Neue GDV-Regionalklassen: Hier wird es teurer

Ob der Versicherungsbeitrag eines Fahrzeuges besonders hoch oder äußerst niedrig ausfällt, wird neben der Typklasse eines Autos und dem Schadenfreiheitsrabatt der Fahrer auch von der jeweiligen Regionalklasse bestimmt. Sie spiegelt die Häufigkeit von Schäden und Unfällen in einer bestimmten Region oder Stadt wider. Hat ein Bezirk also besonders wenig Unfälle oder Schäden zu verzeichnen, sinkt die Regionalklasse entsprechend, was sich in der Berechnung des individuellen Beitrages positiv auswirken kann. Entscheidend dabei ist nicht der gemeldete Unfallort, sondern der jeweilige Zulassungsbezirk, in dem der Fahrzeughalter seinen Wohnsitz hat. ## Berlin legt in Regionalstatistik erneut höchste Schadenbilanz vor Vergangene Woche gab der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) die Ergebnisse seiner Regionalstatistik bekannt und stellte die neuen Regionalklassen vor. Dabei fällt auf: Im Norden Deutschlands werden weniger oder weniger kostenintensive Schäden gemeldet als im Bundesdurchschnitt. Hohe Regionalklassen gelten laut GDV-Hauptgeschäftsführer, Jörg Asmussen, hingegen in den Großstädten sowie in Teilen Bayerns. Er merkt an: „Die beste Schadenbilanz im Kfz-Haftpflichtbereich hat der Bezirk Elbe-Elster in Brandenburg“. Berlin legt nach seiner Aussage mit 40 Prozent über dem Durchschnitt, wie auch in den Vorjahren, die schlechteste Bilanz vor. ## 76 geänderte Regionalklassen für KFZ-Haftpflichtversicherte Durch die aktuelle Neuberechnung ändert sich in 76 der 412 deutschen Zulassungsbezirke die Regionalklasse für Kfz-Haftpflichtversicherte, die hauptsächlich vom Fahrverhalten der Nutzer gegenüber Dritten beeinflusst wird - das entspricht fast sechs Millionen Autofahrern. Für die restlichen 336 Bezirke, oder auch 36,4 Millionen Versicherte, bleibt die Einstufung des Vorjahres bestehen. Prozentual kann man also sagen, dass rund 14 Prozent von der Änderung betroffen sind. ## Auf 3,7 Millionen Versicherte warten Verbesserungen im Kaskobereich Bei Teil- und Vollkasko ändern sich die Regionalklassen für über 18 Prozent der Versicherten, was rund 7 Millionen Autofahrer ausmacht. Hier flossen neben dem regionalen Schadenaufkommen auch Häufigkeit von Diebstahl, Bränden oder Sturm und Hagel in die Berechnung ein. Für diesen Bereich wurden zum Beispiel in den Bezirken Garmisch-Patenkirchen und dem Ostallgäu deutlich höhere Schäden gemeldet als im Bundesdurchschnitt. Spitzenreiter mit der besten Regionalklassen-Einstufung sind Wesermarsch in Brake und der Zulassungsbezirk Bamberg. Die Regionalstatistik des GDV bleibt für Versicherungsunternehmen unverbindlich. Die berechneten Klassen können ab sofort in Neuverträgen übernommen und ab dem nächsten Versicherungsjahr für bestehende Verträge angewendet werden. [Wie sich die Regionalklasse für Ihren Zulassungsbezirk verändert, erfahren Sie hier.](https://www.dieversicherer.de/versicherer/auto-reise/regionalklassen-abfrage)

Wie funktioniert die Regionalklasse ?

Die Regionalklasse spiegelt die Schaden- und Unfallbilanz einer Region wider. Sie ist eines von zahlreichen Tarifmerkmalen, das die Versicherer zur Berechnung des Versicherungsbeitrages berücksichtigen. Die Regionalklasse wird in der Kfz-Haftpflichtversicherung vom Fahrverhalten der Autofahrer in einem Zulassungsbezirk beeinflusst. In der Kaskoversicherung fließen örtliche Besonderheiten wie Diebstahlhäufigkeit, Sturm- und Hagelschäden und die Anzahl der Wildunfälle mit ein. Die Regionalklassen bilden die Schadenbilanz über einen Zeitraum von fünf Jahren ab. [Im Video erfahren Sie alles über die Berechnung der Regionalklasse](https://youtu.be/8uZETlT1reg?si=zjS-Jd28cl2lBO-I)

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