2022-08-10T10:40:57+0000

„Wir investieren in die Zukunft der nächsten Generation“

Es ist eine sehr besondere Geschichte eines Familienbetriebes, die aber gleichzeitig auch so typisch ist, für den Unternehmergeist in unserer Branche. Rückblende in das Jahr 2017: Egbert Kogelheide und Dorothea Lauster-Noe stoßen mit ihrem Karosserie- und Lackierbetrieb in Witten immer öfter an die Kapazitätsgrenzen. Monat für Monat überlegen sie, wie es weitergehen soll. Eine Betriebserweiterung ist nicht möglich. Also sucht das Unternehmerehepaar nach Baugrundstücken. „Bis ins Jahr 2020 haben wir gesucht und zwischenzeitlich eine andere Lackiererei angemietet“, erklärt Egbert Kogelheide beim Redaktionsbesuch von schaden.news. „Im gesamten Ruhrgebiet war nichts Passendes zu finden. Erst mit Unterstützung aus der Politik und mit viel Glück haben wir das 13.000 Quadratmeter große Grundstück hier in Hattingen kaufen können.“ Das Grundstück war allerdings ein Sanierungsfall. Denn dort, wo jetzt das Gebäude der EK Fahrzeugtechnik steht, stand einmal das Walzwerk der Heinrichshütte, dem Stahlwerk von Thyssen Krupp. ## Keine Herausforderung zu groß Schuttberge wurden abgetragen, der Boden saniert und eine neue, hochmoderne Karosserie- und Lackierwerkstatt errichtet, die in gewisser Weise die Tradition von Blech, Stahl und Aluminium der Heinrichshütte in Hattingen fortführt. Trotz Pandemie wurde gekauft, gebaut und finanziert. Dann versank im Juli 2021 der ursprüngliche Betrieb in Witten in den Fluten des Jahrhundertunwetters. Egbert Kogelheide, Dorothea Lauster-Noe und ihr Sohn Maximilian wussten nicht, wo sie zuerst anpacken sollten. Aber sie packten an und schulterten das Tagesgeschäft, den Neubau und die Bewältigung der Flutschäden. „Eine unfassbar herausfordernde Zeit in der wir als Familie und vor allem als Team bei EK-Fahrzeugtechnik stark zusammengewachsen sind“, lautet das Fazit der Familie heute. ## „Das Beste von Betrieben aus ganz Europa“ Egbert Kogelheide hat sich für die Planung des neuen Betriebes viele Unternehmen in halb Europa angeschaut. Lackiermulti-Boxen, eine Idee aus den Niederlanden. Fahrzeugscanner von einem Start-up in Frankreich, Prozessabläufe und Anordnung der Lackierkabinen schon so ausgerichtet, dass eine mögliche Betriebserweiterung in den nächsten Jahren problemlos erfolgen kann. Wenn man den Betrieb besichtigt, spürt man sofort: Hier ist alles bis ins letzte Detail durchdacht. „Immer wieder haben wir die Planungen umgeworfen“, erklärt Dorothea Lauster-Noe, die für Umsetzung, Koordination und die Strukturierung der Planungs- und Bauabläufe verantwortlich war. Der gesamte Betrieb trägt sehr stark die Handschrift dieser resoluten, klugen Frau. „Wir hatten besonders Glück mit den Menschen, die uns bei dem Neubau begleitet haben.“ Ob die Bauleitung der Firma Borgers GmbH aus Stadtlohn, die flexibel war, ideenreich oder einfach mitgedacht hat – oder Thomas Leuchten der frühere Deutschland-Chef von PPG Nexa Autocolor, der mit seiner Erfahrung Gedankengeber für viele optimierte Prozessabläufe war. Und immer wieder betont das Unternehmerehepaar im Gespräch mit schaden.news: „Das Team hat mitgezogen, unterstützt und so manche Herausforderung gestemmt. Darüber sind wir besonders glücklich.“ ## Was ist anders bei EK Fahrzeugtechnik? Geht man durch den Betrieb fällt auf wie großzügig die Verkehrsflächen und die Abstände zu den Arbeitsbereichen sind. Alles wirkt luftig, hell und sauber. In der
Karosserieabteilung hat jeder Mitarbeiter seinen eigenen Arbeitsplatz – gekennzeichnet mit dem Vornamen des Beschäftigten. Alle Werkzeuge, Arbeitsmittel und Medien sind an der Wandseite positioniert. Der Chef stellt klar: „Hier ist jeder für die Abläufe, Ordnung und Sauberkeit seines eigenen Arbeitsplatzes selbst verantwortlich.“ Das sieht man auf den ersten Blick. An die Karosserieabteilung schließen sich der separate Raum mit vier Alu-Arbeitsplätzen an. Clean, ebenfalls großzügig. Auf jeder Hebebühne steht ein Tesla. EK Fahrzeugtechnik ist seit mehreren Jahren Tesla Approved Body Shop, hat 14 fahrbare Hebebühnen und ein Transmobil von Herkules in der Version 3,2 Tonnen gekauft – damit Modell 3, S oder Y auch sicher bewegt werden können. „Wir haben uns in Atlanta den ersten Tesla Body Shop der USA angeschaut und mit dem Inhaber gesprochen“, berichtet Egbert Kogelheide. „Von ihm haben wir viel gelernt und die Abläufe entsprechend organisiert.“ Hinter den Aluminium-Arbeitsplätzen befindet sich dann die Lackierabteilung mit sechs Multi-Boxen, zwei Kombikabinen und einen Lackmischraum mit Moonwalk Mischanlage. ## Alles schick, für Mitarbeiter und Kunden Den Augen traut man kaum, wenn man sich die Sozialräume der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anschaut. Nein, Sozialraum ist das falsche Wort. Die Lounge für die Beschäftigten. Die Terrasse mit Bambusgras, Webergrill und Strandkorb zum Verweilen. Schicke Küchenzeile, Hochtische aus Nussbaumholz und bequeme Sitzgruppen – alles wirkt eher wie ein Restaurant als ein Aufenthaltsraum in einem K&L-Betrieb. An den Wänden wie im gesamten Betrieb hängen Monitore, auf denen Chef und Chefin aber auch jeder Mitarbeiter sofort erkennen können, wer an welchen Auftrag arbeitet oder gerade ausgestempelt ist. Ein schickes Ambiente haben auch die Kunden im Empfang: Hohe Decken, ein ganz ausgefallener Kronleuchter, barockmoderner Einrichtungsstil, alles in silberfarben, anthrazit gehalten. Das Entree bei EK-Fahrzeugtechnik ist ein Statement, keine Schadenannahme. Warum nur so viel Understatement, stellt sich der Besucher insgeheim die Frage. Egbert Kogelheide liefert ungefragt eine glaubwürdige Antwort: „Alle Reden davon, dass man Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter heute nur mit viel Anstrengungen halten und gewinnen kann, deshalb war uns die Gestaltung des Aufenthaltsraums für die Beschäftigten so wichtig.“ Für den Kundenempfang gilt das gleiche Prinzip: „Wir zählen viele Tesla-Fahrer und Flottenkunden zu unseren Partnern, denen wir etwas Stilvolles, Hochwertiges bieten wollen.“ ## „Wir arbeiten für alle, aber nicht für jeden“ Ganz klar, EK-Fahrzeugtechnik setzt auf Volumengeschäft. Fuhrpark, Flotte, Leasing und Schadensteuerung wie Innovation Group. Dazu eben Tesla Approved Bodyshop und Privatkunden. „Wir arbeiten für alle, aber eben nicht für jeden“, erklärt Egbert Kogelheide. Denn die Investition in Höhe von 6,8 Millionen Euro lässt sich nicht mit schlechten Stundensätzen refinanzieren. Auch technisch ist der hochmoderne K&L-Betrieb auf dem neuesten Stand. „Wir können hier alles aus einer Hand anbieten. Auch das ist unsere Strategie.“ Achsvermessung, Fahrzeugdiagnose, Kalibrierung, Mechanik oder E-Mobilität – in Hattingen geht einfach alles. ## Investition in die nächste Generation Warum geht man mit über 60 Jahren als Unternehmerehepaar noch einmal diesen Weg? Es ist die tiefe Überzeugung das Richtige zu tun, für die nächste Generation. „Wir investieren hier in die Zukunft des Unternehmens, für unser junges Team und für unseren Sohn“, sind sich Egbert Kogelheide und Dorothea Lauster-Noe einig. Wie sich der Unfallschadenmarkt weiterentwickeln wird, wissen sie nicht. In Hattingen hat man sich aber so breit aufgestellt, dass sie mit viel Zuversicht in die Zukunft blicken.
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