2023-01-04T10:38:02+0000

Kamatec: Kunststoff klammern statt kleben

Steigende Ersatzteilpreise, niedrige Margen, Lieferverzögerungen: Das Prinzip „Instandsetzen vor Erneuern“ wird für Unfallreparaturbranche immer wichtiger. Auch bei Kunststoffteilen schlagen nun immer mehr Werkstätten diesen Weg ein, um damit Kosten zu senken, Rendite zu erwirtschaften und ihre ökologische Bilanz zu verbessern. ## Neuauflage soll noch einfachere Anwendung ermöglichen Der Ausrüster KAMATEC bietet bereits seit einigen Jahren spezielle Lösungen zum Einbringen von Sensoröffnungen sowie zum Verbinden von Thermoplast-Materialien an und entwickelt diese weiter. Ein solches Update hat auch das Kunststoff-Reparatursystem PLASTOCLIP erhalten, das mittlerweile in der Version 2.0 erhältlich ist: „Das Werkzeug ist noch einmal ein gutes Stück kleiner und handlicher als sein Vorgänger. In Verbindung mit der Möglichkeit, jetzt auch Klammern im Winkel von 45 und 90 Grad setzen zu können, lässt sich damit gerade in schwer zugänglichen Bereichen nun noch flexibler und präziser arbeiten“, erklärt KAMATEC Geschäftsführer Bastian Schnitzhofer die zentralen Neuerungen. ## Einschmelzprozess startet auf Knopfdruck Gleichgeblieben sind hingegen das Arbeitsprinzip und Anwendungsgebiet des gerade einmal handgroßen Werkzeugs. Klammern aus speziellem Stahl werden elektrisch erhitzt, bis sie der umgebende Kunststoff vollständig umfließt: „Das Verfahren bietet sich insbesondere bei Stoßfängern an, aber auch bei anderen Teilen aus thermoplastischen Kunststoffen wie Scheinwerfern, Blinkern oder Kühlern lassen sich auf diese Weise Verbindungen herstellen, die zugleich elastisch und stabil sind“, betont Bastian Schnitzhofer. Auf jeder der beiden per Bedienknopf wählbaren Leistungsstufen des Geräts sei zudem sichergestellt, dass dieser Einschmelzprozess stets zu idealen Temperaturbedingungen erfolge. Circa 300 dieser Vorgänge sollen mit einer Akkuladung möglich sein, mit der auch die integrierte LED-Leuchte versorgt wird. Sollte der Stromspeicher, der ohne Lithium auskommt, irgendwann an Kapazität einbüßen, könne er leicht gegen einen neuen Akku getauscht werden. "Zusammen mit den weniger verschleißanfälligen Drucktastern und der Möglichkeit, das bisherige Zubehör weiter zu verwenden, lässt sich das Werkzeug somit länger produktiv nutzen", unterstreicht der Unternehmer das Nachhaltigkeitskonzept. ## Spezielle Klammern für unterschiedliche Anwendungsgebiete Um für jedes Schadensbild die richtige Verbindungsmethode bereitzustellen, stehen fünf unterschiedlich geformte Klammerprofile zur Verfügung: „Die W-Klammer eignet sich bei Rissen in der Stoßstange und wird rückseitig eingebracht, um Lackschäden zu vermeiden. Aber auch abgerissene Laschen von Kunststoffteilen lassen sich damit wieder fixieren“, erklärt Bastian Schnitzhofer. Für noch größere Risse gebe es die S-Klammern, die zusätzlich nach dem Einschmelzen verdreht werden können. Weitere Formen dienen der Befestigung von Kabelbindern (U-Klammer) sowie zur Reparatur von Rissen an Ecken und Kanten (V-Klammer). Speziell auf das Verschmelzen von Parksensoren-Halterungen ausgerichtet sind die M-Klammern: „Damit ist ein nachträgliches Verrutschen der Sensoren ausgeschlossen“, betont der Fachmann und fügt hinzu: „Der Federstahl der Klammern besteht aus einem Materialmix, der die hochsensiblen PDC (Park Distance Controller) nicht stört.
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