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2020-04-29T13:50:32+0000

Recycling von Lackierfolie: Was bedeutet das für den K&L-Betrieb?

Seit kurzem kooperiert der Folienspezialist Horn & Bauer mit einem bundesweit tätigen Entsorgungsunternehmen, um die Entsorgung von verbrauchtem Folienmaterial nachhaltiger zu gestalten. Was diese Zusammenarbeit für K&L-Betriebe bedeutet, erklärt Horn & Bauer Vertriebsleiter Karsten Grötecke im Interview. ___Herr Grötecke, seit wenigen Wochen arbeitet Horn & Bauer mit dem französischen Entsorgungsunternehmen Suez.rechain zusammen. Was steckt hinter dieser Kooperation? ___ __Karsten Grötecke:__ Für die Produktion unserer Lackierfolien verarbeiten wir pro Jahr hunderttausende Tonnen Granulat. Darin stecken jedoch eine große Menge natürlicher Ressourcen – die aktuell nach ihrem Einsatz in Werkstätten vor allem energetisch verwertet, also verbrannt werden. Dieses Vorgehen ist in Bezug auf die wirtschaftliche und ökologische Nachhaltigkeit optimierungsfähig. Die Umstellung auf eine Wiederverwendbarkeit, also eine Kreislauflösung, ist jedoch sehr komplex. Gemeinsam mit Suez.rechain prüfen wir nun, wie dieser Weg nachhaltiger gestaltet werden kann. Gemeinsam streben wir eine stoffliche Verwertung bis hin zur Bereitstellung des wiedergewonnenen Granulats an. ___Worin liegen die Schwierigkeiten bei der Recyclefähigkeit von Lackierfolie?___ __Karsten Grötecke:__ An der Lackierfolie haften durch die Verwendung logischerweise Lackmaterialien sowie Rückstände von Klebebändern oder Maskingtapes. Diese Verunreinigungen können größtenteils nicht recycelt werden und müssten zunächst einmal entfernt werden, bevor das Folienmaterial zum Recycling aufbereitet werden kann. Der Umgang des Betriebs in Bezug auf die Wertstofftrennung ist also bereits ausschlaggebend dafür, ob und wie die Folie recycelt werden kann. ___Welche Auswirkungen hat die Zusammenarbeit mit dem Entsorgungsunternehmen für die K&L-Betriebe? ___ __Karsten Grötecke:__ Zunächst einmal: Auf die Betriebe kommt durch die Kooperation keinerlei Mehrarbeit zu, im Gegenteil. Sie sammeln die gebrauchten Folien in speziellen Reststoffsäcken, die sie über ihren Fachhändler beziehen können. Über ein Onlineportal melden die Werkstätten eine Abholung an, somit erfolgt auch die Auftragserteilung unkompliziert und im direkten Kontakt mit dem Entsorger. Die Mindestmenge der Säcke liegt dabei bei mindestens zwölf Säcken. Der Entsorger garantiert übrigens eine Abholung innerhalb von sieben Tagen ab Auftragserteilung – das ist sehr kurzfristig im Vergleich zu herkömmlichen Abholungsfristen für Reststoffe in diesem Bereich. Und jeder K&L-Betrieb kann so mit uns gemeinsam daran arbeiten, die globalen ökologischen Ziele, wie z. B. der Reduzierung des CO2-Fußabdrucks oder der Wasser- und Energieeinsparung, zu senken. ___Was passiert mit den Folien nach der Abholung? ___ __Karsten Grötecke:__ Die Mitarbeiter von Suez.Rechain transportieren die Reststoffsäcke in eines von den über 40 eigenen Standorten allein in Deutschland. Dort werden sie auf mögliche Fremdstoffe kontrolliert. Im Anschluss erfolgt die thermische Entsorgung oder eben perspektivisch das Recycling. ___Herzlichen Dank für das Interview! ___