Von
 
2016-10-12T09:07:39+0000
# Versicherer ziehen Schadenbilanz des Jahres 2015 Die Zahl der Schäden durch Hagel und Sturm hat 2015 gegenüber dem Vorjahr deutlich zugenommen. Der Aufwand für Kaskoversicherer war mit 655 Millionen Euro mehr als doppelt so hoch wie 2014. Das berichtet der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) im aktuellen Naturgefahrenreport 2016. Mit rund Kosten in Höhe von 2,6 Milliarden Euro sei die Schadenlast 2015 vergleichsweise überschaubar gewesen. So hatten die Versicherer im Jahr 2013 etwa 7,2 Milliarden Euro für Naturgefahrenschäden aufbringen müssen. In der Langzeitbetrachtung sei jedoch erkennbar, dass sich der Wechsel zwischen schadenarmen und schadenreichen Jahren verkürzt. Allein die Unwetterserie im Frühsommer 2016 hatte bei den Versicherern bereits mit 1,2 Milliarden Euro zu Buche geschlagen, heißt es in dem gerade veröffentlichten Bericht. ## Zwei Hagel-Tage verursachen die Hälfte aller Schäden Für die Schäden im Jahr 2015 seien im Wesentlichen vier Ereignisse verantwortlich gewesen. Aber deren Schadenbilanz kann sich sehen lassen: „325.000 durch Hagel und Sturm zerstörte oder beschädigte Fahrzeuge. Die Höhe der Schäden: 650 Millionen Euro. Durch Überschwemmung werden an Fahrzeugen 1.250 Schäden in Höhe von fünf Millionen Euro angerichtet – eine Gesamtbilanz von 655 Millionen Euro Zerstörung“, schreibt der Gesamtverband in seinem jährlichen Report. Das entspricht einer Zunahme der Naturgefahrenschäden um rund 60 Prozent gegenüber dem Jahr 2014. Dr. Jörg Schult, Leiter Kraftfahrtstatistik beim GDV erläutert:
„Zwei Hagel-Ereignisse verursachen 2015 die Hälfte aller Sturm- und Hagelschäden an Fahrzeugen. Schäden durch Hagel sind vergleichsweise teure Schäden.“ Beim Unwetter Benedikt, das im Mai 2015 über Freiburg im Breisgau fegte, beliefen sich die Kosten der Zerstörung auf etwa 2.300 Euro pro Fahrzeug. ## Schäden durch Sturm und Hagel legen um fast 70 Prozent zu Auffällig in der Schadensbilanz des vergangenen Jahres: die deutliche Zunahme von Hagel- und Sturmschäden. Diese stiegen in Sach- und Kfz-Versicherung zusammen betrachtet um 69 Prozent, wohingegen Elementar- und Überschwemmungsschäden stark zurückgingen. Während bei den Sachversicherern vor allem Stürme zu Buche schlagen, sei die Bilanz der Kfz-Versicherer von Hagelschäden dominiert. ## „Süddeutschland ist besonders gefährdet“ Seit 1991 erhebt die GDV die statischen Daten zu den regionalen Abweichungen von der durchschnittlichen Schadenhäufigkeit. Dabei stellt der Verband in seinem Bericht fest, dass diese Abweichung vom Durchschnittswert in Süddeutschland besonders hoch – und die Region damit besonders gefährdet ist.
Lesens Wert

Mehr zum Thema