2023-01-16T13:18:53+0000

Kann Innovation Group Wachstumsziele erreichen?

Seit Anfang dieses Jahres ist der Kundenkreis unter den Kfz-Versicherern beim Schadensteuerer Innovation Group noch einmal gewachsen. Der Grund: [Wie im März 2022 bekannt wurde hatte die Generali Versicherung mit CosmosDirekt und Dialog Versicherung ihre Schadenkooperation mit der HUK-Coburg aufgekündigt und wechselte zum 1. Januar zu Innovation Group.](https://www.schaden.news/de/article/link/42753/versicherer-beendet-kooperation-mit-huk) Für dieses Jahr erwartet der Stuttgarter Schadensteuerer deshalb nun ein Wachstum von 30 Prozent, wie [Innovation Group in einer Pressemitteilung bekannt gab](https://schaden.news/download/link/gv5E). Konkrete Angaben zum gesteuerten Reparaturvolumen machen die Stuttgarter allerdings nicht. Zur Entwicklung im vergangenen Jahr heißt es lediglich: „Die Zahl der abgewickelten Schadenfälle lag 2022 etwa auf Vorjahresniveau, obwohl größere Naturereignisse ausfielen.“ ## Wechseln Kfz-Versicherer nach der Übernahme durch die Allianz Versicherung? Ob Innovation Group die Wachstumserwartungen im neuen Jahr tatsächlich erfüllen kann, ist Mitte Januar 2023 natürlich längst nicht klar. Vor allem auch weil es nach der[ vollständigen Übernahme des Stuttgarter Schadensteuerer durch die Investmentgesellschaft der Allianz Versicherung](https://www.schaden.news/de/article/link/43121/schadenmarkt-allianz-uebernimmt-innovation-group-vollstaendig) bei Kfz-Versicherern Überlegungen gibt, zumindest einen Teil des gesteuerten Reparaturvolumens von Innovation Group zu anderen Schadenmanagern zu lenken. Die Frage ist: Kann durch das Wachstum, das durch die Generali Versicherung kommt, ein mögliches Minusgeschäft durch Verluste bei bisherigen Kunden ausgeglichen oder sogar übertroffen werden? [Im Interview mit schaden.news gab sich Innovation Group-Chef Matthew Whittall Ende Oktober letzten Jahres gelassen:](https://www.schaden.news/de/article/link/43142/uebernahme-innovation-group-durch-allianz-interview-matthew-whittall) „Einige arbeiten auch jetzt schon mit mehreren Partnern. Sicherlich werden wir mit einem kritischen Auge bewacht, aber meine Gespräche mit bestehenden und neuen Kunden deuten eher darauf, dass wir in den nächsten Monaten mit wachsendem Reparaturvolumen rechnen können.“ Für die Partnerwerkstätten hat die Entwicklung kaum Auswirkungen. Denn viele K&L-Betriebe arbeiten sowohl mit der HUK-Coburg als auch mit Innovation Group zusammen. Lediglich Konditionen und Leistungsvereinbarungen sind verschieden. ## Gateway: „Altsysteme werden bis Mitte 2023 abgeschaltet“ Nach Angaben von Innovation Group werden derzeit drei Viertel aller Schäden über die digitale Plattform Gateway gesteuert. Die Zahl der angeschlossenen Partnerwerkstätten sei deutlich von rund 1.100 auf mehr als 1.500 gestiegen. Matthew Whittall kündigte an: „Bis Mitte 2023 werden wir unsere Altsysteme abschalten und alle Versicherungskunden über Gateway abwickeln.“ Besonders bedeutsam für Gateway sei auch hier der Start der Generali-Versicherungen als Neukunde von Innovation Group. Bereits seit Ende November beauftrage die CosmosDirekt Schäden über die Gateway-Plattform – und seit Jahresbeginn auch Generali und Dialog Versicherung. ## Innovation Group will Ersatzteilgeschäft ausbauen Die Stuttgarter sehen sich selbst „als Vorreiter der Digitalisierung“, weil das digitale Angebot neben den Schadenprozessen auch die Diagnostik und Teilebeschaffung umfasst. Von Innovation Group heißt es dazu: „Die Tochter IG Parts hat ihren Online-Marktplatz neu aufgestellt und erweitert. So bietet das Unternehmen eine maximale und schnelle Verfügbarkeit von Ersatzteilen aller Hersteller ebenso wie Werkstattausstattung und Zubehör. Mit dem neuen Angebot „Innovation Diagnostics“ können diagnosetechnische Arbeiten bei Fahrzeugen zahlreicher Hersteller durchgeführt werden, für die die Werkstatt nicht über eigene Geräte verfügt.“ Der Ausbau der Plattform gehe nach Angaben des Unternehmens allerdings noch weiter. So werde die Plattform auch für Flottenkunden und Markenwerkstätten sowie Hersteller geöffnet. „Damit bauen wir den Systemnutzen weiter aus, so dass langfristig die Prozesse für alle Beteiligten maximal effizient ablaufen können“, hebt Matthew Whittall in der Pressemeldung von Innovation Group hervor. In der Stuttgarter Zentrale sollen daher bis zu 100 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingestellt werden.
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