Schadensteuerung: Anzahl verkaufter Reparaturstunden bricht ein

Dass das Krisen-Jahr 2020 auch im Schadengeschäft eine deutliche Bremsspur hinterlassen würde, war klar. Jetzt werden die ersten belastbaren Zahlen veröffentlicht. Laut aktueller Kostenstudie des Bundesverbandes der Partnerwerkstätten (BVdP) trifft es die K&L-Betriebe in der Schadensteuerung besonders hart. „Die seit längeren deutlich sichtbare Entwicklung, dass sich die betrieblichen Kosten im Schadenmanagement für die überwältigende Mehrheit der Betriebe nicht durch Lohnarbeit decken lassen, hat sich in 2020 noch einmal überproportional verschärft“, heißt es in einer Mitteilung des Bundesverbandes. Allerdings sei nicht die Pandemie die Ursache für die schlechte Lage. ## „Corona ist Brandbeschleuniger“ Vielmehr sei nach Angaben des BVdP die seit Jahren bestehende strukturelle Fehlentwicklung im gesteuerten Schadengeschäft die eigentliche Ursache der Schieflage. „Corona ist also nicht Ursache des Problems, sondern Brandbeschleuniger. Und seit 2021 wird quasi durch die Reduzierung der Teilemargen noch mehr Öl ins Feuer gegossen.“ ## Was steht in der Kostenstudie genau? Der Report des Bundesverbandes hält fest, dass der Anteil der Betriebe mit einer Betriebsleistungseffizienz über 100 Prozent deutlicher als in den Vorjahren zurückgegangen sei. „Beinahe 90 Prozent der Werkstätten verdienen nicht an ihrer handwerklichen Leistung. Ein – angesichts der aktuellen Entwicklung im Bereich der Teilemargen – mehr als dramatischer Wert.“ Auch die in den vergangenen Jahren tendenziell gestiegene Zahl verkaufter Stunden ist nach Angaben des BVdP signifikant auf ein Niveau vergleichbar 2015 eingebrochen. „Parallel dazu sind die Kosten pro verkaufte Stunde für die Partnerbetriebe noch einmal deutlich gestiegen.“ Einen regelrechten Absturz im Vergleich zu 2019 hat die Anzahl der verkauften Stunden pro Mitarbeiter erlebt, heißt es aus Bad Tölz. Hier sei ein Rückgang von annähernd 40 Indexpunkten zu verzeichnen und damit der niedrigste Wert seit Einführung der Kostenstudie erreicht worden.

Branchentalk im Web-TV diskutiert Marktentwicklung

Am Donnerstag, den 18.2. thematisiert unsere LIVE-Sendung die aktuelle wirtschaftliche Situation der Branche. __Lockdown, Margen-Krise, Auftragsflaute – wohin steuert der Unfallschadenmarkt?__ Beim Branchentalk diskutieren ZKF-Präsident Peter Börner, Reinhard Beyer (BVdP), Paul Kehle (Bundesfachgruppe der Fahrzeuglackierer) und Stefan Vorbeck (Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe ZDK) darüber, wie es jetzt weitergeht. [Wir übertragen die Sendung live ab 17 Uhr auf dem YouTube Channel von Schadentalk. ](https://www.youtube.com/Schadentalk)

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