2018-09-11T20:48:55+0000

Lasst den Lack leuchten!

Dieser Lack ist ein absoluter Eyecatcher - denn er leuchtet: Drei Exponate, einen hellblauen Ski-Helm mit Airbrush-Motiv sowie die Rahmen von zwei E-Bikes haben die Fahrzeuglackierer-Meisterschüler vom Schulungszentrum Weiterstadt der HWK Rhein-Main mit dem ungewöhnlichen Material lackiert. ## Zwei Wochen Urlaub investiert „Wir haben extra eine Woche Urlaub genommen, um dieses Projekt zu stemmen – und jetzt eine weitere Woche, um es hier auf der Automechanika zu präsentieren“, berichtet Tommy Martin stolz. Der 26-Jährige, der in einem freien K&L-Betrieb arbeitet und den Meisterlehrgang in Teilzeit besucht, hatte übers Internet von dem Leuchtlack der amerikanischen Marke Luminor erfahren – und seine Mitschüler im Meisterkurs für die Arbeit damit begeistert. ## Aufbau des Leuchtlacks folgt anderen Gesetzen „Der Leuchtlack-Aufbau ist komplett anders als gewohnt: Auf den Untergrund kommt ein leitfähiger Kupferlack, dann eine isolierende Schicht, darauf der fluoreszierende Lack und on top quasi als Minuspol noch einmal eine Art Rahmen mit dem leitfähigen Kupferlack“, erläutert sein Mitstreiter Denis Feduschkin. Versiegelt werde mit Klarlack, der angeschliffen wird – nun kann der eigentliche Decklackauftrag beginnen. ## Motive per Airbrush oder mit Abziehfolien kreiert Für die Gestaltung wurde mit Airbrush-Technik gearbeitet bzw. mit geplotteten Folien für
Motive und Schriften. „Diese werden nach Decklackauftrag wieder abgezogen und in diesen Bereichen scheint der Leuchtlack dann durch. Schattierungen wurden ausgenebelt“, erklärt Tommy Martin fachmännisch. Darüber kämen noch ganze vier Schichten Klarlack, „um die Kanten zu glätten“. ## Echte Leidenschaft zahlt sich aus „Hier war echte Leidenschaft am Werke“, freut sich Ausbilder Mariusz Dechnig, der auch das deutsche World-Skills-Team im Bereich Fahrzeuglackierung betreut, über das Engagement des Berufsnachwuchses. Deswegen habe die HWK Rhein-Main auch gern die Kosten von gut 2.500 Euro für das außergewöhnliche Leuchtlack-Material übernommen „Und wir wollen zeigen, dass der Fahrzeuglackierer-Beruf eben sehr viel mehr Möglichkeiten bietet, als nur stumpf in der Werkstatt seinen Stiefel runterzulackieren“, betont Denis Feduschkin, der als Anwendungstechniker bei einem Lacklieferanten arbeitet.
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