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2019-04-24T13:29:25+0000

WorldSkills: "Wir kommen langsam in die heiße Vorbereitungsphase"

36 – hinter dieser Nummer verbirgt sich bei der Berufe-Weltmeisterschaft die Wettkampfgruppe (=Skill) der Fahrzeuglackierer. Johanna Kaiser tritt als deutsche Kandidatin im russischen Kazan gegen die Konkurrenz aus der ganzen Welt an. Und so langsam steigt die Spannung, denn bis zu den WorldSkills bleiben nur noch vier Monate Zeit für die 21-Jährige, sich bis ins kleinste Detail auf die Wettkämpfe vorzubereiten. "So langsam kommen wir in die heiße Phase", betont auch Mariusz Dechnig, Nationaltrainer und WorldSkills Germany Experte. ## Doppelte (An)Spannung In jeder freien Minute trainiert die Fahrzeuglackiererin im Berufsbildungs- und Technologiezentrum Weiterstadt, das gleichzeitig Bundesleistungszentrum für ihr Handwerk ist. Dort ist sie derzeit sowieso beinahe täglich: "Ich besuche seit Januar den Meisterkurs in Vollzeit", berichtet Johanna Kaiser gegenüber schaden.news | colornews.de. Die Prüfungen dafür finden ebenfalls im Sommer statt – und bringen der Fahrzeuglackiererin somit doppelten Adrenalinschub und im Vorfeld doppelt Anspannung. Doch Mariusz Dechnig sieht – ganz der Profi – gerade in diesen Fakten die Vorteile: "Sowohl bei der Meisterprüfung als auch bei den WorldSkills muss Johanna Leistung auf hohem Niveau erbringen. Und genau darauf arbeiten wir nun Schritt für Schritt hin." ## Ersten Überblick in Toronto Dass die Fahrzeuglackiererin es jetzt schon drauf hat, bewies sie vor wenigen Wochen in
Toronto. Bei der kanadischen SATA Challenge übertraf sie die für die WordSkills benötigte Normgrenze von 80 Prozent. "Bei dem Wettbewerb konnte ich mir bereits einen guten Überblick über die Aufgaben in Kazan und die gesetzten Maßstäbe verschaffen", berichtet die 21-Jährige. "Darüber hinaus war es auch von Vorteil, bereits schon einmal Teilnehmer aus anderen Ländern kennenzulernen", fügt sie hinzu. ## Letzte Testläufe im Frühjahr Einen weiteren Test wird es bei der deutschen SATA Challenge in Kornwestheim am 5. Mai geben. Dort tritt Johanna Kaiser gegen Kandidaten aus Schweden, Frankreich, England, Barbados und Russland an. Zur letzten "Generalprobe" geht es für die Fahrzeuglackierer Ende Mai nach Silkeborg in Dänemark. ## Mental-Training für höchste Konzentration Im Fokus des Traininigs stehen für Johanna momentan die Feinheiten beim Lackieren bestimmter Schichtstärken sowie der Farbtonausmischen. "Darüber hinaus bereiten wir Johanna auf unbekannte Aufgaben und das Arbeiten unter Zeitdruck vor", führt Mariusz Dechnig aus. Und die Kandidatin fügt hinzu: "Das Team von WorldSkills Germany bietet mir darüber hinaus die Möglichkeit, an Mental-Trainings teilzunehmen. Dabei lerne ich beispielsweise, wie ich mich in Kazan auf meine Aufgaben vorbereiten kann, auch wenn ich unter Zeitdruck stehe oder vor großem Publikum arbeiten muss." Egal, wie groß die Anspannung sein wird, klar ist für die Fahrzeuglackiererin: "Ich werde in Kazan mein Bestes geben." Ihr Trainer Mariusz Dechnig geht noch einen Schritt weiter: "Ich bin optimistisch, dass Johanna in Russland eine Top-Leistung abliefern wird."