Richtig aufgestellt

Von

Ingo Köcher

2013-01-24T11:29:31+0000

# „Wir bleiben Ihr starker Partner“ Moderne Lacktechnik, neue Herausforderungen und die Ziele von Spies Hecker - im Interview spricht Geschäftsführer Jochen Kleemann darüber, was für ihn die Themen unserer Branche sind. Welche Schwerpunkte setzt Spies Hecker in diesem Jahr? Was kommt an technischen Neuheiten? Wo sieht der Kölner Reparaturlackhersteller entscheidende Entwicklungen im Unfallreparaturmarkt? Im Gespräch mit colornews.de lesen Sie, was Spies Hecker plant und wie Jochen Kleemann die Trends im Markt einschätzt. **Das Jahr 2012 liegt hinter uns. Wie fällt Ihre Bilanz aus?** **Jochen Kleemann:** Für Spies Hecker war es ein erfolgreiches Jahr. Wir konnten unseren Marktanteil in einem insgesamt rückläufigen Lackmarkt weiter steigern. Vor allem in den Bereichen Wasserbasislack und HS Klarlacke haben wir zugelegt. Auch die Kundenbindung konnten wir erhöhen und Neukunden hinzugewinnen, die fast ausnahmslos unser Produktsystem Permahyd Hi-TEC 480 nutzen. **Wo liegen in diesem Jahr aus Ihrer Sicht die größten Herausforderungen für Karosserie- und Lackierbetriebe?** **Jochen Kleemann:** Die Suche nach engagierten Auszubildenden und qualifizierten Fachkräften entwickelt sich langsam aber sicher zu einem großen Problem. Wir als Lackhersteller, aber auch viele Zubehörlieferanten, sehen die demografische Entwicklung mit großer Sorge. Deshalb haben wir die Initiative „Tour de Lack“ ins Leben gerufen.

Hier haben wir im letzten Jahr gemeinsam mit SATA und Herkules junge Azubis über die Perspektiven im Beruf desFahrzeuglackierers informiert. Diese Aktion setzen wir weiter fort. **Was kann der Betriebsinhaber unternehmen?** **Jochen Kleemann:** Erstmals bieten wir in unserem Seminarprogramm auch eine Schulung für Auszubildende an. Wenn ein Unternehmer seinen Nachwuchs dort teilnehmen lässt, signalisiert er: "Wir investieren in Euch." Das Gleiche gilt für die Lackierer im Betrieb. Hier müssen die Inhaber verstärkt die Personalförderung im Blick behalten. Ich weiß, das ist nicht immer ganz einfach. Doch in naher Zukunft wird es immer schwieriger, gute Mitarbeiter zu finden, da lohnt sich die Investition in ein zufriedenes Werkstattteam. **Wird der Kostendruck auf die Betriebe weiter wachsen? Worauf sollten sich Unternehmer jetzt konzentrieren?** **Jochen Kleemann:** Sicher bleiben die Optimierung der Betriebsabläufe, der Prozesse und vor allem die Energieeinsparung auch in diesem Jahr große Themen. Spies Hecker unterstützt die Betriebe dabei mit günstigem Stromeinkauf über den Profi-Club und speziellen Seminaren, die das Know-how vermitteln, um Effizienz zu steigern und Reparaturqualität zu sichern. Darüber hinaus müssen die Unternehmen meiner Einschätzung nach vor allem ihre betrieblichen Kennzahlen stärker betrachten. Ein Beispiel: Die Außenstände sind laut unserem Betriebsvergleich im 1. Halbjahr Jahr 2012 auf über 89.000 Euro gestiegen. Ein historischer Höchststand. An dieser Stelle ist mehr Controlling und ein professionelles Forderungsmanagement notwendig.

Auch die Berechnung des Stundenverrechnungssatzes und die Neukundenakquisition sollten verstärktim Fokus der Betriebsinhaber liegen. Abhängigkeiten reduzieren, neue Geschäftsfelder erschließen, das Leistungsportfolio erweitern – wir alle müssen uns stärker damit beschäftigen. Deshalb stellen wir unseren Kunden die Erfahrung und Unterstützung unseres Unternehmensberaters Herbert Prigge zur Seite, der mit den Betrieben individuelle Lösungen erarbeitet. Zudem ist unser Seminarprogramm im Bereich Management auf diese Fragestellungen ausgerichtet. **Wo sehen Sie neue lacktechnische Entwicklungen im Jahr 2013?** **Jochen Kleemann:** Bei Spies Hecker steht in diesem Jahr das Color-Management ganz klar im Mittelpunkt. Hier bringen wir Innovationen. Das Produktsystem Permahyd Hi-TEC 480 haben wir bei K&L-Betrieben in den vergangenen vier Jahren stark etabliert. Das große Vertrauen unserer Kunden und der Erfolg liegen vor allem an den überzeugenden Produkteigenschaften, wie der einfachen Anwendung, einer hohen Ergebnissicherheit, den kurzen Prozesszeiten, dem leichten Einlackieren und mehr Flexibilität in der Verarbeitung. In der Branche selbst erkenne ich viel Bewegung bei der Trocknungstechnologie. Gerade die forcierte Trocknung entwickelt sich zur Zeit weiter. Im Spies Hecker Center haben wir uns darauf eingestellt und mit unserem Partner Herkules umfangreiche Tests mit dem IRT Powercure durchgeführt, die zu ganz konkreten Lackaufbauempfehlungen geführt haben.

**Spies Hecker hat ein neues Farbtonmessgerät eingeführt. 2013 kommt die neue Version der Formelsoftware CRplus.** **Jochen Kleemann:** Richtig, wir setzen auf das digitale Farbtonmanagement, dahier die Zukunft der Lacktechnik liegt. Mit dem neuen Farbtonmessgerät ColorDialog Delta-Scan schaffen wir eine gute Grundlage für eine schnelle, effiziente Farbtonfindung ohne Farbpaspeln. Das ist ein großer Schritt in der Reparaturlackierung. Das moderne Gerät und die damit verbundene Software erleichtern den Fachbetrieben die Farbtonerkennung deutlich. Gerade vor dem Hintergrund der rasant steigenden Anzahl von Serienfarbtönen und der damit verbundenen Mehrschicht- und Effektlackierung von Neufahrzeugen. In Deutschland führen bereits mehr als 1.000 Werkstätten die Farbtonbestimmung elektronisch durch. Auch bei der Color-Software werden wir in diesem Jahr eine Neuerung bringen. Die neue Version von CRplus setzt verstärkt auf die Anbindung an das Internet. Webbasierende Anwendungen, eine noch schnellere Verfügbarkeit an neuen Farbmischformeln – das sind hier die Stichworte. **Wenn Sie einen Blick in die Zukunft werfen, was wird sich im Mischraum noch verändern?** **Jochen Kleemann:** Der Mischraum und die Coloristik im Betrieb werden in einigen Jahren viel stärker an das Web angeschlossen sein.

Schon jetzt ist unser PC-System ColorTint und die Software WLAN-fähig. Wenn ich einen Blick in die Zukunft werfe, sehe ich einen mit dem World Wide Web vollständig vernetzten Mischraum. Es ist denkbar, dass künftig in einer Art Color-Cloud die Erfahrungen unserer Kunden mit Mischformeln einfließen. Sodass die angeschlossenen Lackierbetriebe zu den bereitgestellten Farbdaten auch Bewertungen von anderen Lackierern zu diesen Formeln erhalten. Damit könnten Spies Hecker Kunden dann leicht erkennen, welcheFarbmischformel bei einem Modell in der Reparaturpraxis am häufigsten gepasst hat. Das ist nahe Zukunft, vielleicht noch etwas visionär – aber wir arbeiten daran. **Zurück in die Gegenwart. Was hat sich Spies Hecker für 2013 vorgenommen?** **Jochen Kleemann:** Neben den angesprochenen lacktechnischen Themen werden wir in diesem Jahr sehr viel Wert auf die Nähe zu unseren Kunden legen. Näher dran, das ist seit Jahren unsere Philosophie. Dieses Jahr werden wir die Partnerschaft zu den Lackier- und Karosseriebetrieben noch intensiver leben. Das bedeutet konkret: Wir konzentrieren uns verstärkt auf die persönliche Beratung. Die Meinung unserer Kunden ist uns wichtig – zu Produktsystemen, zu unserem Kundenservice und unseren Serviceleistungen. Darüber hinaus werden wir unser Werkstattsystem IDENTICA weiter ausbauen. Das Netzwerk ist im vergangenen Jahr stark gewachsen, es wird jetzt personelle Veränderungen geben. Unter anderem wird das Team der Systemberater erweitert. **Vielen Dank für das Gespräch!**

Richtig aufgestellt

Wo sehen Sie die Herausforderungen für Karosserie- und Lackierbetriebe, Herr Kleemann? Im Interview mit colornews.de spricht der Spies Hecker Geschäftsführer über Veränderungen in der Branche, Strategien für Unternehmer, die Bedeutung moderner Technik und die Ziele des Kölner Lackherstellers im Jahr 2013.

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