2018-10-24T13:12:24+0000

Wie groß ist der Spielraum?

Nach dem Schadentalk vor sechs Wochen in Frankfurt schauen die Verbände bei Fehlentwicklungen der Arbeitszeitwerte in der Schadenkalkulation jetzt genauer hin. Mit der auf den Weg gebrachten IFL-Studie wird nun der administrative Aufwand auf den Prüfstand gestellt, der bisher von K&L-Betrieben nicht weiterberechnet werden kann. [Im Exklusiv-Interview spricht ZKF-Präsident und IFL-Vorstand Peter Börner über Hintergründe und Ziele der Untersuchung.](https://schaden.news/de/article/link/40793/ifl-studie-interview-peter-boerner?utm_source=CleverReach&utm_medium=email&utm_campaign=NL+49%7C18&utm_content=Mailing_7179117) Er stellt auch noch einmal klar, dass die „Arbeitszeitvorgaben bei weitem nicht den tatsächlichen Aufwand abdecken“. Einigkeit demonstrierten Anfang dieser Woche Kfz-Versicherer, Schadensteuerer und Verbände beim Schadenforum in Potsdam. Dass die Reparaturfachbetriebe in den vergangenen Jahren immer weniger Rendite eingefahren haben, ist bekannt. BVdP und ZKF unterstrichen wie schon in Frankfurt noch einmal, dass leistungsstarke Betriebe auch mehr verdienen müssten. Die Versicherer Zurich und Generali signalisierten Zustimmung, ließen aber auch durchblicken, dass die Kfz-Versicherungsbranche in diesem Jahr wieder mit einer negativen Schaden-Kosten-Quote (Combined Ratio) rechnet. Also wenig Spielraum für eine bessere Ertragssituation in den Betrieben? Für die Partnerwerkstätten erklärte BVdP-Geschäftsführer Robert Paintinger in Potsdam, dass es eine deutliche Verbesserung der wirtschaftlichen Lage geben müsse, gerade auch vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels. Immerhin: Der Schadensteuerer Innovation Group kündigte beim Schadenforum an, dass seine neuen Leistungsbausteine auch mit einer höheren Vergütung einhergehe. Was das genau bedeutet, blieb jedoch offen. [Schon im September sprach Ullrich Bechmann im Video-Interview nach dem Schadentalk über den neuen Basisstundenverrechnungssatz der Innovation Group.](https://schaden.news/de/article/link/40727/automechanika-schadentalk-bechmann?utm_source=CleverReach&utm_medium=email&utm_campaign=NL+49%7C18&utm_content=Mailing_7179117) Entscheidend wird wohl sein, was unter dem Strich für die Betriebe steht. Gestern Abend beim Treffen der sächsischen Innung der Karosserie- und Fahrzeugbauer stand dann wieder das Streitthema „Kritik an den Vorgaben der Arbeitszeitwerte“ auf der Agenda. Hier ging es unter anderem um die Verantwortung der Automobilhersteller und Schadenkalkulationsanbieter, realistische Arbeitszeitwerte zur Verfügung zu stellen. Denn nach wie vor sind es vor allem die Kalkulationsdaten, die mit der tatsächlichen Reparaturzeit übereinstimmen müssen, um den Druck in den Betrieben wirklich zu verringern. Mit besten Grüßen aus der Redaktion