BVdP: Corona-Krise erhöht Druck auf Partnerwerkstätten

Der Bundesverband der Partnerwerkstätten hat eine Umfrage unter seinen Mitgliedsbetrieben zur wirtschaftlichen Lage in der Corona-Krise durchgeführt und die Ergebnisse nun veröffentlicht. „Vieles ist seit März nicht mehr wie vorher, denn gewohnte Vorgehensweisen und etablierte Prozesse transformieren sich, Entwicklungen wie die Digitalisierung erhalten eine neue Dynamik und bereits vorhandene Sollbruchstellen treten noch deutlicher zu Tage“, heißt es in der [Mitteilung des Verbandes, die schaden.news in vollständiger Version als Download zur Verfügung stellt.](https://schaden.news/download/link/3L2d) ## Höhere Kosten, mehr Aufwand und weniger Reparaturen In der Auswertung der Studie kommt der Bundesverband zu dem Schluss, dass die Schutzmaßnahmen und das veränderte Verhalten der Kunden durch die Pandemie „deutlich mehr Aufwand und Kosten“ verursachen. Dies betreffe nicht nur Tätigkeiten zur Desinfektion und besondere Hygienereinigung, sondern vor allem auch eine stärkere Nachfrage von Hol- und Bringdiensten sowie der Bereitstellung von Unfallersatzwagen. Hierbei handelt es sich häufig um kostenlose Serviceleistungen. Darüber hinaus nehme laut Umfrage die fiktive Abrechnung zu. Die Folge: „Das Auftragsvolumen sinkt bei den meisten Betrieben signifikant, das gilt insbesondere bei gesteuerten Schäden.“ ## Bundesverband befürchtet Umsatzrückgang und Entlassungen Die befragten Betriebe rechnen in diesem Jahr mit einem Umsatzeinbruch. „Finanzielle Einbußen im fünf- bis sechsstelligen Bereich werden erwartet.“ Daraus schließen die Autoren der Auswertung, dass „die Liquiditätspolster der Unternehmen schmelzen, es müssen vermehrt Kredite aufgenommen werden.“ Die Krise zwinge die Unternehmen folglich zu Entlassungen, schätzt der Bundesverband die Lage ein. ## „Anpassung des Stundensatzes unumgänglich“ Als Reaktion auf die Erhöhung des Stundensatzes bei gleichzeitiger Streichung der Corona-Fallpauschale der HUK-Coburg und anderer Kfz-Versicherer heißt es in der Schlussfolgerung: „Als BVdP können wir angesichts dieser Situation nur davor warnen, im kooperativen Schadenmanagement Corona‐Hilfen oder Zuschüsse zur Desinfektion mit einer längst fälligen Stundensatzanpassung zu verwechseln. Das ist der falsche Weg und geht zu Lasten der Unternehmen.“ Der Verband fordert ein Umdenken im kooperativen Schadenmanagement, damit „Partner auf Augenhöhe den Kunden qualitativ hochwertige Reparatur bei ausgezeichnetem Servicelevel bieten können.“ Die Zeit sei reif für eine neue konstruktive Zeitrechnung in der Schadensteuerung, denn Corona hätte der Branche „gnadenlos“ die Grenzen aufgezeigt, die es zu beachten gelte. In der Analyse der Umfrage unter den Mitgliedsbetrieben heißt es abschließend: „Eine faire und leistungsbezogene Anpassung des SVS ist ein Invest in die Zukunft der kooperativen Schadensteuerung, die auf fachgerechte Reparatur, auf hervorragenden Service und auf die Leistungsfähigkeit aller Partner setzt und damit die vielzitierte Win‐Win‐Situation in die Praxis umsetzt.“

Schadentalk diskutiert Corona-Folgen

Die wohl einzige Diskussion in diesem Jahr über die Folgen der Corona-Krise findet am 10. September 2020 beim Schadentalk statt, den Sie um 17 Uhr live auf der [Facebook-Seite von schaden.news](https://www.facebook.com/schaden.news) sowie dem [YouTube Channel @Schadentalk](https://www.youtube.com/schadentalk) sehen können. Mit dabei sind neben der HUK-Coburg, Innovation Group, SPN und G.A.R. auch die Verbände BVdP und ZKF. Beim Talk wird der Vorsitzende des Bundesverbandes der Partnerwerkstätten, Reinhard Beyer, über die möglicherweise harten wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie auf Partnerwerkstätten sprechen, die Gegenstand der aktuell veröffentlichten Umfrageergebnisse sind. Mehr Informationen zum Talk finden Sie unter [www.schadentalk.de ](https://www.schadentalk.de/)

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