2021-09-08T10:18:43+0000

Kfz-Versicherer: Schaden-Kosten-Quote erreicht tiefsten Stand seit 30 Jahren

Mit der Veröffentlichung des [Statistischen Taschenbuches 2021 vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV)](https://www.gdv.de/de/statistiken-der-deutschen-versicherer-2021-68840) gibt es seit letzter Woche erstmals offizielle Zahlen im Bereich Kraftfahrtversicherung zum Krisenjahr 2020. ## Über eine Millionen Schäden weniger Demnach sank die Anzahl der Schäden in der Kraftfahrtversicherung 2020 im Vergleich zum Vorkrisen-Jahr auf rund 8 Millionen Schäden, ein Rückgang um 13,4 Prozent. 2019 wurden noch 9,27 Millionen Schäden registriert. Damit rutschte die Zahl der Schäden erstmals seit 2015 wieder unter die 9 Millionen-Marke. Das spiegelt sich auch in den polizeilich erfassten Unfällen mit ausschließlich Sachschäden wider: Diese sanken von 2.385.518 Unfällen in 2019 auf 1.980.764 Unfälle in 2020 – ein Minus um fast 17 Prozent. ## Fast 3 Milliarden Euro eingespart Der Rückgang der Schäden wirkte sich natürlich auch auf die durch die Versicherer zu leistenden Zahlungen aus. Diese fielen mit rund 22 Milliarden Euro in 2020 deutlich geringer aus als im Vorjahr. Konkret sparten die Versicherer 2,9 Milliarden Euro ein und mussten somit 11,6 Prozent weniger Zahlungen als 2019 leisten. ## Tiefster Stand seit Wiedervereinigung Die sich daraus ergebende Schaden-Kosten-Quote (Combined Ratio) sank damit auf den niedrigsten Wert seit 1990 und betrug im Corona-Krisenjahr 2020 gerade einmal 90,6 Prozent. Zum Hintergrund: Die Schaden-Kosten-Quote ist das Verhältnis zwischen Aufwendungen für Schäden, Verwaltung und Abschlusskosten einerseits und den Prämieneinnahmen andererseits. Je geringer diese ist, desto profitabler sind die Versicherer. Liegt die Schaden-Kosten-Quote über 100 Prozent, schreibt das Unternehmen im eigentlichen Versicherungsgeschäft Verluste.
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