei es eine gute Zeit, in die Oldtimer-Restauration einzusteigen. „Gutes Handwerk wird geschätzt. Fachleute, die ihre Arbeit verstehen, werden auch in Zukunft gut gebucht sein.“

Wirtschaftliche Lage gut, doch Rendite bei Hälfte der Betriebe nicht zufriedenstellend

Wie sind Deutschlands K&L-Betriebe wirtschaftlich aufgestellt? Das wollte schaden.news in einer Konjunkturumfrage wissen. Es zeigt sich: Grundsätzlich sind die Werkstätten optimistisch. Doch Kostendruck, Fachkräftemangel und die Arbeit unter Volllast trüben das Bild.

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