2017-06-12T10:57:12+0000
# Autoservice: Wie arbeiten SPN, Allianz und G.A.S. zusammen? Im Juni startete das Service Partner Netzwerk (SPN) seinen Einstieg in den Autoservice. Erster Versicherungskunde der sich an dem Pilotprojekt beteiligt ist die Allianz. Sie spricht den dort versicherten Autofahrer direkt mit einem konkreten Festpreis-Angebot an, das auf den entsprechenden Fahrzeugtyp zugeschnitten ist. Inspektion und Wartung sind dabei grundsätzlich in vier Preisstufen unterteilt. Leistungen wie Inspektion, Wartung, Reifenservice oder Ölwechsel werden im mehrmonatigen Pilotprojekt von 32 Betrieben durchgeführt, die Partner im Werkstattnetz von Global Automotive Service (G.A.S.) sind. ## Keine SPN-Partnerbetriebe am Pilotprojekt beteiligt „Das SPN-Werkstattnetz ist noch nicht auf Mechanik ausgelegt“, erklärten die SPN-Geschäftsführer Stefan Artz und Ludger Kersting Anfang Juni im Gespräch mit colornews.de. „Da wir möglichst schnell ein flächendeckendes und sehr qualifiziertes Autoservice-Angebot erreichen wollen, gehen wir die Partnerschaft mit Global Automotive Service ein.“ Das Pilotprojekt ist in zwei Regionen bereits angelaufen. Im Großraum Leipzig sind zehn und im Ruhrgebiet 22 zertifizierte G.A.S.-Werkstätten beteiligt. ## Wie sehen Prozesse und Abläufe aus? Stefan Artz beschreibt den Weg wie folgt: „Nachdem die Versicherungskunden der Allianz in den entsprechenden Regionen mit einem individuellen Angebot für das versicherte Fahrzeug informiert wurden, können die Autofahrer eine Inspektion zum vereinbarten Festpreis in einer am Pilot teilnehmenden Werkstätten durchführen lassen.“
Die Rechnung für die Leistungen zum angebotenen Festpreis stellt die Allianz Versicherung dem Autofahrer dann direkt. Bei der Abrechnung der erbrachten Leistungen geht die Werkstatt einen anderen Weg. „Unsere Partnerbetriebe rechnen die durchgeführten Arbeiten zum vereinbarten Stundenverrechnungssatz wie bisher mit G.A.S.-Zentrale ab“, betont Andreas Brodhage, Geschäftsführer von Global Automotive Service. „Wir stellen die Rechnung dann an das Service Partner Netzwerk, das eine entsprechende Vereinbarung mit der Allianz getroffen hat.“ Prozesse und Standards für den Autoservice sind zwischen den zertifizierter Werkstätten und G.A.S. fest vereinbart. Global Automotive Service fungiert in dem Pilotprojekt also als Netzwerkgeber. Das Service Partner Netzwerk ist der Workprovider, der wiederum mit dem Auftraggeber der Allianz Versicherung abrechnet. ## Festpreise spielen für die Werkstatt keine Rolle Stefan Artz rechnet mit 20.000 Autofahrern, die von der Allianz Versicherung über das Angebot im Laufe des Pilotprojektes informiert werden. Angesprochen werden jedoch nur Halter deren Fahrzeuge älter sind als vier Jahre. Der Autoservice umfasst für den Autofahrer auch kostenlose Zusatzleistungen wie Hol- und Bring-Dienste oder einen Ersatzwagen während der Inspektion. Andreas Brodhage: „Auch diese Leistungen werden zwischen den Betrieben und unserer Zentrale zu vereinbarten Konditionen abgerechnet, die wir dann dem Service Partnernetzwerk in Rechnung stellen.“ Die Festpreise für den Autofahrer spielen also für die Werkstatt keine Rolle, da die G.A.S.-Betriebe alle erbrachten Autoservice-Leistungen zu vereinbarten Konditionen individuell abrechnen.
## Ausweitung für SPN-Betriebe sowie ADAC und andere Versicherer denkbar Ludger Kersting und Stefan Artz betonten in dem Gespräch mit colornews.de, dass eine Ausweitung des Autoservice nach erfolgreichem Pilotprojekt möglich sei. „Es ist denkbar, dass wir den Autoservice auch auf ADAC Mitglieder ausweiten“, deutete Ludger Kersting an. Stefan Artz kann sich vorstellen, dass künftig auch andere Versicherer das SPN-Modell nutzen. Auch in Richtung Werkstatt ist eine Ausweitung geplant: „Sicher werden wir interessierte SPN-Partnerbetriebe nach und nach stärker in das Konzept einbinden“, hieß es beim Gespräch in München. „Uns ist wichtig, dass auch Karosserie- und Lackierbetriebe an unserem Mechanik-Netz beteiligen können, wenn sie sich hier weiterentwickeln wollen. Wir werden jedoch keinen Druck ausüben, die Werkstätten sollen diesen Weg freiwillig einschlagen.“
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