2020-07-01T10:59:38+0000

Der Preis für die Kosten

In den vergangenen zehn Jahren sind die Kosten in den Partnerwerkstätten um durchschnittlich 40 Prozent gestiegen. Die Betriebe arbeiten deshalb zum Großteil unwirtschaftlich. [Zu diesem Schluss kommt zumindest die aktuelle Kostenstudie des BVdP.]( https://schaden.news/de/article/link/41765/schadensteuerung-steigende-kosten-setzen-betriebe-unter-druck ) In K&L-Betrieben ohne Schadensteuerung dürfte die Entwicklung aufgrund der rasant gestiegenen Lohnkosten ähnlich verlaufen sein. [Schon im Februar hatte ZKF-Hauptgeschäftsführer Thomas Aukamm in unserem Interview auf diese Situation hingewiesen.](https://www.schaden.news/de/article/link/41486/zkf-interview-thomas-aukamm-stundensaetze) Die Analyse des BVdP bezieht sich auf die vergangenen Jahre. Angesichts der Corona-Krise wird sich die wirtschaftliche Lage in 2020 wohl noch weiter zuspitzen. Zwar federt das Kurzarbeitergeld die Lohnkosten in manchen Betrieben derzeit noch ab, doch der Auftragsrückgang vor allem im März, April und Mai ist in vielen Werkstätten deutlich spürbar – und die Rezession kommt erst noch. Gerade Partnerwerkstätten werden sich ihre Stundensätze jetzt genauer ansehen und vor allem ihre Kostentreiber. Auch weil einige Kfz-Versicherer der Meinung waren, die zusätzlichen Corona-Maßnahmen der Betriebe seien Teil der Gemeinkosten. Die BVdP Kostenstudie liefert darüber hinaus reichlich Argumente für die Erhöhung der Stundensätze. Doch auch der Preisentwicklung bei Lackherstellern und Werkstattausrüstern kommt in diesem Jahr eine besondere Bedeutung zu. Werden turnusgemäße Anpassungen aus Verantwortung gegenüber den Kunden ausgesetzt oder steigen die Materialkosten für die Betriebe sogar stärker? Wie hart auch die Industrie in unserer Branche mit der Marktkonsolidierung schon ohne Einfluss von Corona kämpfen muss, zeigt die [Umstrukturierung beim Lackhersteller Axalta](https://schaden.news/de/article/link/41771/axalta-setzt-umstrukturierung-fort ). Hier wird die strikte Trennung der Lackmarken im Direktgeschäft aufgegeben, auch um Kosten zu sparen. Weitere Einschnitte gab es bereits und wird es wohl auch im Handelsgeschäft des US-Konzerns noch geben. Die Zeichen stehen also weiter auf Veränderung.
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