2024-08-21T09:06:42+0000

Bertholdt Karosserie & Lack: „Wir wollen auch in Zukunft die modernsten Autos reparieren, da gehören E-Fahrzeuge einfach dazu“

Modernste Ausstattung, komplett digitale Abläufe, klar strukturierte Prozesse und saubere Werkstatthallen: Die Bertholdt Karosserie und Lack GmbH hat sich in den letzten Jahren für die Zukunft der Unfallschadenreparatur bestens gerüstet. Seit der Übernahme 1972 hat die Familie Bertholdt die ursprüngliche Lackiererei zu einem Full-Service-Betrieb ausgebaut. Geführt wird der 40 Mitarbeiter große Familienbetrieb aktuell von Vater Jens Bertholdt und seinen Söhnen Felix und Franz Bertholdt in zweiter und dritter Generation. Und die Investitionen in der Vergangenheit haben sich gelohnt: Die Auftragsbücher sind voll. Gut 60 Fahrzeuge werden in Dresden jede Woche instandgesetzt. „Rund 20 Prozent davon sind Hybrid- und Elektrofahrzeuge“, betont Franz Bertholdt im Videointerview mit schaden.news. ## „2018 wurden die ersten Mitarbeiter geschult“ Der junge Geschäftsführer ist davon überzeugt, dass Elektrofahrzeuge in Zukunft einen noch größeren Anteil in der Unfallreparatur einnehmen werden: „Auch wenn die Zulassungszahlen aktuell stagnieren, wird die Elektromobilität weiter Tempo aufnehmen, vor allem durch Tesla und neue chinesische Fahrzeughersteller.“ Die Familie Bertholdt hat sich deshalb bewusst schon früh für Arbeiten an Hybriden und Stromern qualifiziert. 2018 wurden die ersten Mitarbeiter geschult, 2020 folgte die Zertifizierung als Tesla Approved Bodyshop. „Aktuell verfügen zwei Mitarbeiter über die höchste Qualifizierungsstufe 3S, drei weitere sind mit 2S berechtigt, an spannungsfreien Fahrzeugen zu arbeiten“, so Franz Bertholdt. ## Hohe Markenabdeckung wichtig Als freie Werkstatt steht der Familienbetrieb dabei vor der Herausforderung, elektrische Modelle unterschiedlicher Marken zu reparieren. Mit Ausnahme von Tesla nutzt das Team dafür die Werkstattausrüstung von Hella Gutmann. „Als CheckPoint-Betrieb sind wir ohnehin mit allen Geräten rund um die Prüfung und Einstellung von Fahrerassistenzsystemen ausgerüstet. Aber auch für den Elektrobereich nutzen wir den mega macs X sowie das MT-HV, mit dem wir spezielle Messungen im Hochvoltbereich durchführen können“, erklärt der Geschäftsführer. Wichtig seien in diesem Zusammenhang vor allem die Informationen und Anweisungen rund um die Spannungsfreischaltung des jeweiligen Fahrzeuges, aber auch die Führung durch möglicherweise notwendige Hochvoltmessungen, wie z.B. Isolationsmessungen, Widerstandsmessungen oder Potenzialausgleichsmessungen. Ebenfalls von hoher Bedeutung ist für den Mehrmarkenbetrieb die Markenabdeckung innerhalb der Software. Franz Bertholdt zeigt sich zufrieden mit der in der mega macs X-Software hinterlegten Modellvielfalt: „Wir hatten bisher kaum Probleme und konnten die meisten
Fahrzeuge damit reparieren. Für den Fall, dass ein Fahrzeug aufgrund zu niedriger Zulassungszahlen doch nicht enthalten sein sollte, hilft der Remote-Service von Hella Gutmann weiter.“ ## Ermittlung des Gesundheitszustandes der Batterie wird künftig wichtiger Neben den herkömmlichen Unfallreparaturen bietet der Dresdner Betrieb außerdem den sogenannten Battery Quick Check an, für den neben dem mega macs X zusätzlich eine smarte AC-Hochvolt-Ladestation angeschafft wurde. „Dabei wird der State of Health, also der Gesundheitszustand der Batterie ermittelt. Das ist relativ komfortabel, nach zwei bis drei Stunden erhalten wir Ergebnis und einen zertifizierten Zustandsreport“, erklärt Franz Bertholdt. Zwar sei der Service bisher nur vereinzelt in Anspruch genommen worden, jedoch ist sich der Karosseriebaumeister sicher, dass dieses Geschäftsfeld auch mit Blick auf den Gebrauchtwagenmarkt immer wichtiger wird. ## Attraktiv aufgestellt für junge Menschen Fakt ist, und das zeigte sich auch beim Betriebsbesuch von schaden.news deutlich: Die Familie Bertholdt richtet ihr Geschäftsmodell konsequent am Marktgeschehen aus und investiert in die Zukunftsfähigkeit des Familienbetriebes. Und das hat auch einen weiteren Effekt: Bertholdt hat sich als Arbeitgebermarke in der Region etabliert, beschäftigt viele junge Fachkräfte und Auszubildende und bietet zudem interessierten Schülerinnen und Schülern Praktika an. Mit Erfolg: „Im letzten Jahr hat sich jeder, der hier bei uns ein Praktikum absolviert hat, danach für eine Ausbildung beworben. Die jungen Menschen sind immer absolut begeistert und fasziniert, wie modern und technisch unser Beruf ist“, erzählt Franz Bertholdt mit Stolz. Doch nicht nur die Ausbildung liegt dem Geschäftsführer am Herzen, sondern auch die Weiterentwicklung seiner Mitarbeiter. Deswegen sollen auch in Zukunft weitere Kolleginnen und Kollegen für das Arbeiten an Hochvolt-Fahrzeugen qualifiziert werden. Denn, so Franz Berthold abschließend: „Wir wollen auch in Zukunft die modernsten Fahrzeuge reparieren, da gehören E-Autos einfach dazu.“
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