2022-08-10T10:38:31+0000

Fahrzeuglackierer pimpen Bobbycars, um Ausbildungsarbeit zu unterstützen

Das typisch rote Bobby-Car gehört nicht nur in jedem Familienhaushalt zum Inventar, sondern feiert in diesem Jahr auch seinen 50. Geburtstag. Für eine besondere Aktion wurden die Kinderfahrzeuge nun zum Kunstobjekt für 13 Fahrzeuglackierer aus ganz Deutschland. ## Spontane Idee löst Hype in Lackiererszene aus Die Idee dazu entstand eher spontan zwischen den Fahrzeuglackierern Sergej Micheenko und Andreas Dudda von der BBS Stadthagen. Das Ziel: Die kleinen Flitzer individuell lackieren und damit zeigen, wie vielfältig, anspruchsvoll und kreativ der Beruf des Fahrzeuglackierers ist. Anschließend sollten sie für einen guten Zweck versteigert werden. Doch was klein begann, wurde schnell größer. Nachdem auch Michael Ganser, Inhaber des Lackierbetriebs MGS Oberflächentechnik und im Netz bekannt als Der Irre Lackierer, mit ins Boot geholt wurde, berichtete er darüber auf seinen Social Media-Kanälen. So kam es, dass immer mehr Fahrzeuglackiererinnen und Fahrzeuglackierer aus ganz Deutschland sich der Aktion anschlossen. ## „Wir wollen die Nachwuchsarbeit für unseren Beruf fördern“ „Ursprünglich wollte jeder mit dem Erlös seines Bobby-Cars eine selbst ausgewählte Organisation unterstützen. Als jedoch immer mehr Lackierer dazu kamen, war für uns klar: Wir wollen gemeinsam die Nachwuchsarbeit für unseren Beruf fördern. Deswegen sind wir an die Bundesfachgruppe Fahrzeuglackierer herangetreten“, so Michael Ganser gegenüber schaden.news. Torsten Schmidt, Leiter des Geschäftsbereichs Fahrzeuglackierer, erklärt daraufhin: „Es freut uns außerordentlich, dass Michael Ganser mit dieser tollen Aktion auf uns zugekommen ist. Wir werden den Erlös für unsere Hellmut Frincke Stiftung e.V., die im Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz integriert ist, nutzen. Diese setzt sich verstärkt für die Berufsausbildung und die Förderung junger Talente im Maler- und Lackiererhandwerk ein. Zum Beispiel starten wir nächstes Jahr bei den EuroSkills in Danzig mit einem Nationalteam junger, herausragender Talente und die Stiftung unterstützt uns dabei.“ ## Von Airbrush bis Oldtimer-Look Unter den mitwirkenden Fahrzeuglackierern sind neben den Organisatoren unter anderem Azubis der BBS Stadthagen sowie Betriebsinhaber und Fahrzeuglackierer aus Bayern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und Baden-
Württemberg _(eine Liste aller Teilnehmer inklusive Verlinkung auf den Instagram-Account finden Sie in der Infobox links.) _ Die Designs sind dabei so vielfältig, wie der Beruf des Fahrzeuglackierer selbst. Während die Auszubildenden der BBS Stadthagen zwei Bobbycars im 50er-Jahre-Stil und mit Pastelfarben lackierten, setzt Michael Ganser mit der Durchschlifftechnik optische Highlights. Markus Steger aus Ansbach verspiegelte sein Bobby-Car und lasierte es anschließend in Regenbogenfarben, Fahrzeuglackiererin Stefanie Lickert setzte ihren Flitzer mit einem Farbverlauf in Szene. „Die lackierten Bobby-Cars sind eine absolute Augenweide. Bei den Lackierungen wurden sämtliche Techniken umgesetzt, die die Lackierhandwerkskunst auszeichnet. Hier wird gespiegelt, was alles möglich ist“, lobt auch Torsten Schmidt die Arbeiten. ## Versteigerung läuft eine Woche Ab Sonntag (14.08.) können die einzigartigen Unikate dann ersteigert werden. Die Versteigerung erfolgt über den Facebook- und Instagram-Kanal von Michael Ganser (@der_irre_lackierer) und läuft eine Woche. „Geboten wird nicht auf ein spezielles Fahrzeug, sondern generell auf ein Bobby-Car. Die Gebote können direkt in die Kommentare auf Facebook und Instagram geschrieben werden“, erklärt Michael Ganser den Ablauf. Nachdem alle Gebote dokumentiert und ausgewertet wurden, wird per Live-Video ausgelost, welches Bobby-Car die Höchstbietenden erhalten. ## BFL will Zusammenarbeit mit Influencer intensivieren Für wie viel Geld die kleinen Flitzer letztlich unter den Hammer kommen, bleibt abzuwarten. Fakt ist: es braucht genau solche Aktionen, um Schülerinnen und Schüler für eine Ausbildung im Fahrzeuglackierer-Handwerk zu begeistern. Das bestätigt auch Torsten Schmidt: „Die jungen Menschen sind in der Berufsfindung meist noch nach allen Seiten offen. Social Media-Kanäle verschiedenster Art werden heutzutage permanent genutzt, um sich zu orientieren oder sich mitzuteilen, auch bei der Berufsorientierung. Mit Aktionen wie dieser können wir unser Handwerk bestens in Szene setzen und einfach zeigen, was alles mit Farbe und Lack und den unterschiedlichen Techniken im Berufsbild Fahrzeuglackierer neben dem alltäglichen (Unfall)-Geschäft möglich ist.“ Übrigens: Wie der BFL-Geschäftsführer gegenüber schaden.news verriet, soll die Zusammenarbeit zwischen der Bundesfachgruppe und Michael Ganser künftig weiter intensiviert werden: „Wir sind erst am Anfang möglicher gemeinsamer Projekte und überaus erfreut und dankbar, dass ‚der irre Lackierer Michael Ganser‘ uns als Partner ausgewählt hat.“
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