2021-02-10T13:36:07+0000

DAT-Report 2021: Zahl der Reparaturen sank 2020 auf niedrigsten Wert seit 1974

Der Jahresbericht der Deutschen Automobil Treuhand gilt als Kompass der Automobilbranche und ist auch für Werkstätten ein wichtiges Stimmungsbarometer im Umgang mit den Autofahrern – in diesem Jahr mehr denn je. Denn der DAT-Report 2021 analysiert das Kauf-, Fahr- und Werkstattverhalten im Corona-Krisenjahr 2020. ## Gesamtfahrleistung sinkt, Bedeutung des Automobils steigt Im Video-Interview spricht der Chef-Autor des DAT-Reports über konkrete Ergebnisse aus dem Branchenbericht und fasst für schaden.news die wichtigsten Kennzahlen für Autoservice, Karosserie- und Lackierbetriebe zusammen. Wenig überraschend: Die Gesamtfahrleistung ging im vergangenen Jahr gegenüber 2019 um 6 Prozent zurück auf 13.730 Kilometer. Gleichwohl „der Stellenwert des eigenen Autos noch einmal deutlich gestiegen ist, um kontaktfrei und damit sicher vor Infektionen von A nach B zu kommen“, wie Dr. Martin Endlein im Interview betont. Demnach gaben 25 Prozent der Befragten an, das Auto aufgrund der zunehmenden Verbreitung des Corona-Virus häufiger zu nutzen. ## Erhöhte Wartung, Reparaturhäufigkeit fällt auf tiefsten Wert seit 40 Jahren Eine Folge daraus sei ein gesteigertes Wartungsverhalten und eine „Verschiebung der Prioritäten“ bei den Reparaturen, erklärt der DAT-Chefautor im Gespräch mit Chefredakteur Christian Simmert. Demnach stiegen die Wartungsarbeiten von 0,88 Wartungen pro Pkw im Jahr 2019 auf 1,05 im vergangenen Jahr, während die Reparaturhäufigkeit auf 0,44 Reparaturen im Corona-Jahr sank. Das markiert den niedrigsten Wert seit Beginn der DAT-Analysen im Jahr 1974. „Alles was nicht wirklich notwendig war, zum Beispiel auch kosmetische Reparaturen, wurde nicht gemacht“, resümiert Dr. Martin Endlein und begründet dies mit einem insgesamt niedrigerem Haushaltsnettoeinkommen 2020. ## Vertrauen in freie Betriebe wächst kontinuierlich Erfreulich ist nach vor das starke Vertrauen der Pkw-Halter in freie Werkstätten. Seit 2018 wächst der Anteil der Befragten, die ihr Fahrzeug zur Reparatur in eine freie Werkstatt bringen kontinuierlich (2018: 42%, 2020: 54%), während die Markenwerkstätten deutlich an Marktanteil verlieren (2018: 39%, 2020: 31%). Der DAT-Experte begründete dies zum einen mit einem gesteigerten Professionalisierungsgrad und zum anderen damit, dass die Endkunden im Krisenjahr stärker auf die Reparaturpreise schauten. In diesem Zusammenhang betonte Dr. Martin Endlein außerdem: „Wir hatten noch nie so viel Anfragen für Kostenvoranschläge wie im Jahr 2020. Daran sieht man auch, dass das Geld nicht ganz so locker saß wie in den Jahren zuvor.“
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