Von
 
2023-08-16T08:23:37+0000

Wie Lea bei einer spontanen Idee ihren Traumjob fand

Wer Lea Dittberner gegenübersteht, der sieht allein aufgrund ihrer außergewöhnlich roten Haare: Diese Frau liebt Farbe. Dabei war der Berufswunsch „Fahrzeuglackiererin“ gar nicht von Anfang an gesetzt. Eigentlich hatte die heute 24-Jährige nämlich eine Lehre zur Lebensmitteltechnikerin in einer Wurstverarbeitungsfabrik begonnen – aber sehr schnell gemerkt: Das ist nicht das Wahre. Dann besuchte sie einen Freund, der gerade sein Auto lackieren wollte. „Ich hab gefagt, ob ich mal versuchen darf zu spachteln und hab schnell gemerkt: Das macht mir Spaß“, erinnert sie sich. So absolvierte sie kurz darauf ein Praktikum in einem K&L-Betrieb in der Nähe ihres Heimatortes in Mecklenburg-Vorpommern und entschied sich schließlich für eine Ausbildung im gleichen Betrieb. Kurz vor dem Ende der Ausbildungszeit wechselte sie aus persönlichen Gründen in den Betrieb Bosch Service Lau in Schönberg. Dort lackiert die Gesellin auch heute noch – und ist bei weitem nicht die einzige Frau in der Werkstatt. In dem Betrieb sind rund 12 der rund 45 Mitarbeiter weiblich. Ihre Familie habe sich über die Berufsentscheidung sehr gefreut: „Meine Eltern und meine Schwester machen alle etwas handwerkliches. Zudem sind wir eine sehr auto- und moped- sowie mtorradaffine Familie. Meine Mutter findet es super, dass ich nun ihre Simson lacktechnisch wieder in Schuss bringen kann“, erzählt die Lackiererin. ## In jedem Handgriff liegt Herzblut Bei der Arbeit mit den Fahrzeugen gibt es für Lea Dittberner kaum einen Prozessschritt, den sie nicht mag. Ob Abkleben, Spachteln oder die Lackapplikation selbst: „In jedem meiner Handgriffe steckt ganz viel Herzblut drin“, berichtet sie selbst. Und gerade in diesem Schaffen liegt für sie auch der Reiz für den Job: „Eine beschädigte Stelle im Lack wieder so zu reparieren, dass es aussieht, als sei nie etwas passiert ist – das hat schon etwas sehr Motivierendes“, meint Lea Dittberner. Besonders Metalliclacke haben es ihr angetan. ## „Setzt Euch durch und probiert Euch in dem Job aus!“ Ihre eigene Motivation und Begeisterung für den Job trägt Lea Dittberner auch nach Außen. So ist sie unter anderem auf dem Plakat der Bundesfachgruppe für Fahrzeuglackierer zu sehen. Zudem hat sie im Rahmen der Automechanika Frankfurt im vergangenen Jahr angehenden Azubis gezeigt, was für das Berufsbild Fahrzeuglackierer notwendig ist. Vor allem liegt der 24-Jährigen am Herzen, auch junge Frauen für die Arbeit im K&L-Betrieb zu begeistern: „Der Job hat sich gewandelt und ist durchaus auch problemlos von uns Mädels ausführbar. Zumal erwiesen ist, dass Frauen oftmals ein genaueres Farbsehvermögen mitbringen. Ich kann den Frauen nur raten: Setzt Euch durch und probiert Euch aus in diesem Berufsbild – es lohnt sich.“
Lesens Wert

Mehr zum Thema