2024-02-07T11:21:29+0000

Wie geht es bei Riparo nach dem Einstieg der Kfz-Versicherer weiter?

In der Zentrale von Riparo in Holzgerlingen wird schon wieder umgebaut. Mehr Platz für eine wachsende Anzahl von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist dringend notwendig. Denn der Schadensteuerer ist weiterhin auf Wachstumskurs. „Wir haben noch nie so viel Reparaturvolumen gesteuert wie im vergangenen Jahr“, erklärten die Geschäftsführer Jürgen Schmidt und Steffen Struwe beim Redaktionsbesuch von schaden.news Mitte Januar dieses Jahres. Tatsächlich hat Riparo seit seiner Gründung vor sieben Jahren deutlich an Fahrt aufgenommen. In den Anfangsjahren steuerten die Holzgerlinger nach eigenen Angaben noch rund 20.000 Unfallschadenreparaturen. Jetzt hat sich das Volumen nahezu verfünffacht. ## „Die neuen Miteigentümer haben keinen Einfluss auf das operative Geschäft“ Nun werden also noch einmal 15 neue Beschäftigte eingestellt. In der Zentrale arbeiten dann rund 90 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das Wachstum ist laut Jürgen Schmidt vor allem auf eine höhere Steuerungsquote, neue Kunden aber auch auf eine gestiegene Schadenhäufigkeit zurückzuführen. [Diese Entwicklung hat auch dazu geführt, dass sich die Kfz-Versicherer Provinzial, Württembergische und R+V im vergangenen Jahr für einen Einstieg bei Riparo interessierten](https://www.schaden.news/de/article/link/43818/kfz-versicherer-steigen-beim-schadensteuerer-riparo-ein), betonte Jürgen Schmidt beim Treffen in Holzgerlingen. Nahezu ein Jahr wurde verhandelt, dann stiegen die Assekuranzen ein. „Die Reparatursteuerung wird für alle Kfz-Versicherer ein immer wichtiger Bestandteil im Schadengeschäft“, hat der 62-jährige Geschäftsführer beim „Round Table“ in Holzgerlingen hervorgehoben. Auf die Frage warum sich die drei Kunden von Riparo jetzt als Gesellschafter beteiligen haben, antwortete Jürgen Schmidt: „Strukturen der Schadensteuerung selbst aufzubauen bindet enorm viel Ressourcen. Daher haben sich Provinzial, Württembergische und R+V dazu entschlossen, sich an Riparo zu beteiligen.“ Ein direkter Zugriff auf die Schadensteuerung sei damit nicht verbunden. „Die neuen Miteigentümer haben keinen Einfluss auf das operative Geschäft.“ Diese Vereinbarung sei ein wesentlicher Bestandteil der Vertragsverhandlungen gewesen. ## Steigende Schadenkosten, mehr Schadensteuerung In dem Redaktionsgespräch zeigte sich die Geschäftsleitung von Riparo optimistisch, den Marktanteil am gesteuerten Schadengeschäft in Deutschland weiter auszubauen. „Aufgrund der immens gestiegenen Schadenkosten suchen Kfz-Versicherer verstärkt nach Wegen sowohl Kasko- als auch Haftpflichtschäden in größerem Umfang in die Partnerwerkstätten zu lenken“, zeigte sich Ulrike Thumm überzeugt. Sie ist Leiterin Kundenbetreuerin und hält den Kontakt zur Versicherungswirtschaft. „Wir werden als Schadensteuerer natürlich auch nach dem Einstieg von Provinzial, Württembergische und R+V für alle Kfz-Versicherer passende Lösungen anbieten.“ Allen Beteiligten sei allerdings klar, dass die fachgerechte Unfallinstandsetzung in den Betrieben auch faire Konditionen erfordere. [Werkstattleiter Michele Tancredi hatte bereits im Interview mit schaden.news Ende vergangenen Jahres betont „alles zu unternehmen, um Prozesse zu beschleunigen und Konditionen anzupassen“.](https://www.schaden.news/de/article/link/43749/schadensteuerung-wie-schafft-riparo-den-wachstumskurs) In Holzgerlingen ist Caroline Leifer in der Geschäftsleitung für die Zahlungen der Werkstattrechnungen zuständig. Auch sie betonte, dass man die Zahlungsprozesse genau im Blick behalte: „Wir legen besonderen Wert darauf, dass alle Rechnungen möglichst schnell beglichen werden.“ Natürlich gebe es hin und wieder auch Verzögerungen. Hier sei das Team aber immer nahe dran, um die Vorgänge zu klären. ## Teileservice weiter ausbauen Für Marco Weitner, Geschäftsführer bei ri Werkstattservice, ändert sich nach dem Einstieg der Kfz-Versicherer im Teilevertrieb des Schadensteuerers nichts. „Wir werden weiterhin daran arbeiten, dass die Bezugsquote von Ersatzteilen bei von Riparo vermittelten Unfallschadenreparaturen in den Partnerwerkstätten weiter steigt.“ Deshalb sei man derzeit dabei weitere Schnittstellen in den Kalkulationssystemen zu integrieren, damit die Werkstattbestellungen erleichtert werden. Unterm Strich scheint die Stimmung in Holzgerlingen nachdem Einstieg der Kfz-Versicherer also positiv. Die Werkstattwelt reagierte übrigens kaum auf die Veränderung bei Riparo. Hier hat man sich offenbar an die verschiedenen Übernahmeszenarien schnell gewöhnt.
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