2023-11-29T12:44:47+0000

Schadensteuerung: BVdP will kostenlose Ersatzmobilität abschaffen

Das Bereitstellen kostenfreier Werkstattersatzwagen stellt Schadensteuerungsbetriebe schon seit mehr als einem Jahr vor immer größere Herausforderungen. Nachdem der [Bundesverband der Partnerwerkstätten (BVdP) die Situation bereits bei der Netzwerkstatt im Mai als nicht mehr zeitgemäß kritisierte](https://schaden.news/de/article/link/43430/bvdp-netzwerkstatt-restart), fordert er in einer öffentlichen Stellungnahme nun die Abschaffung dieser Serviceleistung. Denn diese ist laut Verband ein „ernsthaftes Problem für die Liquidität und Ertragslage der Partnerbetriebe“. ## Serviceversprechen zu Lasten der Werkstätten Dabei handele sich um ein Serviceversprechen der Kfz-Versicherer, dessen Kosten jedoch beinahe ausschließlich auf die Werkstätten abgewälzt werden, heißt es in der Stellungnahme. Dazu gehören neben den Leasingraten eben auch allgemeine Unterhaltungskosten für Über- und Rückführung, Pflege, Service, Versicherung, Wintertauglichkeit usw. [Ein Problem, dass auch beim Schadentalk im Web-TV immer wieder thematisiert wurde. Zuletzt hatte IRS Deutschland-Chef Rainer Ohlenhard über den hohen administrativen Aufwand und die damit verbundenen Kosten rund um die kostenfreien Werkstattersatzwagen geklagt.](https://schaden.news/de/article/link/43736/zusammenfassung-web-tv-sendung-november-2023) Unabhängig davon haben sich aufgrund stockender Ersatzteillieferketten und dem zunehmenden Fachkräftemangel sowohl die durchschnittliche Reparaturdauer als auch die Standzeiten der nichtfahrfähigen Unfallwagen erhöht, weshalb Ersatzwagen sehr viel länger beim Kunden bleiben. „In der Folge können neue Aufträge nicht angenommen werden, weil Fahrzeuge nicht zur Verfügung stehen“, kritisiert der Verband die aktuelle Situation. ## Tragfähige Lösungen und schnelle Taten gefordert In Verbindung mit den anderen Kostensteigerungen für Energie, Personal und Material ergebe sich hier eine riskante Gemengelage. Der BVdP fordert deshalb „schnelle und tragfähige Lösungen“ von Kfz-Versicherern und Schadensteuerern. Dazu gehört aus seiner Sicht auch die Abschaffung der gegenwärtigen und aus der Zeit gefallenen Praxis der kostenfreien Ersatzmobilität. Abschließend verweist der Verband darauf, dass die Bereitschaft der Werkstätten zur Schadensteuerung die Basis ist, damit dieses Modell funktioniert. Letzteres erreiche man allerdings nicht mehr mit Worten, nun müssten schnell Taten folgen, appelliert der Verband und unterstreicht damit die Dringlichkeit seiner Forderungen. ## Direktkundenregelung und SVS inklusive Lackmaterial in der Kritik Der Bundesverband der Partnerwerkstätten macht sich mit seiner Stellungnahme erneut stark für die Belange seiner Mitgliedsbetriebe. [Bereits Ende Oktober hatte der BVdP deutliche Kritik an der Direktkundenregelung geübt.](https://schaden.news/de/article/link/43703/schadensteuerung-bvdp-kritisiert-direktkundenregelung) Für ebenso wenig zeitgemäß hält die Verbandsspitze außerdem das Modell Stundenverrechnungssatz inklusive Lackmaterial.
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