2020-07-08T13:05:02+0000

Neue Basisbewegung von K&L-Betrieben

Auf der einen Seite fühlen sich Matthias Kaupp, Marco Böge, Angelina Brunone und Uli Beutel von den bestehenden Verbänden und Interessenvertretungen in der Werkstattwelt nicht mehr vertreten. Auf der anderen Seite wollen sie mit ihnen zusammenarbeiten. Bereits vor einigen Monaten gründeten die Initiatoren einen neuen Verein, der sich Werkstatt-Werte-Union nennt. Nach eigenen Angaben sind der Vereinigung bisher Mitglieder „in einem mittleren zehnstelligen Bereich“ beigetreten. ## Viele verschiedene Regionen, viele unterschiedliche Probleme Der neue Verein hat die Absicht mehr Transparenz herzustellen, will nach eigenen Angaben die Probleme der Betriebe und die Herausforderungen in der Praxis stärker thematisieren als dies bisher bei den bestehenden Verbänden geschieht. „Die aktiven Betriebe sind heute in den Innungen kaum mehr vertreten“, betont Vorstandsmitglied Marco Böge, Betriebsinhaber aus Kleinpösna bei Leipzig im Web-Pressegespräch (08.07.). „Wir wollen wieder mehr praxisbezogen diskutieren und dabei die unterschiedlichen relevanten Probleme der Betriebe aus den verschiedenen Regionen berücksichtigen.“ Dabei geht es den Initiatoren nach eigenen Angaben „nicht um die große Bühne“, sondern um relevante Herausforderungen und substanzielle Verbesserungen für die Betriebe in der Schadensteuerung. Damit positioniert sich die Werkstatt-Werte-Union als Alternative zum Bundesverband der Partnerwerkstätten (BVdP). ## Kritik an Leistungsbausteinen von Innovation Group Welche Themen konkret auf der Agenda stehen scheint bisher unklar. Zunächst geht es dem Vorstandsvorsitzenden Matthias Kaupp um den Aufbau von Strukturen. „Wir kümmern uns zunächst um die Bildung unserer regionalen Vereinsstrukturen, die Kommunikation mit den Mitgliedern und der Kooperation mit dem Zentralverband Karosserie- und Fahrzeugtechnik (ZKF) sowie der Bundesfachgruppe Fahrzeuglackierer (BFL).“ Was genau in der Absichtserklärung mit dem ZKF stehen soll, darüber habe man Stillschweigen vereinbart, hieß es. In dem Gespräch mit der Fachpresse wurde auch Kritik an der Schadensteuerung laut. Konkret an den Leistungsbausteinen von Innovation Group. „Wir haben den Eindruck, dass der Basisstundensatz bei Innovation Group schon feststand, bevor überhaupt über die Leistungsbausteine gesprochen wurde, die eigentlich nur ein Vorwand waren.“ Das Ziel der Werkstatt-Werte-Union sei es wieder stärker über die Leistung der Partnerwerkstätten zu sprechen und über ein faires Miteinander. „Nicht die Prozesse müssen sich ändern, sondern der Umgang miteinander.“ Marco Böge berichtete zudem über eine Auseinandersetzung in Leipzig mit dem Schadensteuerer über den Abschluss der neuen Verträge, dabei sei man unfair mit den Kooperationsbetrieben umgegangen und habe Druck aufgebaut. ## Wie geht es jetzt weiter? In Zukunft wolle die Werkstatt-Werte-Union neue Entwicklungen in der Schadensteuerung genau prüfen, bewerten und den Mitgliedsbetrieben Handlungsempfehlungen geben, hieß es aus den Reihen des Vorstandes. „Wir wollen die Interessen der Betriebe und die Anliegen der Vertragspartner wieder ernster nehmen.“ Geplant sind regelmäßige betriebswirtschaftliche Abfragen bei den Partnerwerkstätten, ein Vergleich zwischen den verschiedenen Schadensteuerern sowie die Thematisierung von Arbeitszeitwerten. Eine Mitgliederversammlung sei nicht geplant.
Lesens Wert

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