2023-03-01T09:26:33+0000

Automechanika wertet Karosserie und Lack auf

_Nach dem erfolgreichen Pandemie-Restart der Automechanika im September 2022 in Frankfurt, erlebt das Messeformat im internationalen Maßstab nun einen wahren Boom. Das Team um Direktor Olaf Mußhoff hat derweil bereits die nächste Ausstellung am Main im kommenden Jahr im Blick. Ein Ziel: Die Halle 11 soll noch mehr zum Zentrum für Karosserie und Lack werden. Im Exklusiv-Interview zieht der Automechanika-Chef ein positives Fazit des bisherigen Messegeschehens, spricht über die Folgen des Mobilitätswandels für künftige Ausstellungen und die Bedeutung der deutschen K&L-Szene. _ __Herr Mußhoff, seit der Automechanika 2022 in Frankfurt sind nun etwas mehr als vier Monate vergangen und Sie hatten Zeit, umfassend Bilanz zu ziehen. Wie lautet Ihr Fazit? __ __Olaf Mußhoff:__ Die Automechanika in Frankfurt war definitiv eine erfolgreiche internationale Messe – sowohl für uns als auch für alle Besucher und Aussteller. Das Messegeschehen ist aber vor dem Hintergrund der Pandemie zu bewerten. Die Automechanika war extrem erfolgreich unter der Überschrift: Corona war noch nicht ganz vorbei. Es waren eben keine normalen Umstände, wie vor der Pandemie. Insofern sind wir überzeugt, dass wir mit der starken Resonanz einen sehr guten Restart hatten. Und, was noch viel wichtiger ist: Wir haben mit der Internationalität bewiesen, dass ein Automechanika Frankfurt gebraucht wird. Wäre das nicht der Fall, hätten wohl kaum Menschen aus 175 Ländern die Messe besucht. Und das ist ja das, was die Automechanika Frankfurt auszeichnet: Der Treffpunkt der Welt für den Automotive Aftermarket zu sein. __Was ist nicht so gut gelaufen? __ __Olaf Mußhoff: __Natürlich ist auch uns klar, dass im vergangenen Jahr durchaus bekannte Namen auf der Ausstellerseite gefehlt haben. Von den meisten weiß ich, dass sie aber als Besucher da gewesen sind. Von daher gehe ich davon aus, dass diese Ausrüster gesehen haben, was hier auf dem Gelände los war und mit welchen neuen Ideen und Konzepten wir hier an den Start gegangen sind, um die Attraktivität nochmal zu steigern. Und ich bin sehr optimistisch, dass im Jahr 2024 viele dieser Unternehmen auch wieder zurückkommen werden, weil sie erkennen: „Die Automechanika ist einfach unsere Plattform, die brauchen wir.“ __Jetzt startet die Automechanika auch in diesem Jahr durch. Zwar nicht in Frankfurt, aber in anderen Ländern. Wo findet die Automechanika 2023 statt und wie ist die Resonanz dort? __ __Olaf Mußhoff:__ Richtig, Mitte Februar fand die Automechanika Shanghai in der Metropole Shenzhen statt. Die Resonanz war enorm: Über 3.000 Austeller haben teilgenommen. Die Messehallen waren voll, über 100.000 Besucher interessierten sich für die Produkte und Neuheiten der Aussteller aus den unterschiedlichen Produktgruppen. Das zeigt: Auch in China ist die Automechanika wieder zurück. Übrigens in diesem Jahr gleich zwei Mal: die Automechanika war pandemiebedingt jetzt zum Jahresanfang in Shenzhen und Anfang Dezember findet sie dann wieder regulär in Shanghai statt. In diesem Jahr ist die Automechanika dann noch in Kuala Lumpur, Istanbul, Birmingham, Dubai, Johannesburg, Mexico-Stadt, Ho Chi Minh Stadt und Astana zu erleben. Die Nachfrage auf der Ausstellerseite ist in allen Ländern sehr hoch. Diese Entwicklung zeigte sich eigentlich schon im letzten Jahr. Denn während das Messegeschehen in Deutschland und Europa erst langsam wieder anlief, fanden auf der internationalen Bühne gleich mehrere Ausgaben der Automechanika in Istanbul und Dubai unter nahezu normalen Bedingungen statt. Dort ist man den Schritt zur Normalität ein bisschen früher gegangen
als bei uns. Schon dort wurde klar: Gerade nach der Pandemie wollen sich die Menschen wieder treffen. Die Automechanika wird gebraucht, weil sie einfach eine wichtige Plattform für die Branche ist. __Blicken wir nach vorne. Wie wird sich die Automechanika Frankfurt verändern? Welche Rolle spielt dabei der Mobilitätswandel? Werden Themen wie Elektromobilität und alternative Antriebe stärker im Fokus stehen? __ __Olaf Mußhoff:__ Die Automechanika Frankfurt hat sich schon seit jeher von Ausgabe zu Ausgabe verändert und daran angepasst, wie sich die Märkte und die Technologien weiterentwickeln. Das gilt auch für die nächste Ausgabe der Automechanika Frankfurt. Wir sind jetzt gerade mitten in der Planung. Ich bin mir sicher: Digitalisierung sowohl in den Geschäftsprozessen als auch in den Werkstätten und in den Fahrzeugen wird ein ganz wichtiges Thema werden. Datenanalyse, Datenlieferanten, Datenanalysten: Was bedeutet das für Geschäftsmodelle in den verschiedenen Branchen? Auch elektrische und alternative Antriebe werden noch viel sichtbarer auf der Messe sein als in der Vergangenheit. Aber wir bilden auch die Realität ab. Da, glaube ich, tun wir uns keinen Gefallen, wenn wir so tun würden, als gäbe es keine Verbrennungsmotoren mehr. Wir wollen zeigen, es gibt die Elektrifizierung mit den verschiedensten technologischen Lösungen. Es gibt aber auch den Verbrenner-Motor, der noch lange unser Straßenbild prägen wird. Denn auch in den nächsten Jahrzehnten weltweit wird es viele Regionen geben, in denen Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren gebaut und neu zugelassen werden, weil es überhaupt keine Alternative dazu bei der Versorgung mit Strom oder mit Wasserstoff gibt. All diese Punkte werden wir aufzeigen. __Welche Rolle spielt Deutschland im Rahmen der internationalen Messe in Frankfurt? __ __Olaf Mußhoff:__ Rund ein Drittel aller Besucher in Frankfurt kommen aus Deutschland. Für uns ist das deutsche Publikum deshalb besonders wichtig. Wir planen derzeit viele Themen für unser Rahmenprogramm, für die Academy, um speziell die deutsche K&L-Szene anzusprechen. Dabei wollen wir aktuelle und künftige Entwicklungen aufzeigen und wichtige Diskussionen führen – zum Beispiel auch wieder beim Schadentalk während der Automechanika. Eine wichtige Rolle spielt nach wie vor die Automechanika Academy, die den Kfz-Profis in kostenlosen Workshops und Weiterbildungen zeigt, was es Neues gibt. Das ist einzigartig und bietet in diesem Maßstab nur die Automechanika. __Wir haben ja bereits im vergangenen Jahr eine sehr dynamische Automechanika mit einem veränderten Konzept erlebt. Wenn wir konkret einen Blick auf die Halle 11 zum Bereich Karosserie und Lack werfen – was kann die Szene im kommenden Jahr erwarten? __ __Olaf Mußhoff:__ In Gesprächen mit Ausstellern, Verbänden und Besuchern wurden wir noch einmal in der Erkenntnis bestärkt, dass die Halle 11 die Heimat rund um das Thema Lack und Karosserie ist. Das wollen wir im kommenden Jahr noch erlebbarer machen. Deshalb werden wir alles, was wir an Programm für die K&L-Szene haben, in die Halle 11 bringen. __Was bedeutet das konkret? __ __Olaf Mußhoff: __Alles, was zum Thema Karosserie und Lack gehört, wird sich künftig in der Halle 11 wiederfinden. Die Workshops der Academy werden dort stattfinden, die Aktions- und Vortragsbühne kommt in die Hallenmitte, um dort noch mehr Attraktivität und Dynamik zu schaffen. Zudem werden wir die Lackhersteller erneut ansprechen und mit Angeboten auf sie zukommen. Sie gehören einfach auch in die Halle 11, denn sie sind ein extrem wichtiger Teil der Branche. Darüber hinaus gibt es ja bereits seit vielen Jahren die Workshops der Automechanika Academy, die sich nahezu ausschließlich mit dem K&L-Bereich beschäftigen – das wird auch in Zukunft so bleiben. Wir holen die Workshops aber aus der Galleria in die Halle 11. Also wirklich dorthin, wo sie auch hingehören und wo sie gefunden werden. Dadurch steigern wir die Attraktivität der Halle speziell für die Karosserie- und Lackierbetriebe sowie für die gesamte Branche noch einmal. Jetzt geht es für uns in den kommenden Monaten darum, an den Details zu arbeiten – gemeinsam mit unseren Partnern. Damit wir sagen können: Auch im nächsten Jahr ist die Automechanika Frankfurt der Ort, an dem die Branche aktuelle und künftige Trends nicht nur sehen, sondern auch live erleben und darüber diskutieren kann. __Vielen Dank für unser Interview! __
Lesens Wert

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